24.03.2015
Nach einer langen Woche ist es endlich wieder
Freitagabend. Mit Steve haben wir uns entschieden ein wenig unter die Leute zu
gehen und fahren zu einem Lokal in der Stadt. Es ist ein kleiner Restaurant und
Sportbar mit einer kleinen Theke am Eingang. Es ist noch nicht so spät, also
ist es drinnen relativ leer und übersichtlich.
Als wir uns an einen der Tische setzen, kommt ein
Bekannter von uns, Marcel, rein. Er kommt direkt zu uns und erzählt, dass heute
in dem hinteren Raum ein Pokerturnier stattfindet. Er ist der Manager und lädt
uns ein mitzuspielen. Gleichzeitig erwähnt er, dass sich zu viele Leute
angemeldet haben und vielleicht wird er zusätzliche Dealer brauchen. Natürlich
sagen wir sofort zu, wenn er uns fragt, ob wir ihm aushelfen könnten.
Nach und nach füllt sich das Restaurant, die meisten
Gäste sind für das Pokerturnier gekommen. Marcel und seine Dealer sind noch
dabei die Pokertische aufzustellen und alles vorzubereiten. Als es endlich
soweit ist, begeben wir uns auch in das Hinterzimmer und setzen uns an die
Tische. Marcel heißt alle Spieler willkommen und wünscht denen einen schönen
Spielabend.
Ich bin etwas nervös, da ich jeden Moment erwarte,
dass mich Marcel als Dealerin einsetzen wird. Irgendwie kann ich mich auf das
Spiel nicht ganz konzentrieren und bereits nach der ersten gespielten Hand muss
ich den Tisch verlassen. Ich brauche etwas zum beruhigen und laufe schnell an
die Bar vorne im Restaurant, um mir einen Drink zu holen. Wie ich dort stehe,
bekomme ich plötzlich Hunger und bestelle mir auch eine Kleinigkeit zum Essen.
Wenn ich fertig gegessen habe, gehe ich zurück zu
den Pokertischen. Inzwischen ist die Hälfte des Turniers gespielt und Marcel
annonciert eine kurze Pause. Also setze ich mich nicht mal hin und gehe mit den
Anderen nach draußen, um ein bisschen frische Luft zu schnappen.
Nach der Pause werde ich gleich an einen anderen
Tisch umgesetzt und das Turnier wird fortgesetzt. Ich spiele nicht mal eine
Hand, da kommt Marcel zu mir und sagt, ich soll an dem einen zusätzlichen Tisch
dealen. Ich lasse meinen Chip Stack stehen, die Karten liegen und gehe mit
Marcel mit. Er gibt mir ein weißes Hemd, das ich anziehen soll und setzt mich
an den Pokertisch. Kurz erklärt er mir, was da alles zu tun und zu beachten ist
und verschwindet wieder.
Ich warte den ganzen Abend auf Spieler, die zu
meinem Tisch kommen und Poker spielen. Leider erscheint Keiner. Wenn auch noch
das Turnier zu Ende ist und die anderen Dealer langsam am Einpacken sind, stehe
ich auf und suche nach Marcel. Er scheint sehr beschäftigt zu sein. Wenn er
mich sieht, fällt ihm ein, dass er mich in dem ganzen Chaos und Stress mit dem
Turnier komplett vergessen hat. Er entschuldigt sich bei mir und versucht es
runter zu spielen. Leider ist es für mich nicht so einfach. Ich bin sehr sauer,
da ich mein Turnier nicht zu Ende spielen konnte, demnach ist mir ein möglicher
Gewinn entgangen.
Zum Schluss kommt auch Steve dazu und regt sich
deswegen auf. Marcel mag ein guter Manager zu sein, aber von Organisation hat
er keine Ahnung und es fehlt ihm an Respekt gegenüber seinen Leuten. Das nächste
Mal, wenn er uns um ein Gefallen bittet, werde ich diesen Abend im Hinterkopf
haben.