Mein Traumtagebuch

Samstag, 19. Juli 2014

Robertos Lebensmittelhandel und die Ticketverkäuferin



16.07.2014

Ich arbeite wieder bei Roberto, in seinen neuen Geschäftsräumen in Frankfurt. Es ist ein großes abgeschlossenes Gelände mit einer riesigen Lager- und Präparationshalle und einem Büro am anderen Ende des großen Einfahrtshofs. 

Es ist sehr viel zu tun seit dem die Firma umgezogen ist. Ich komme jeden Tag morgens und gehe erst spät abends. Heute ist ein besonderer Tag, wir haben einen neuen Kunden, ein sehr renommiertes Restaurant in Frankfurt, wohin man nur auf Einladung reinkommt, so eine Art VIP Lokal. Die Bestellung ist groß, also helfe ich Roberto im Lager aus. Roberto beliefert die Pizzerien und Restaurants in der Gegend mit Fleisch und Lebensmitteln seit bereits zwanzig Jahren, aber so einen Kunden hatte er noch nie.

Die Bestellung ist wirklich auf letzte Sekunde fertig geworden und der Fahrer bringt sie mit Roberto persönlich zu dem Kunden. Es ist spät geworden und ich habe im Büro heute noch nichts erledigen können. Ich setze mich endlich an den Computer, als mich ein Geräusch vom Hof erschreckt. Ich weiß, ich bin auf dem ganzen Gelände alleine, also gehe ich nachzuschauen, was dort los ist. In der Dunkelheit kann ich aber nicht viel erkennen, deshalb gehe ich wieder zurück ins Büro. Plötzlich höre ich komische Geräusche über meinem Kopf, sie scheinen vom Dach zu kommen. Das ist mir dann doch zu viel und ich rufe den Wachdienst an, der unser und die Nachbarsgrundstücke bewacht. 

Sie kommen ziemlich schnell und ich erkläre denen, was ich gehört habe. Der Eine klettert sofort aufs Dach und leuchtet in die Dunkelheit. Am Ende ist eine Leuchtreklame von der Nachbarsfirma zu sehen und in dem Schatten erkennt man eine dunkle Person. Der Wachmann läuft sofort hin und schnappt sich den Eindringling. 

Danach war ich so aufgeregt, dass ich mit der Arbeit nicht weiter kommen konnte. Ich entschied mich einen schönen Abend in dem Restaurant, wo mein Bekannter Tomas arbeitet (Tomas arbeitet jetzt in Österreich und pendelt ständig zwischen Wien und Bratislava, wo er seine Wohnung hat. Soweit ich mich erinnern kann hat er aber nie in der Gastronomie gearbeitet.), beim guten Essen und etwas Rotwein zu verbringen. Ich ruf dort an und sein Chef geht ans Telefon. Den kenn ich auch, er ist mir aber etwas unheimlich. Als Tomas den Hörer nimmt, frage ich ihm, ob er heute noch lang genug dort ist, dass ich zum Essen komme. Er freut sich und sagt, dass er auf jeden Fall auf mich warten wird. Dann kommt wieder sein Boss ans Telefon und sagt, dass er noch etwas Ware braucht und ich es doch vorbei bringen könnte. Letztendlich sage ich JA und gehe in den Lager die Ware für ihn zu holen.

Nach einer guten Stunde bin ich dann endlich dort und begrüße erst mal den Chef und dann gehe ich mit der bestellten Ware in die Küche, wo auch mein Freund arbeitet. Wir unterhalten uns kurz, dann führt er mich in den Gastraum und setzt mich an einen kleinen Tisch. Sofort wird von ihm auch das Essen gebracht, ehrlich gesagt, hatte ich schon wirklich großen Hunger. Nach dem Essen bei einem Gläschen guten Weins und als alle Gäste bereits gegangen sind, setzt sich auch Tomas und sein Chef zu mir an den Tisch. Der Chef von Tomas ist ein sehr lustiger Mensch, auch wenn streng, wenn es um die Arbeit geht. Er erzählt uns ganzen Abend lustige Geschichten und seine Erlebnisse aus der Jugend. Es ist letztendlich ein sehr schöner Abend geworden.

Am nächsten Morgen stehe ich ziemlich früh auf, ich muss nämlich vor der Arbeit noch schnell Straßenbahntickets kaufen, sonst komme ich nicht zur Arbeit. Normaler Weise kaufe ich immer das Monatsticket, aber diesmal war ich in Urlaub und später noch krank, also hat es sich nicht gelohnt. Morgen ist dann Monatsende, also brauche ich genau zwei Ticket für Hin- und Rückfahrt. 

Am Verkaufsschalter in der U-Bahn Tiefstation stehen bereits ziemlich viele Leute und warten bis der Schalter aufmacht. Es hat nicht lange gedauert und das kleine Fenster geht auf. Erst nach einer Weile wird mir bewusst, dass es ziemlich lange dauert und ich komme kaum voran in der Warteschlange. Ich lehne mich etwas vor, um den Anfang zu sehen und was dort am Schalter passiert. Irgendwie ist die Verkäuferin genervt, die Leute wollen von ihr eigentlich nur Auskünfte über Züge, U-Bahn und Straßenbahn Fahrten. Es sind offensichtlich Ausländer, die kein Deutsch sprechen und die Dame am Schalter kann wiederum deren Sprache nicht. Sie versucht denen die ganze Zeit zu erklären, dass sie keine Auskunft ist und sie nur Tickets verkauft. Es geht die ganze Zeit hin und her und irgendwann mal kann ich es nicht mehr hören. Ich laufe vor und versuche auf Englisch zu vermitteln. Irgendwann mal sind die Touristen einsichtig und verstehen, dass sie zum Auskunftsschalter gehen müssen. Die Dame an dem kleinen Fenster ist offenbar sehr erleichtert du lädt mich zu ihr nach innen ein, während sie die anderen Kunden da draußen bedient. Ich setze mich hin und warte bis sie fertig ist. Sie lächelt mich an, sagt sie wäre mir sehr dankbar und dafür gibt es eine heiße Tasse Tee. Eigentlich habe ich nicht so viel Zeit, um dort Tee zu trinken und lehne dankend ab. Die Dame ist deswegen zwar  traurig, aber sie versteht es schon. Dann fragt sie mich, was ich eigentlich wollte. Ich sage: „Zwei Fahrkarten“. Sie öffnet den großen Schrank hinter ihr und gibt mir zwei Monatskarten. Ich schüttele meinen Kopf und erkläre, dass ich zwei Einzelfahrttickets brauche und nicht Monatskarten. Sie lächelt mich an und gibt mir noch zwei Einzelfahrkarten dazu. Ich schaue sie überrascht an, es ist für die Rettung vorhin, ich soll es als eine Art Dankeschön betrachten. Ich wundere mich kurz, aber nehme das Geschenk dankend an. 

Wie ich dort in dem kleinen Raum sitze, sie erzählt alle möglichen Stories, die ihr dort schon passiert sind. Sie ist offensichtlich den ganzen Tag dort alleine und es fehlt ihr an Gesellschaft. Auf einmal geht sie zu dem Schrank wieder und nimmt einen großen Korb heraus. Sie stellt ihm auf den Stuhl in der Ecke und macht den Deckel auf. Sie schaut mich mit Lächeln an und ich beobachte den Korb, ich habe keine Ahnung was das soll. Nach einer Weile, kann ich dann ein Zischen aus dem Korb hören und eine Schlange kriecht raus. Ich erschrecke mich und springe förmlich in die Luft. Dabei komme ich mit meinem Nagel an den neben stehenden Tisch und ich fühle, dass ich mir den Nagel gebrochen habe. Plötzlich kommt schaut noch ein Schlangenkopf aus dem Korb heraus. In dem Moment stehe ich schon auf dem Tisch. Die gute Frau ist dabei ganz ruhig und erklärt, dass die eine Schlange ganz harmlos ist, aber die, was jetzt rausguckt, sehr giftig sei. Umso mehr ein Grund sich schnell zu verabschieden und von dort zu verschwinden. Das tue ich auch umgehend, mache die Tür nur einen Spalt auf, krieche dazwischen raus und renne zu meinem Zug.

Im Zug sehe ich mir dann meinen Nagel an. Er ist tatsächlich gebrochen, aber so habe ich es noch nie gesehen. Ich habe Gel auf den Naturnägeln und so ist der Gel ganz und unten drunter kann ich meinen Nagel sehen, der bis zur Mitte gebrochen ist. Die ganze Fahrt zur Arbeit überlege ich, wie ich meinen Nagel reparieren oder retten kann und muss auch ständig an die Dame in dem Verkaufsstand denken. Eine wirklich verrückte Geschichte!

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