15.03.2015
Ich arbeite in einem kleinen Rechtsanwaltsbüro als
Sekretärin. Das Bürogebäude steht direkt an einem großen See außerhalb von der
Stadt. Es ist ein klarer sonniger Tag und ich entscheide mich meine
Mittagspause an dem See zu verbringen.
Ich nehme meine Badesachen und laufe den schmalen
Weg am See entlang, bis zu einer Stelle, wo sich kaum Touristen aufhalten. Ich
breite meine Decke aus und als ich mich hinsetze, sehe ich zwei junge Männer
auf mich zukommen. Es ist Aldo, ein guter Freund von mir, mit seinem Kumpel
Luca. Wir unterhalten uns kurz und Aldo schlägt vor, einen Spaziergang rund um
den See zu machen. Eine gute Idee, denke ich, und wir laufen los. Wenn meine
Mittagspause um ist, verabreden wir uns mit den Jungs für den Abend an der
gleichen Stelle am See. Am Feuerlager wollen wir ein paar Würstchen grillen und
ein wenig relaxen.
Am nächsten Tag gehe ich wieder an meine Stelle am
See. In der Nähe beobachte ich eine Familie, wie sie ein Boot ins Wasser lassen
und bereiten sich vor auf dem See eine Rundfahrt zu machen. Sie müssen sehr
reich sein, nach den Klamotten und der Ausrüstung zu urteilen. Sie stellen sich
etwas ungeschickt mit dem Boot an und als sie endlich einsteigen, fängt das
Boot zu sinken. Leider bemerken sie es erst wenn sie schon ein paar Meter vom
Ufer entfernt sind. Die ganze Familie gerät in Panik und alle versuchen sich zu
retten und umgehend an den Strand zu schwimmen.
Ich laufe sofort hin und helfe denen das Ufer zu
erreichen. Sie sind alle komplett nass und ohne Kräfte, als ich denen aus dem
Wasser helfe. Das Boot ist komplett im See verschwunden. Der Vater und Sohn
bleiben auf dem Strand liegen und warten bis ihre Sachen trocken werden. Die
Mutter bedankt sich bei mir und bittet mich mit ihr in das nächste
Einkaufszentrum zu fahren. Ihre Klamotten sind durch das Wasser total ruiniert
und sie meint, nicht mehr zu gebrauchen. Auf jeden Fall braucht sie was Neues
zum Anziehen.
Sie dreht sich zu ihrem Mann, schnappt sich seine
Brieftasche und wir fahren los. Ich berate sie bei der Auswahl der neuen
Kleider. Es dauert mir aber zu lange und habe Angst nicht rechtzeitig von der
Mittagspause ins Büro zurück zu kehren. Da sagt sie nur, ich soll mir keine
Sorgen machen, sie entschädigt mich für den verlorenen Nachmittag.
Am nächsten Tag im Büro sollen ein paar wichtige
ausländische Kunden kommen. Die Verträge habe ich bereits Tage vorher
vorbereitet, heute müssen sie nur noch abgenommen und unterzeichnet werden. Es
geht um ein großes Geschäft mit einer Firma hier in der Stadt. Bis alle da
sind, nutze ich die Zeit, bereite den
Kaffe vor und stelle ein paar Kleinigkeiten zum Knabbern auf den
Besprechungstisch.
Mein Chef kommt praktisch gleichzeitig mit unseren Klienten
ins Büro. Alle setzen sich hin und gehen die Verträge durch. Als ich den Kaffee
servieren will, schreit mich plötzlich mein Boss an und schmeißt mir die Verträge
unter die Füße. Es soll alles ganz verkehrt und falsch sein, die Klauseln sehr
ungenau und rechtlich nicht ausreichend. Mit Tränen in den Augen verlasse ich
den Raum und setze mich an meinen Schreibtisch im Vorzimmer. Nachdem die Kunden
das Büro verlassen, macht mir mein Chef noch eine ganz laute Szene und spricht
mir eine sofortige Kündigung aus. Ich soll umgehend meine Sachen packen und
verschwinden.
Ganz traurig und ohne Job laufe ich nach Hause.
Vielleicht sollte ich gestern doch nicht den Nachmittag mit der Frau vom See
verbringen, sondern die Verträge noch mal durchgehen und korrigieren. Leider
kann man die Zeit nicht zurückdrehen.
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