06.07.2014
Ich bin in einem Stadtgarten
spazieren, es ist ein schöner sonniger Tag und man riecht die Blumen in der Luft.
Es ist sehr ruhig und entspannend. Am Ende des Gartens sehe ich eine Mauer und
laufe hin, um es mir näher anzusehen. Als ich dort ankomme, stelle ich fest,
dass dies eine Grenzmauer zu einem Privatgrundstück ist. Ich bin neugierig und
laufe der Mauer entlang, bis ich den Eingang für das Anwesen finde. Das Tor ist
offen, also gehe ich weiter bis zum Haus. In dem Moment als ich an der Tür
stehe, geht sie auf und eine alte Dame begrüßt mich. Sie lädt mich auf eine
Tasse Tee ein. Ich sage nicht nein und folge ihr zum Salon in der ersten Etage.
Alles ist ziemlich altmodisch eingerichtet, die Vorhänge sehen sehr wuchtig und
schwer aus, die Möbel sehen alt aus und man kann erkennen, dass hier schon
länger keiner Staub gewischt hat. Ich setze mich hin und die alte Dame fängt an
zu erzählen, über früher, was sie gemacht hat, wie sie gelebt hat. Bis sie auf
ein Thema kommt, dass mich neugierig macht. Sie spricht über eine alte Fabrik,
die sie immer noch hat, kann dort aber nichts mehr machen, die Geschäfte laufen
nicht und sie hat niemanden, der sich drum kümmert. Die Mitarbeiter sind
momentan beurlaubt, bis sie eine endgültige Lösung oder einen Käufer gefunden
hat. Der einzige, was noch auf dem Fabrikgelände ist, ist der Wachmann.
Ich weiß nicht wieso, die Fabrik
interessiert mich irgendwie und ich biete der Dame an, dass ich es mir
anschauen werde und dann entscheide, ob ich es ihr abkaufe oder nicht.
Am nächsten Tag traf ich mich mit
meiner Freundin Jimi, die seit Jahren Firmen bei Vermarktung unterstützt, und die
mir helfen soll die Situation um die alte Fabrik zu beurteilen. Als wir
ankommen, erwartet uns der Wachmann
bereits. Er ist bestens informiert und führt uns durch das ganze Gelände und
die Fabrikgebäude herum. Es ist ein riesiges Grundstück mit großem Hof, auf dem
ein paar LKWs stehen. Im hinteren Teil des Hofs ist der Eingang zu einer
Produktionshalle und durch die kommen wir in die oberen Etagen, wo sich die
Büros befinden. Es ist alles wirklich veraltet, ob die Einrichtung im Büro, die
Ausstattung oder die Maschinen in der Halle.
Nach dem Rundgang setzen wir uns
mit Jimi hin und sie sagt, dass es eventuell möglich wäre die Fabrik wieder zum
Laufen zu bringen. Sie nennt mir einen Preis, für den sich es noch lohnen würde
die Fabrik zu kaufen. Es muss allerdings auch mit einigen Investitionen
gerechnet werden und dran denken, dass die Mitarbeiter auch bezahlt werden
müssen. Ich überlege kurz und frage, was das absolute Minimum an gesamtem
Anfangskapital wäre. Der Betrag, was mir Jimi nennt klingt eigentlich sehr
verführerisch. Für solches Geld eine ganze Fabrik, die bald Gewinn erbringen
kann, zu erwerben ist eine super Gelegenheit, die man nicht jeden Tag bekommt.
Nacht einer Nacht mit wenig
Schlaf habe ich meine Entscheidung getroffen und bin zu der alten Dame hin. Sie
ist sehr erfreut mich wieder zu sehen. Ich sage ihr, dass ich sehr lange
darüber nachgedacht habe und würde mit ihr gerne ein Kompromiss schließen. Ich
biete ihr an, dass sie die Eigentümerin der Fabrik bleibt und ich investiere
etwas in die Ausstattung und Maschinen, bringe es zu laufen und dann sehen wir,
ob es läuft und von den Kunden angenommen wird. Sie hat nichts zu verlieren, im
Gegenteil, wenn alles gut klappt, kann sie nur Gewinn machen. Sie denkt ganz
kurz drüber nach und dann erklärt sich mit dem Plan einverstanden. Ich
verabschiede mich schnell und laufe direkt zu Jimi, um mit ihr die nötigsten
Schritte zu besprechen.
Bei Jimi im Büro, rufen wir erst
einmal die ganze Belegschaft an und teilen denen mit, dass sie am nächsten Tag
zur Arbeit kommen sollen. Dann bestellen wir die notwendigen Maschinen, für den
Anfang nur sehr beschränkt, aber wir werden sehen, wie es dann läuft.
Am nächsten Morgen stehen wir im
Fabrikhof und begrüßen alle Mitarbeiter, die heute gekommen sind (einige sind
nicht erschienen, weil sie anderweitig Arbeit gefunden haben oder an das
Projekt gar nicht glauben), und erklären denen, was zu tun ist. Die neuen
Maschinen wurden in der Produktionshalle installiert und die LKWs komplett
überholt. Als wir den Strom für die Maschinen endlich einschalten, brummt es
kurz, aber die Laufbänder laufen. Irgendwo stockt es jedoch, da am Ende nichts
als Produkt rauskommt. Inzwischen ist Jimi im Büro oben mit den ungeduldigen
Käufern am Telefon beschäftigt, die auf ihre Ware warten. Die Fahrer im Hof
werden auch langsam nervös. Nach einem ganzen Tag konnten wir den Fehler nicht
beheben. So mussten wir die Mitarbeiter nach Hause schicken und die Käufer bis
zum nächsten Tag vertrösten. Es war ein großer Rückschlag für uns und wir mussten
uns schnell was einfallen lassen.
Wir haben die ganze Nacht in dem
leeren Büro gesessen, um uns eine Lösung einfallen lassen. Viel kam dabei nicht
raus. Wir haben entschieden, dass wir uns nochmal versuchen und wenn es nicht
geht, lassen wir es sein und ich werde dann die schlechte Nachricht der alten
Dame mitteilen. Als die Mitarbeiter wieder gekommen sind, versammelten wir sie
in der Halle und sagten denen, dass es vielleicht der letzte Tag für sie ist.
Ein paar haben gemeckert, ein paar nur überrascht geschaut und ein paar haben
sich sogar sofort umgedreht und sind gegangen.
Nachdem wir die Maschinen wieder
eingeschaltet haben, haben sie erst mal nur Rauch gespuckt, aber nach einem
Knall sind sie angegangen und plötzlich funktionierte alles. Wir jubelten kurz
und dann hatten wir den ganzen Tag volle Hände zu tun. Die Produkte eingepackt,
in die LKWs geladen und ausgefahren. An dem Tag haben unsere Fahrer zwei bis
drei Touren geschafft. Es war für uns alle ein wirkliches Erfolgserlebnis!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen