26.07.2014
Ich arbeite in einem
Wissenschaftslabor und meine Aufgabe ist es die Naturkräfte zu untersuchen und
deren Einfluss auf Menschen. Mein Büro ist eigentlich ein Teil von einem Labor.
In der Ecke habe ich einen kleinen Schreibtisch mit einem PC und über dem
Tisch, auf der Wand, hängt ein Regal voller Bücher über Natur,
Naturexperimente, Naturgewalten, menschliche Anatomie und natürlich Physik. Im
Labor habe ich eine Assistentin zur
Verfügung, es ist ein Mädchen aus Russland, ihr Deutsch ist noch nicht ganz auf
der Höhe, aber wir verstehen uns sehr gut. Sie ist eine sehr nette und wirklich
hilfsbereite Person, sie denkt mit und kennt sich in Physik gut aus. Schließlich
hat sie in Moskau Physik studiert.
In den letzten Tagen haben wir
Experimente mit der Vakuummaschine gemacht und heute werden wir den letzten
Versuch starten. Meine Assistentin ist bereits im Labor, als ich ankomme, und
hat auch schon alles vorbereitet. Die Vakuumröhre läuft, ich gehe zum PC und
schaue ob dort für die Aufzeichnung alles soweit ist. Plötzlich höre ich einen
Krach hinter meinem Rücken und als ich mich umdrehe, kann ich die Vakuumröhre
sehen, wie sie sich um eigene Achse dreht und zischt. Es ist ein erschreckender
Anblick und meine Assistentin ist schon dabei den Stecker zu ziehen. Als die
Maschine anhält, stehen wir beide vor ihr und glotzen sie förmlich an. Ich weiß
nicht, was ich sagen soll, aber ich bin mir sicher, dass wir beide das gleiche
denken. Wir müssen so schnell wie möglich einen Ersatz finden.
Nach hin und her mit der
Chefetage in unserem Labor, konnte ich keinen Ersatz bekommen. Das Budget ist
restlos aufgebraucht für dieses Jahr, ich muss mir anders helfen, damit ich
meine Termine einhalten kann. Ich habe jetzt mehrere Tage darüber nachgedacht
und heute ist mir die Idee gekommen, den Roberto zu fragen.
Roberto hat ja in seinem Lager
auch eine Vakuummaschine, die ist zwar nicht so groß, wie wir brauchen, reicht
aber vollkommen aus. Gleich nachmittags gehe ich dann direkt in seinen Lager,
dort ist sowieso meistens anzutreffen. Und ich hatte Recht! Er ist dort und
vorbereitet die Ware für die Auslieferung. Ich erzähle ihm meine ganze Misere
und versuche die Wichtigkeit des Projektes zu erklären. Roberto schaut mich die
ganze Zeit an und grinst dabei. Zum Schluss halte ich es nicht mehr aus und
frage, was er so doof grinst? Er sagt nur kurz und knapp: „Kein Problem, du
kannst die Maschine benutzen, warte nur bis wir fertig sind. Du musstest nicht
mal so viel erzählen, ich hätte auch so Ja gesagt!“. Ich freue mich natürlich
sehr und in der Zeit wo ich und meine Assistentin warten, helfe ich Roberto bei
der Präparation der einzelnen Bestellungen.
Als er fertig ist, fährt er euch
schon die Ware ausliefern. Ich und meine Assistentin fangen dann an und
vorbereiten die Maschine für unsere Bedürfnisse. Als es soweit ist, schalten
wir die Maschine an und verbinden mit dem Computer. Nach ein paar Minuten
stellen wir dann fest, dass sich die Maschine von alleine abgeschaltet hat. Ich
denke mir nichts dabei, gehe hin und schalte sie wieder ein. Aber nach ein paar
Minuten wieder das Gleiche. Irgendwie schaffen wir es nicht die Maschine ganz
zum Laufen zu bringen, damit wir brauchbare Ergebnisse bekommen.
Am nächsten Tag kommt ein
Bekannter von Roberto, um sich es anzuschauen und fängt an die Vakuummaschine
auseinander zu nehmen. Er sitzt innen drin und schraubt die ganzen Schrauben
heraus. Ich schalte mein PC an, um die Aufzeichnungen von vorherigem Tag zu
sehen und in der Zeit, wo der Mann die Maschine repariert, diese anfangen zu
analysieren. Als der Computer hochfährt und ich das Programm starte, stelle ich
fest, dass die Aufzeichnung im Hintergrund immer noch läuft und die Daten
aufgenommen werden. Es sind exakt die Daten, die wir gebraucht haben.
Offensichtlich hat es mit dem Mann in der Vakuummaschine zu tun und ich bitte
ihn dort noch eine Weile drin zu bleiben. Er ist zwar überrascht, macht er
aber.
Am Ende des Tages haben wir
unsere Daten und können wieder in unser Labor, um die Auswertungen zu starten.
Was genau da bei Roberto im Lager passiert ist, bin ich mir nicht sicher, uns
hat es aber viel geholfen und ich kann mein Projekt rechtzeitig abschließen und
abgeben.
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