16.06.2014
Heute haben wir Klassentreffen vom Gymnasium. Es findet in
der alten Schule statt und ich bin schon sehr gespannt, wer alles dort sein
wird. Ich gehe hin und schon die Eingangshalle ist voll. Nicht alle Leute, was
da stehen, kenne ich, aber ich muss sowieso erst Einmal zu dem Anmeldepult. Es
hat sich bereits eine Warteschlange gebildet, also warte ich geduldig. Als ich
an die Reihe komme, sehe ich Martin O. am Tisch sitzen, er war Mitschüler von
meinem Bruder in der Grundschule eine Klasse unter mir. Überrascht schaue ich
ihn an und frage was er dort macht. Er hat ja mit unserem Gymnasium nichts zu
tun. Er sagt dann zu mir, das er jetzt Professor für PC Programmierung ist und
im Gymnasium jetzt unterrichtet. Es hat irgendwie nicht ganz zu ihm gepasst,
die Programmierung schon, aber der Lehrerberuf nicht.
Nach der Anmeldung habe ich mich an den nächsten Tisch
gesetzt, wo bereits 2 Jungs saßen und in ihre Hefte am Tisch vertieft waren
(als ob sie dort eine Aufgabe lösen würden). Ich schau sie genau an und erkenne
„Ceco“ (Peter T.) und „Chibi“ (Martin S.). Ich spreche sie an und erst dann
bemerken die mich. Beide haben große Freude mich zu sehen und ich frage, was
sie da eigentlich machen. Ceco sagt zu mir, es ist eine Aufgabe für später, hat
mit Programmierung zu tun und wir werden auch geprüft. Es war ungewöhnlich,
aber witzig.
Ich selbst hatte in Wirklichkeit Problem bei einer Datenbank
Programmierung und habe mich entschlossen nachher, wenn etwas Ruhe einkehrt, den
Martin O. nach dem Problem zu fragen, vielleicht kann er mir ja helfen. Als es
dann so weit war, bin ich also zu ihm und habe ihm mein Problem geschildert. Er
setzte sich hin und hat angefangen mir es zu erklären und die Lösung darzustellen.
Er hat viel auf einen Zettel gekritzelt und ist dann einfach aufgestanden und
zu den zwei Jungs gegangen. Ich nahm den Zettel und schaute hin, etwas habe ich
verstanden, aber nicht alles war mir ganz klar. Ich setzte mich mit dem Zettel
hin und versuchte anhand der Skizze was Eigenes hinzukriegen, um die Lösung für
mein Problem endlich zu bekommen.
Inzwischen waren alle angekommen und haben sich an die
Tische gesetzt. Danica nahm dann das Wort und hat alle willkommen geheißen und
die Party für eröffnet erklärt. Ich ging dann wieder zu den Jungs und habe
zugeschaut, was sie da machen. Dann kam eine Lehrerin in den Raum rein und hat
uns mitgeteilt, dass wir die Klausur und Prüfung zum Schluss der Party
schreiben werden. Erstmals hat es Jeder für einen Witz gehalten, als sie dann
aber die Aufgabenhefte und die Fragebogen verteilte, wurde es ernst. Es waren,
glaube ich, Fragen aus der slowakischen Literatur und Mathematik. Über Mathe
machte ich mir keine Sorgen, aber Literatur, das war die Hölle. Ich schaute in
den Test rein und hatte keine Ahnung was man von mir will. Dann wurde es spät.
Ich habe in der ganzen Zeit versucht in den Test was reinzuschreiben, es war
aber nur Bla Bla Bla. Ich hatte wirklich keine Vorstellung worum es da ging.
Die Lehrerin ist einmal zu mir gekommen und hat reingeschaut, dann hat mich in
eine Richtung korrigiert und ist wieder weg. Jetzt war sie schon dabei die
Teste zu sammeln. Meins habe ich jetzt auch schon abgegeben und bin wieder
rüber zu Martin O. Der war gerade mit einem Jungen beschäftigt, der bei ihm
eine Prüfung ablegte. Es ging um ein Programm und Martin O. stellte wirklich
viele Fragen zu dem Thema. Der Junge war aber sehr gut vorbereitet und man hat
gesehen, dass er mit Programmen lebt und er es sehr gut versteht. Martin O. hat
ihm dann auch nach einer Weile gesagt, dass er sehr gut ist, sich aber mehr auf
die Theorie konzentrieren muss. Für heute kriegt er auf jeden Fall eine Eins
plus. Der Junge war sehr glücklich und ist sofort mit seinem Index
verschwunden.
Ich wollte mich dann zu Martin O. setzen, wenn plötzlich
Martina reinkam(meine Kommilitonin aus der
Uni in Slowakei, mit der ich eigentlich verstritten bin und wir seit der Uni kein
Wort mehr miteinander gewechselt haben), es hat sie aber keiner beachtet. Sie setzte
sich hinten in die Ecke zum Fenster und war ganz allein. Ich wollte gerade zu
ihr, als von der Tür meine Mutter auf mich zukam und schrie, dass meine
Cousine uns nach Hause fährt, dass sie gerade angefahren kommt. Das war eine
gute Nachricht, da draußen viel Schnee gefallen ist und in der Dunkelheit zu
laufen hatte ich keine Lust. Also habe ich mich umgedreht, bin zu Martina und
habe sie zum Abschied auf jede Wange geküsst und umarmt. Sie war geschockt und
hat versucht sich wegzuziehen. Mit einem Entsetzen in den Augen hat sie mich
dann angeschaut, aber innerhalb von einer Sekunde war ihr Überraschung in den
Gesicht geschrieben. Sie hat sich gewundert, dass obwohl wir verstritten sind,
ich sie umarme. Daraufhin habe ich ihr erklärt, dass es mir Leid tut, was
damals passiert ist, es würde aber so oder so dazu kommen, ob mit mir oder ohne
mich und deshalb sollten wir beide Frieden schließen. Da hat sie tatsächlich
kurz gelächelt.
Ich habe mich dann umgedreht und bin schnell zum Ausgang, wo
meine Mutter und meine Cousine auf mich warteten. Ich stieg ins Auto rein und
hinten saß auch noch meine Tante. Das Auto war klein, wir haben aber gerade so
hinein gepasst.
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