Mein Traumtagebuch

Montag, 14. Juli 2014

Elternhaus



09.07.2014

Ich bin bei meiner Mutter in Bratislava zu Besuch. Wir haben uns alle, die wir früher dort gewohnt haben und vom Kinderalter, über Teenager bis zum Erwachsenen viel gemeinsam unternommen haben, zu einem Treffen verabredet. Wir alle sind aufgewachsen in diesem Mehrfamilienhaus aus den Sechzigern. Meine Eltern wohnen dort seit dem das Haus gebaut wurde, mein Vater hat sogar als Bautestellenleiter an dem Haus gearbeitet. 

Ich freue mich sehr, da ich manche wirklich sehr lange nicht mehr gesehen habe. Zwei oder drei sind in dem Haus wohnen geblieben, also mit denen laufen wir uns ab und zu mal über den Weg, wenn ich meine Familie besuche. Aber über die anderen weiß ich wirklich gar nichts. Mit Jana, „der Kleinen“ habe ich vor ein paar Jahren über Facebook Kontakt aufgenommen, aber zwischendurch ist sie von dort auch schon verschwunden. 

Am Nachmittag entscheide ich mich selbst wenigstens bei Janas Eltern zu klingeln, da ich viel zu neugierig bin, um auf einen Anruf zu warten. Ich gehe also ein Stockwerk höher und in der hinteren rechten Ecke ist die Wohnung. Die Tür macht Janas Mutter auf und ruft sie auch gleich. Ich bleibe an der Türschwelle warten. Jana kommt sofort und die Freude ist wirklich groß. Sie bittet mich herein und führt mich in ihr ehemaliges Zimmer, das sie sich früher mit ihrem älteren Bruder teilen musste. Mitten im Zimmer ist der Teppich aufgerissen und ich kann ein Loch im Boden sehen. Ich frage nach, was das ist? Jana schaut mich an und sagt, dass ihre Eltern einen Bruch hatten und jetzt am renovieren sind. Die Handwerker können aber erst am Montag kommen, also muss es übers Wochenende so bleiben. 

Wir haben sehr lange miteinander geseßen und über alte Zeiten gequatscht, bis es draußen dunkel wurde. Ich habe mich dann verabschiedet und bin wieder nach Hause. 

Am nächsten Tag ist mir dieses Loch im Boden nicht aus dem Kopf gegangen und als wir mit meinem Bruder und seinen Kindern spazieren waren, habe ich von draußen unser Haus angeschaut. Es war tatsächlich viel passiert in den vielen Jahren, wo ich weg gezogen bin. Die Fassade ist etwas herunter gekommen, aber die Balkone von den Nachbarn sind fast alle auf Vordermann gebracht. Es sieht etwas unordentlich aus, da Jeder gemacht hat, was ihm gefällt. Ein paar Balkone sind komplett verglast und zu Wintergarten umfunktioniert, ein paar sind nur renoviert, ein paar mit neuem Balkongeländer ausgestattet, das sich von den anderen sehr deutlich unterscheiden, eins oder zwei sind zur Hälfte zugemauert, offensichtlich zu einem halben Zimmer umgebaut und ein Balkon sticht sofort ins Auge, der im vierten Stock rechts, also zwei Etagen über meinen Eltern. Dieser hat das Gelände weg und anstatt dessen eine Mosaikwand aufgebaut, die aus Glassteinen verschiedener Größen mit schwarzer Umrandung besteht. Es sieht, zugegeben, sehr interessant aus, würde ich mir auch bauen lassen, aber zu unserem alten Haus passt es gar nicht.

2 Kommentare :

  1. Das Schöne an Träumen ist, daß wir durch sie immer mit den Menschen verbunden bleiben, die für uns wichtig sind, selbst wenn wir sie viele Jahre nicht gesehen haben und sogar, wenn sie bereits verstorben sind.

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    1. Das stimmt, und ich vermisse alle sehr... es ist schön, aber beim Aufwachen tut es dann doch irgendwo weh, dass es nur ein Traum war.

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