Mein Traumtagebuch

Samstag, 12. Juli 2014

Die alte Dame und ihre Fabrik



06.07.2014

Ich bin in einem Stadtgarten spazieren, es ist ein schöner sonniger Tag und man riecht die Blumen in der Luft. Es ist sehr ruhig und entspannend. Am Ende des Gartens sehe ich eine Mauer und laufe hin, um es mir näher anzusehen. Als ich dort ankomme, stelle ich fest, dass dies eine Grenzmauer zu einem Privatgrundstück ist. Ich bin neugierig und laufe der Mauer entlang, bis ich den Eingang für das Anwesen finde. Das Tor ist offen, also gehe ich weiter bis zum Haus. In dem Moment als ich an der Tür stehe, geht sie auf und eine alte Dame begrüßt mich. Sie lädt mich auf eine Tasse Tee ein. Ich sage nicht nein und folge ihr zum Salon in der ersten Etage. Alles ist ziemlich altmodisch eingerichtet, die Vorhänge sehen sehr wuchtig und schwer aus, die Möbel sehen alt aus und man kann erkennen, dass hier schon länger keiner Staub gewischt hat. Ich setze mich hin und die alte Dame fängt an zu erzählen, über früher, was sie gemacht hat, wie sie gelebt hat. Bis sie auf ein Thema kommt, dass mich neugierig macht. Sie spricht über eine alte Fabrik, die sie immer noch hat, kann dort aber nichts mehr machen, die Geschäfte laufen nicht und sie hat niemanden, der sich drum kümmert. Die Mitarbeiter sind momentan beurlaubt, bis sie eine endgültige Lösung oder einen Käufer gefunden hat. Der einzige, was noch auf dem Fabrikgelände ist, ist der Wachmann. 

Ich weiß nicht wieso, die Fabrik interessiert mich irgendwie und ich biete der Dame an, dass ich es mir anschauen werde und dann entscheide, ob ich es ihr abkaufe oder nicht.

Am nächsten Tag traf ich mich mit meiner Freundin Jimi, die seit Jahren Firmen bei Vermarktung unterstützt, und die mir helfen soll die Situation um die alte Fabrik zu beurteilen. Als wir ankommen, erwartet uns  der Wachmann bereits. Er ist bestens informiert und führt uns durch das ganze Gelände und die Fabrikgebäude herum. Es ist ein riesiges Grundstück mit großem Hof, auf dem ein paar LKWs stehen. Im hinteren Teil des Hofs ist der Eingang zu einer Produktionshalle und durch die kommen wir in die oberen Etagen, wo sich die Büros befinden. Es ist alles wirklich veraltet, ob die Einrichtung im Büro, die Ausstattung oder die Maschinen in der Halle.

Nach dem Rundgang setzen wir uns mit Jimi hin und sie sagt, dass es eventuell möglich wäre die Fabrik wieder zum Laufen zu bringen. Sie nennt mir einen Preis, für den sich es noch lohnen würde die Fabrik zu kaufen. Es muss allerdings auch mit einigen Investitionen gerechnet werden und dran denken, dass die Mitarbeiter auch bezahlt werden müssen. Ich überlege kurz und frage, was das absolute Minimum an gesamtem Anfangskapital wäre. Der Betrag, was mir Jimi nennt klingt eigentlich sehr verführerisch. Für solches Geld eine ganze Fabrik, die bald Gewinn erbringen kann, zu erwerben ist eine super Gelegenheit, die man nicht jeden Tag bekommt. 

Nacht einer Nacht mit wenig Schlaf habe ich meine Entscheidung getroffen und bin zu der alten Dame hin. Sie ist sehr erfreut mich wieder zu sehen. Ich sage ihr, dass ich sehr lange darüber nachgedacht habe und würde mit ihr gerne ein Kompromiss schließen. Ich biete ihr an, dass sie die Eigentümerin der Fabrik bleibt und ich investiere etwas in die Ausstattung und Maschinen, bringe es zu laufen und dann sehen wir, ob es läuft und von den Kunden angenommen wird. Sie hat nichts zu verlieren, im Gegenteil, wenn alles gut klappt, kann sie nur Gewinn machen. Sie denkt ganz kurz drüber nach und dann erklärt sich mit dem Plan einverstanden. Ich verabschiede mich schnell und laufe direkt zu Jimi, um mit ihr die nötigsten Schritte zu besprechen.

Bei Jimi im Büro, rufen wir erst einmal die ganze Belegschaft an und teilen denen mit, dass sie am nächsten Tag zur Arbeit kommen sollen. Dann bestellen wir die notwendigen Maschinen, für den Anfang nur sehr beschränkt, aber wir werden sehen, wie es dann läuft. 

Am nächsten Morgen stehen wir im Fabrikhof und begrüßen alle Mitarbeiter, die heute gekommen sind (einige sind nicht erschienen, weil sie anderweitig Arbeit gefunden haben oder an das Projekt gar nicht glauben), und erklären denen, was zu tun ist. Die neuen Maschinen wurden in der Produktionshalle installiert und die LKWs komplett überholt. Als wir den Strom für die Maschinen endlich einschalten, brummt es kurz, aber die Laufbänder laufen. Irgendwo stockt es jedoch, da am Ende nichts als Produkt rauskommt. Inzwischen ist Jimi im Büro oben mit den ungeduldigen Käufern am Telefon beschäftigt, die auf ihre Ware warten. Die Fahrer im Hof werden auch langsam nervös. Nach einem ganzen Tag konnten wir den Fehler nicht beheben. So mussten wir die Mitarbeiter nach Hause schicken und die Käufer bis zum nächsten Tag vertrösten. Es war ein großer Rückschlag für uns und wir mussten uns schnell was einfallen lassen. 

Wir haben die ganze Nacht in dem leeren Büro gesessen, um uns eine Lösung einfallen lassen. Viel kam dabei nicht raus. Wir haben entschieden, dass wir uns nochmal versuchen und wenn es nicht geht, lassen wir es sein und ich werde dann die schlechte Nachricht der alten Dame mitteilen. Als die Mitarbeiter wieder gekommen sind, versammelten wir sie in der Halle und sagten denen, dass es vielleicht der letzte Tag für sie ist. Ein paar haben gemeckert, ein paar nur überrascht geschaut und ein paar haben sich sogar sofort umgedreht und sind gegangen. 

Nachdem wir die Maschinen wieder eingeschaltet haben, haben sie erst mal nur Rauch gespuckt, aber nach einem Knall sind sie angegangen und plötzlich funktionierte alles. Wir jubelten kurz und dann hatten wir den ganzen Tag volle Hände zu tun. Die Produkte eingepackt, in die LKWs geladen und ausgefahren. An dem Tag haben unsere Fahrer zwei bis drei Touren geschafft. Es war für uns alle ein wirkliches Erfolgserlebnis!

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