12.03.2015
Ein kleines Jugendorchester kommt heute zu uns in
die Berge. Ich und mein Mann haben denen Auftritte in einem der besten
Berghotels der Gegend für die ganze Wintersaison besorgt. Mit dem Hotelmanager
haben wir einen Termin gleich am Nachmittag der Anreise und sollen alle Details
besprechen.
Wir holen die Teenager am nah gelegenen Bahnhof ab und
fahren sie direkt zu dem Hotel. Dort werden sie alle in den Angestellten
Zimmern untergebracht. Am Empfang erledigen wir erst einmal den ganzen
Papierkram und holen die Schlüssel an der Rezeption. Nachdem die Zimmer bezogen
wurden und alle sich ein wenig frisch gemacht haben, geht es zu dem Treffen mit
dem Manager des Hotels.
Wir treffen uns in der Empfangshalle und durch einen
langen Korridor begeben wir uns in den Speisesaal. Es ist ein großer heller Raum
mit Panoramafenstern auf der rechten Seite und einem wunderschönen Ausblick auf
die Berge. Auf der linken Seite geht es hinten in den Außenbereich mit einer
großen Terrasse, die teilweise offen und teilweise überdacht ist.
Der Hotelmanager empfängt uns an der Bar und als
sich alle hingesetzt haben, fängt er an zu erzählen, was seine Vorstellungen
sind und wie der Ablauf der einzelnen Konzerte wird. Anschließend händigt er
uns den Terminplan für die ganze Saison aus.
Am nächsten Abend ist es dann so weit und das Orchester
nimmt den Platz auf der kleinen Bühne im Restaurant an. Es sind viele Gäste
gekommen, nicht nur aus dem Hotel, sondern auch von der nächsten Umgebung. Das
Konzert dauert etwa zwei Stunden und der Applaus spricht für den Erfolg der
Teenager.
Der Hotelmanager selbst ist auch begeistert,
allerdings möchte er ein paar kleine Änderungen vornehmen. Die Gäste auf der
Terrasse konnten nämlich nicht viel von dem Konzert mitkriegen. Das Orchester
soll zusätzlich an zwei Abenden in dem Außenbereich spielen und das Repertoire
soll dem Geschmack der Gäste angepasst werden. Dort sollen vorwiegend amerikanische
Hits aus den 50-er und 60-er Jahre gespielt werden und die Frage ist, ob das
Orchester im Stande ist, auf die Schnelle und so spontan so etwas
einzustudieren. Die Antwort der Lehrerin der kleinen Künstlergruppe lässt nicht
lange auf sich warten. Sie ist begeistert und verspricht innerhalb einer Woche
das Programm zusammen zu stellen.
Nach der Besprechung verschwinden die Kinder auf
ihren Zimmern, nur die Lehrerin, ich, Steve, meine kleine Nichte und der
Manager bleiben. Alle zusammen laufen wir auf die Terrasse, um den Platz für
den Orchester und die Auftritte zu organisieren. Ein paar Tische müssen verschoben
werden, es wird aber ausreichend sein.
Auf dem Weg zurück, laufen wir durch den Garten des
Hotels, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Da bemerke ich, dass meine
kleine Nichte hinterher geblieben ist. Ich halte an und als ich mich umdrehe,
sehe ich sie, wie sie auf dem Boden kniet und neben ihr ein ziemlich großer
Hund steht. Es ist ein Bernhardiner. Sie streichelt ihn und flüstert was in
sein Ohr. Sie ist so begeistert von dem
Hund, dass sie ihn behalten möchte. Er folgt uns den ganzen Weg bis zum
Hoteleingang. Dort fragen wir nach, wem der Hund gehört, kriegen aber keine
richtige Antwort. Mit Steve entscheiden wir dann letztendlich, dass solange der
wahre Hundebesitzer nicht ermittelt werden kann, wird er bei uns bleiben und
das Maskottchen des Orchesters werden.
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