27.07.2014
Mit Steve sind wir in eine neue
Stadt umgezogen. Wir haben bereits alle Sachen ausgepackt. Morgen gehen wir
dann gemeinsam in die Stadt, um uns nach einem Wagen umzusehen. Eigentlich
brauchen wir beide ein Auto, aber am Anfang müssen wir mit einem auskommen,
sonst reicht das Geld nicht.
In der Stadt war es, wie immer,
sehr voll, überall Massen an Leuten. Wir sind von einem Händler zu anderem
gegangen, konnten aber kein passendes Model finden. Entweder waren die Wagen zu
teuer oder der Zustand war katastrophal. Ganz zum Schluss habe ich einen
kleinen Schuhladen entdeckt. Irgendwas hat mich an dem Laden angezogen und
deshalb bin ich einfach hereinspaziert.
Innen drin sah es noch kleiner
als von draußen aus. Die ganzen Regale waren sehr hoch und sehr verwinkelt. In
der hintersten Ecke stand ein kleiner Tisch mit der Kasse und die einzige
Angestellte räumte gerade ein paar Schuhe in das Regal daneben. Ich weiß nicht
aus welchem Grund, ich musste zu der jungen Frau gehen und habe sie angesprochen.
Sie hat sich sofort umgedreht, hatte Lächeln im Gesicht und war sehr
vorkommend. Irgendwie sind wir von Schuhen auf andere, persönlichere Themen
übergegangen und ich habe mich gefühlt, als ob ich mit meiner besten Freundin
reden würde. Ich empfand ein Gefühl der Geborgenheit und Vertrautheit, wie
schon lange nicht mehr.
Zum Schluss hat sie mich dann in
einen Nebenraum geführt und mir dort eine ungewöhnliche Maschine gezeigt.
Offensichtlich hat sie mir vertraut, weil, wie sie gesagt hat, ist es nur ein Prototyp
und ich bin die Erste, die es zu Gesicht bekommt. Ich bin einmal rund um, habe
aber nichts Außergewöhnliches entdecken können. Es war eine nach oben
aufgestellte „Röhre“ mit verschiedenen Öffnungen an den Seiten und vielen
Kabeln innen drin. Ganz oben ragte eine Stahlspitze nach oben, sah aus wie ein
Empfänger oder Sender. Während ich das Gerät betrachtet habe, erzählt mir das
Mädchen, dass dies die erste Teleportationsmaschine ist oder wenn man es sich
besser vorstellen möchte, eine Transportmaschine, wie in „Startrek“. Ich wusste in dem Moment nicht was ich davon
halten soll, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das Mädchen nicht lügt.
So neugierig wie ich war wollte
ich die Maschine sofort ausprobieren. Ich machte eine kleine Tür vorne auf und
stieg hinein. Das Mädchen drückte ein paar Knöpfe auf der rechten Seite und im
nu stand ich vor dem Haus meiner Mutter in Slowakei. Es war unglaublich, aber
es funktionierte. Ich war unverletzt und fühlte mich sehr gut.
Bei meiner Mutter war gerade eine
politische Versammlung am Laufen und die ganzen Leute standen vor dem
Hauseingang zum Haus, so dass ich kaum durchgehen konnte. Viele von den Leuten
waren die Nachbarn und die Rednerin auf der kleinen Bühne war die Monika, meine
Mitschülerin aus der Grundschule, die tatsächlich in die Politik gegangen ist.
Sie hat erzählt und erzählt und als sie mich sah rief sie nach mir und bat mich
auf die Bühne zu kommen. Plötzlich haben die Leute einen Korridor gebildet, so
dass ich einen freien Weg zu der Bühne habe. Ich habe mich umgeschaut, dann bin
ich aber doch gegangen. Auf der Bühne stand ich neben Monika und sie, ich
konnte eigenen Ohren nicht trauen, sie hat mich gerade als Kandidatin für den
Posten des Bürgermeisters vorgeschlagen. Die Leute waren erst mal überrascht,
wie ich, aber dann haben alle angefangen zu klatschen und jubeln. Nach der
Versammlung konnte ich Monika nicht mehr abfangen, um sie zu fragen, was das
sollte. Sie wurde von den Massen sofort umstellt und es war kein durchkommen
mehr. Also gut, dann werde ich jetzt in die Politik gehen.
Meine Mutter war auch von der
Idee begeistert, sie sagte aber, ich müsste aber zum Zahnarzt und soll mir die
Zähne richten lassen, diese kleinen „Mäusezähnchen“, die ich habe, sind keine
Politiker Zähne. Irgendwie musste ich ihr Recht geben und musste den ganzen
Abend darüber nachdenken. Am nächsten Tag lies mich diese Idee nicht los und in
Gedanken lief ich einfach unsere Straße hoch, als ich zu einem kleinen
Schuhladen kam. Ich ging rein und war überrascht, dass es der gleiche
Laden war, wie in USA mit der
Transportmaschine. Es war auch die gleiche Einrichtung, Raumaufteilung und…. Da
ging mir das gleiche Mädchen entgegen. Sie nahm mich an die Hand und sagte, ich
soll mich keine Sorgen machen, sie transportiert mich jetzt zurück und ich soll
zu einem Zahnarzt gehen und mir ein Angebot machen lassen.
Der Zahnarzt war eigentlich eine
Frau. Sie hat mich angeschaut und gesagt, dass bis auf 4 Stück, müssen alle
raus und neu eingesetzt werden. Da fragte ich, was das kosten würde. Die
Antwort war 80.000 und es übernimmt keine Krankenkasse. Ich ging dann aus der
Ambulanz wie gelähmt. So viel Geld werde ich nie im Leben auftreiben können.
Irgendwie hatte ich ein großes Vertrauen zu dem Mädchen im Schuhladen
entwickelt und lief sofort wieder hin. Als ich dort ankam, sie wusste schon,
was los ist und sagte: „Keine Sorgen, stell dich in die Maschine und du wirst
sehen…“ Also habe ich es gemacht. Sie transportierte mich in ein unbekanntes
Land und ging mit mir zu einem Arzt. In einer, mir unbekannten Sprache hat sie
mit ihm was besprochen, dann dreht sie sich zu mir und erzählt, dass ich es
hier für 100 Euro gemacht bekomme. Ich war wegen dem Preisunterschied sehr
überrascht, wollte aber nicht sofort zusagen und wollte wenigstens eine Nacht
drüber schlafen.
So wurde ich wieder zurück
transportiert und ging nach Hause zu Steve. Es war schon spät Nacht und Steve
hat bereits geschlafen, also musste ich mit der ganzen unglaublichen Geschichte
bis zum nächsten Morgen warten. In der Nacht konnte ich aber nicht schlafen und
deswegen bin ich auf den Dachboden und habe alte Karton aus der hinteren Ecke
geholt. Irgendwie war ich sentimental und wollte ein wenig in den Erinnerungen
versenken. Da hole ich ein altes Buch aus einem Karton und blättere drin, als
mir auffällt, dass ein paar Seiten komisch abstehen. Ich mach das Buch auf der
Stelle auf und finde einen 1000 Euro Schein, dann die nächste Stelle, wieder
1000 Euro Schein… In ganzem Buch konnte ich letztendlich ein paar solche Scheine
finden, ich konnte mich nicht mehr dran erinnern, wann ich die Scheine rein
getan habe, aber in diesem Moment war ich sehr froh drüber. So können wir uns
ein gutes Auto leisten und es bleibt auch noch für die Zahnarzt Rechnung etwas
übrig.