Mein Traumtagebuch

Sonntag, 6. Juli 2014

Mexiko, Schmuggel und Museum



26.06.2014

Mit meinem Mann besuchen wir eine kleine Familie an der Grenze mit Mexiko. Steve kennt sie noch vom früher und mit dem Mann ist er seit Jahren befreundet. Das Haus ist in einem großen Tal, durch dessen Mulde sich ein enger Weg zieht. Rundum sind überall dichte Wälder und am Ende des Tals, zwischen zwei hohen Bergen ist ein riesiger See der die Grenze zum Mexiko markiert.

Die Begrüßung ist sehr freundlich als wir ankommen, der Tisch ist schon gedeckt und in der Ecke des Zimmers steht ein anderer Tisch mit großem Korb drauf. Noch bevor wir anfangen zu essen, gehen Steve und sein Freund zu dem Tisch, schauen gemeinsam in den Korb und erzählen sich etwas. Ich kann es leider nicht hören.

Nach dem Essen nimmt mich Steve an die Hand und geht mit mir zu dem „mysteriösen“ Korb und sagt mir, wenn er morgen nach Mexiko fährt, soll er es mitnehmen. Ich soll nur die Sachen, die drin sind gut versteckt einpacken, dass die Zoll sie nicht finden kann. Ich schaute meinen Mann überrascht an und frage wieso wir es tun sollen, es ist doch gefährlich. Er sagt nur, dass dies ein guter Freund ist und dies seine Familie rettet. Weil alles was in Mexiko verkauft wird bringt Geld, um die Familie ernähren zu können. Ungern, aber doch einverstanden habe ich gemacht, was Steve gesagt hat. Es war schon spät nachts als ich fertig wurde. Steve nahm dann den Korb und mitten in der Nacht ist er los. Er muss erst mal zum Ende des Tals mit dem Wagen fahren, am See wartet dann ein Boot auf ihn. In Mexiko angekommen, soll er sofort zum Markt und die Sachen dort verkaufen. 

Am nächsten Abend war Steve immer noch nicht zurück und ich fing an mir Sorgen zu machen. Sollte er morgens noch nicht da sein, gehe ich selbst hin und suche nach ihm. Und es ist auch so gekommen. Am Morgen hat mich Steve’s Freund an den See gebracht. Über dem See hing eine sehr enge wackelige Brücke, die ich überqueren musste, um nach Mexiko zu kommen. An anderem Ende stand eine kleine Holzhütte, die das eigentliche „Zollamt“ war und drin zwei Mexikaner gesessen haben. Als ich vorbei ging, hielten sie mich an und durchsuchten meine Tasche. Dann ließen sie mich weiter gehen. In der mexikanischen Stadt bin ich direkt zu dem Markt gegangen, wo mein Mann sein sollte. Es hat ein paar Stunden gedauert bis ich ihn gefunden habe, da der Markt wirklich riesig war, aufgebaut  auf einem großen Platz und in den ganzen Nebenstraßen. Steve saß auf einem Klappstuhl und schnarchte vor sich hin. Ich bin an seine Seite des Tisches  und weckte ihn. Natürlich war er überrascht mich zu sehen, aber auch erfreut. Er zeigte mir, dass er noch nicht alles verkaufen konnte und deshalb nicht zurück gekommen ist. Ein Handy hatte er dort nicht, es war ihm zu gefährlich eins mitzunehmen. So könnte er leichter entdeckt werden. 

Am Abend haben wir gemeinsam fast alles unter die Leute gebracht, es blieben nur noch ein paar Stücke übrig. Wir beide waren so müde, dass wir es bis zu seinem Freund nicht geschafft hätten. Also gingen wir durch die Straßen der Stadt und suchten einen Hotel oder was ähnliches zum Schlafen. Auf einmal geht uns meine Freundin entgegen, Lubica (meine Mitschülerin aus der Grundschule) und lädt uns zu ihr nach Hause ein. So müde wie wir beide waren, konnten wir nicht Nein sagen und gingen mit ihr mit. 

Am nächsten Tag, als wir aufgewacht sind, stand in der Küche bereits ein gedeckter Tisch und es roch überall nach frischen Brötchen. Lubica stand am Herd und zauberte uns was zum Frühstück. Ich und Steve setzten uns an den Tisch und sofort hatten auch schon Tasse Kaffee vor uns stehen.  Lubica lächelte und offensichtlich war sie sehr froh uns dort zu Besuch zu haben. Dann sagt sie zu mir, dass ich heute unbedingt mit ihr mitkommen muss, sie eröffnet ein Museum in der Stadt und es werden viele Leute und Prominente erwartet. Ich schaute mein Mann an und er nickte. Also sagte ich Lubica zu. 

In dem Museum angekommen, standen bereits viele Leute vor dem Eingang und warteten bis eröffnet wird. Wir sind dann mit Lubica durch den Nebeneingang rein und es war wirklich überwältigend. Das Musen sah von draußen sehr unauffällig und schäbig aus, aber drin war es ein nachgebauter Palast mit hohen Decken, Fresken an den Wänden, vielen Gemälden und teuren Teppichen auf dem Boden.  Wir gingen durch die riesigen Räume und Flure bis zum Lubica‘s Büro. Sie hat dort noch ihre Rede vorbereitet.

Dann war es so weit. Der Bürgermeister ist angekommen und alle sind wir in die große Eingangshalle, wo ein Podium aufgebaut war. Die Tür ging auf und die ganzen Leute von draußen sind rein gekommen. Auf einmal war es so voll, dass der riesige Raum plötzlich zu einem Kämmerchen wurde. Der Bürgermeister hielt seine Rede und dann Lubica, sie war die Verwalterin des Museum und Hauptveranstalter und Organisator der Ausstellung. Nach den Reden ist Lubica vom Podium runter und öffnete die erste Tür, die zur Ausstellung führte. Die ganzen Leute folgten ihr und sie erzählte, was alles dort ausgestellt ist, woher es kommt und wer der Spender oder der Künstler ist. Ich folgte ihr auch und in dem dritten Raum sind die ganzen Leute auf einmal sehr laut geworden und schienen sehr aufgeregt zu sein. Als ich näher kam, sah ich in der Ecke ein großes Bett. Auf dem Bett waren ein paar Mädchen, sie schienen für ein Foto zu posieren. Und tatsächlich, es war ein Fotoshooting, in der Ecke stand der Fotograph und neben ihm Karl Lagerfeld, der das ganze führte und überwachte. Es war schon ein interessantes Erlebnis.

Da kommt ein junges Mädchen zu mir, sie scheint etwas verwirrt zu sein und fragt mich, ob sie dort eine Art Untersuchung machen könnte. Sie führt eine kleine Gruppe von jungen Leuten, die töpfern und sie braucht einen Raum, wo sie sich niederlassen können. Sie untersucht die Auswirkung des Töpferns auf die Psyche der Menschen. Ich sagte zu ihr, dass sie mit Lubica sprechen muss, dass ich nicht der richtige Ansprechpartner bin. Da freute sie sich und ging zu Lubica. Nachhinein habe ich es bereut, sie hin geschickt zu haben. Sie verfolgte Lubica während der kompletten restlichen  Führung durch das Museum. Sie erzählte ständig etwas zu Lubica und die verdrehte jedes Mal nur die Augen. Zum Schluss konnte Lubica sie los werden und kam zu mir. Sie sagte, ich konnte es nicht wissen, aber nächstes Mal soll ich das Mädchen einfach weg schicken, weil sie verrückt ist. Sie hat keine Gruppe und sie ist auch keine Wissenschaftlerin. Sie wohnt in der Nervenanstalt am Rande der Stadt und bekommt immer wieder Freigang. Dann kommt sie jedes Mal zum Museum und nervt die Angestellten. Sie mag es halt hier und sie liebt es die berühmten Leute zu treffen, die sich im Museum immer wieder aufhalten.

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