27.08.2014
Mit Steve sind wir in ein neues
Apartment in der Stadt gezogen und heute Abend geben wir eine Einweihungsparty.
Es kommen auch seine Eltern und meine Tante. Ich bereite noch die letzten
Häppchen und stelle den Sekt kalt. Dann
klingelt es auch schon an der Tür. Meine Schwiegereltern sind da. Ich lass sie
rein und hänge ihre Mäntel auf.
Die Wohnung ist ganz neu in einem
Neubaugebiet am Rande der Stadt. Die Architektur ist sehr speziell und
ungewöhnlich. Es sind keine klassischen quadratischen Häuser, sondern sehr
verwinkelt und die Wohnungen sind nicht auf einem Stock aufgebaut, sondern
stufig in einander gestapelt. Zum Hof geht eine große Terrasse, die wir uns mit
einem der Nachbarn teilen.
Als meine Tante auch endlich da
ist, führe ich alle durch die Wohnung. Im Wohnzimmer setzen wir uns dann hin
und nehmen den Sekt aus dem Kühlschrank. Wir unterhalten uns über die Vor- und
Nachteile der neuen Wohnung, wenn plötzlich Steves Mutter aufsteht und sagt,
dass es ihr kalt ist. In dem Moment kann ich es nicht nachvollziehen und bringe
ihr eine Decke, vielleicht ist sie erkältet oder so was. Nach einer Weile kann
ich die Kälte selbst spüren. Ich schaue zu Steve rüber und sage ihm, er soll
bitte die Heizung kontrollieren, da kann etwas nicht stimmen. Er geht dann von
einem Raum in das andere und schaut sich die ganzen Heizkörper an. Sie sind
alle kalt, er kann aber kein Fehler entdecken. Als er gerade im Wohnzimmer
zurück kommt und die Verwaltung anrufen will, hören wir einen Krach von der
hinteren Wand. Auf einmal können wir ein Bohrgeräusch wahr nehmen, der von der
Nachbarswohnung kommt. Das Geräusch wird immer lauter. Und dann passiert es.
Ein Stück von der Wand bröckelt ab und ein riesiges Loch kommt zum Vorschein.
Wir alle stehen auf und nähern sich der kaputten Wand. Durch das Loch können
wir nicht nur in die Nachbarswohnung schauen, sondern auch den verwunderten
Nachbar erkennen, der in unsere Richtung guckt. Sein Gesichtsausdruck ist
wirklich unbeschreiblich.
Ich und Steve gehen auf die
Terrasse, dort treffen wir den Nachbar und stellen ihn zu Rede. Er wollte in
seinem Apartment ein paar Regale und Bilder aufhängen, offensichtlich ist etwas
Schief gelaufen. Nicht nur dass er ein Loch in die Wand gebohrt, sondern auch
die Heizungsleitung beschädigt hat, wie es sich nachher herausgestellt hat.
Somit ist die ganze rechte Seite des Gebäudes ohne Wärme und damit wir noch
unser Abend retten und nicht im Kalten sitzen müssen, entscheiden wir uns in
die, im Erdgeschoss gerade neu aufgemachte, Bar zu gehen. Es ist noch ziemlich
leer, da die Neueröffnung erst in ein paar Tagen ist. Die Besitzer sind ein
paar junge Leute. Wie wir später erfahren, haben sie gleich nach ihrem Studium
ihr Erspartes in die Bar gesteckt und hoffen, dass sie bei den neuen Einwohnern
der Siedlung gut ankommt.
Zum Glück ist hier die Heizung an
einen anderen Strang angeschlossen, deshalb können wir hier den Abend im Warmen
verbringen. Trotz des netten Empfangs in der Bar, hat meine Schwiegermutter
ständig was zu meckern und an Allem was auszusetzen. Als es später wird, sind
wir mit Steve froh, dass unsere Gäste endlich weg sind. Der Abend war echt sehr
anstrengend.