Mein Traumtagebuch

Donnerstag, 4. Juni 2015

Ein Filmdreh in einem kleinen Dorf



23.05.2015

Ein kleines Dorf im Ausnahmezustand. Die Bewohner sind schon seit Tagen sehr aufgeregt. Jeder läuft hin und her und alle zusammen versuchen das ganze Dorf  gut aussehen zu lassen. Der Grund ist ein Telefonat von vor etwa einer Woche. Ein Filmteam hat sich angemeldet, möchte hier in diesem kleinen Dorf mitten im Nirgendwo einen Kinofilm drehen.

Die Nachricht ging sofort rund und alle wollen natürlich gut aussehen und in dem Film mitmachen. Somit wird nicht nur das Dorf berühmt, sondern auch die Bewohner bekommen eine Chance als Schauspieler eine Kariere zu starten. Mit der Schauspielkariere, denke ich, ist es nicht garantiert, man kann aber träumen, oder?

Als die ersten Wagen des Filmteams ankommen, werden sie empfangen, wie die Stars bei einer Oskar Verleihung auf dem roten Teppich. Das ganze Dorf hat sich auf dem kleinen Marktplatz versammelt und mit Musik, Gesang und bunten Fähnchen heißen sie ihre Helden aus den Filmstudios willkommen. Das überrascht selbst die Leute aus der großen Filmewelt, die bestimmt schon so Einiges gesehen haben.

Alle Gäste und die Wagen werden auf dem größten Bauernhof/Naturhotel des Dorfrichters und Bürgermeisters gleichzeitig untergebracht. Das ist der einzige Ort im Dorf, wo genug Platz ist und wo alle Filmcrew Mitglieder übernachten können.

Gleich am nächsten Tag geht es mit den Dreharbeiten los. Ein paar der Einwohner werden als Komparsen in der folgenden Szene eingesetzt. Dafür haben sich wirklich alle in Schale geworfen und jetzt posieren sie vor der Kamera, wie die Stars. Der Regisseur muss die Szene immer aufs Neue wiederholen und es dauert beinah den ganzen Tag. Die Einwohner verstehen nicht, dass sie ganz natürlich und sie selbst bleiben, sich nicht verstellen, sollen.

Spät am Abend wird der Dreh endlich unterbrochen und eine Sitzung des Filmteams einberufen. Die Lage wird noch mal besprochen und vereinbart, dass wenn es morgen nicht besser wird, wird ein anderer Dorf in der nächsten Umgebung ausgesucht, um dort die benötigten Filmszenen zu drehen.

Gesagt getan. Leider wird es am nächsten Tag nicht besser. Da fällt dann die endgültige Entscheidung des Regisseurs. Sie packen und verschwinden von hier. Diese Nachricht trifft die Bewohner sehr. Sie versuchen die Filmleute, egal wie, aufzuhalten. Ein Mädchen wirft sich sogar unter die Räder des vorbei fahrenden Wagens. Zum Glück passiert ihr nichts. Ein anderer Bauer schließt einige der Mitarbeiter in seiner Scheune ein. Leider vergisst er die Hintertür zu verschließen und sie können alle fliehen.

Es ist ein wirkliches Drama, man kann aber nichts dagegen machen. Die Filmleute verschwinden und die Bewohner fangen an sich gegenseitig die Schuld zuzuweisen. Es endet in einem kleinen Dorfkrieg, wo am nächsten Tag keiner miteinander spricht. Jeder schiebt die Schuld dem Nachbarn in die Schuhe und niemand fühlt sich so richtig verantwortlich. Das sie alle zusammen die Filmcrew verscheucht haben, wollen sie nicht Wahr haben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen