Mein Traumtagebuch

Mittwoch, 4. März 2015

Eine caritative Veranstaltung



26.02.2015

Ein großer Charité Event. Ich bin eine der studentischen Aushilfen. Die Veranstaltung ist schon seit längerer Zeit geplant, das Geld soll einem guten Zweck zufließen. Viele Leute sind eingeladen, meistens reiche und prominente aus der Gegend.

Das alte Opernhaus wurde als  Veranstaltungsort gewählt, da es einerseits den meisten Platz bietet und andererseits ist es repräsentativ genug. Am Abend wird der Empfang vorbereitet, ein roter Teppich vor dem Eingang ausgerollt und das Buffet im ersten Stock aufgestellt. Langsam kommen die Gäste an.

Ich bin zu der Spendetheke zugeteilt, ich soll helfen die Schecks entgegen zu nehmen und zu registrieren. Alles muss ganz genau mit Namen und Betrag in ein großes Buch eingetragen werden. Der Andrang ist groß und wir haben alle Hände zu tun.

Irgendwann mal am späten Abend soll das gespendete Geld, bzw. die Schecks, in einen Tresor in einem der hinteren Büroräume des Theaters gebracht und eingeschlossen werden. Ich bekomme die Aufgabe die eingesammelten Schecks dorthin zu bringen. Auf dem Weg zu dem Tresorraum denke ich drüber nach, wie einfach es wäre ein paar von den Schecks an sich zu nehmen.

Wie ich die Gänge und Flure mit dem Metallbehälter voll mit Spendengelder durchlaufe, wird der Gedanke ein paar von den Scheck zu entwenden immer realer. Ich bin alleine, keiner schaut zu und die Gelegenheit ist ja einmalig. Wenn ich endlich an dem Tresorraum ankomme und das Büro betrete, stelle ich den Metallbehälter auf den Tisch und mache ihn auf. Jetzt oder nie…

Als ich dabei bin die Schecks aus der Kiste rauszunehmen, kommt eine ältere Dame zu mir. Jetzt ist die Gelegenheit vorbei. Sie schaut mir über die Schulter, zählt die Schecks mit mir mit. Irgendwie fühle ich mich nicht wohl dabei, versuche immer wieder aus ihrem Blickfeld zu verschwinden. Sie klebt aber an mir wie eine Klette. Dann wird es noch extremer. Ich nehme den Behälter und laufe in einen anderen Raum, schließe die Tür hinter mir zu und denke, ich habe jetzt endlich meine Ruhe. Plötzlich steht die Alte wieder hinter mir. Ich kann regelrecht ihren Atem an meinem Genick spüren.

So geht es dann den ganzen Abend, ich versuche der Dame zu entkommen, aber egal wo ich hingehe, sie ist dicht hinter mir. Als nur noch die letzten zwei Schecks übrig sind, verwerfe ich meinen Gedanken letztendlich und stecke sie in den Tresor rein. Kurz danach kommt ein bewaffneter Sicherheitsdienst von der Geldtransportfirma. Zusammen füllen wir den Sicherheitsbehälter mit den Spendeschecks und fahren sie zu der örtlichen Bank.

Am nächsten Tag komme ich nochmal zum Opernhaus, eine Nachbesprechung der Belegschaft und der Aushilfen liegt an. Ich stelle mich in eine Ecke und warte die Ansprache des Organisationsdirektors ab. Er bedankt sich bei allen Freiwilligen für die gute Arbeit und den perfekten Ablauf des Abends. Dann plötzlich fängt er an die fleißigsten Mitarbeiter aufzuzählen. Ich bin sogar eine der besten.

Ich weiß nicht ob ich es wirklich verdient habe, in seinen Augen habe ich aber eine gute Arbeit geleistet und dank mir sind alle Spendengelder sicher in der Bank angetroffen. Nach der Rede kommt er persönlich zu mir, gibt mir die Hand und spricht von einer Belohnung. Ich spüre wie es mir ganz heiß wird und mein Gesicht in roter Farbe versenkt.

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