18.07.2014
Es sind Olympische Spiele und
ich bin ein Mitglied der Security Truppe, die den Präsidenten bewacht. Wir sind
in den Bergen an drei riesigen Sees und zwischen den Seen direkt in der Mitte
ist das Hotel, wo der Präsident untergebracht ist. Zum Hotel führen nur zwei
Straßen, eine vom Süden und die andere vom Westen. Sie sind schmal und sehr
verwinkelt.
Heute kommt der Präsident an,
also werden wir erst zu einer Besprechung gerufen, wo wir unsere Instruktionen
für den ganzen Aufenthalt bekommen. Die Sitzung dauert nicht lange. Es geht nur
um eins, wir sollen einen Plan durchführen, bei dem der Präsident in die Luft
gesprengt wird. Ich dachte, ich höre nicht richtig! Anstatt den wichtigsten
Mann im Lande zu schützen, sollen wir ihn jetzt umbringen?
Später als alle Details bekannt
wurden, ist unser Auftrag ein fingierter Attentat auf den Präsidenten. Es war
nicht gerade meine Art Angelegenheiten zu regeln, aber es ist im staatlichen
Interesse, es ist politische Taktik und ich bin ja kein Politiker. Ich habe
nicht drüber zu entscheiden oder zu diskutieren, was richtig oder falsch ist.
Der Anschlag soll in einem Bus
stattfinden. Wir müssen eine explosive Ladung unter einem der hinteren Sitze
anbringen. Der Plan ist, der Präsident wird dann aus dem Bus durch eine geheime
kleine Tür an der linken Seite des Busses rechtzeitig rausgebracht. Kurz bevor
die Bombe hochgeht. Den Bus haben wir an der Westseite des Hotels geparkt. Die
Sprengladung ist auf seinem Platz, jetzt gehen wir noch mal durch den Bus und
checken den Fluchtweg. Es muss alles 100% funktionieren, ein kleiner Fehler,
dann fliegt der Präsident samt Bus tatsächlich in die Luft.
Als er ankommt, sind auch viele
Leute von der Presse anwesend. Es soll alles genau dokumentiert werden, wie es
passiert, und möglichst viel in den Medien über ein Attentat gesprochen werden.
Am frühen Abend machen wir einen letzten Test. Die ganzen Presseleute sind im
Tal zu Abendessen. Der Präsident wird gebracht, wir setzen ihn auf den Sitz mit
der Bombe. Dann bemerkt ein Kollege, dass da etwas nicht in Ordnung ist und wir
müssen nochmal die Bombe platzieren.
Haben wir getan und dann noch ein
Probelauf gemacht. Diesmal haben wir feststellen müssen, dass die geheime Tür
nicht richtig aufgeht, der Bus steht zu nah an dem Hotelgebäude dran. Also
wurde der Bus umgeparkt. An dem hinteren Parkplatz war es sogar noch besser, da
hinter dem Bus jetzt ein großer Busch war, wo der Präsident dann ohne weiteres
verschwinden kann.
Soweit wurde jetzt alles
vorbereitet und gecheckt, also morgen kann alles losgehen.
Am nächsten Tag war wirklich
schon mit dem ersten Sonnenstrahl die Presse am Platz und auf den Auftritt des
Präsidenten gewartet. Er kam dann irgendwann mal raus und hielt seine
Ansprache. Er stand an der großen Eingangstreppe des Hotels, wo das Mikrofon
platziert war und die Reporter standen vor ihm die Treppe runter. Nach der
Rede, verabschiedete er sich und wir nahmen ihn an dem Arm und führten ihn
durch die Mengen in den präparierten Bus. Im Bus haben wir dann etwas gewartet,
dass der Präsident ein wenig aus dem Fenster winkt und dann setzte er sich hin.
In Wirklichkeit rutschte er sofort auf den Boden, wo mein Kollege ihn genommen
hat und zu der Hintertür geführt hat.
Alles soweit gut geklappt, der
Präsident war jetzt draußen in Sicherheit und ich mit einem meiner Kollegen
müssten jetzt die Bombe zünden. Es war sehr peinlich, aber wir konnten nicht. Keiner
von uns hatte Streichholz oder ein Feuerzeug. So viele Details wurden bedacht,
doppelt und dreifach gecheckt und so eine Kleinigkeit bringt unser Plan jetzt
zum Scheitern.
Letztendlich wurde die ganze
Operation noch um einen weiteren Tag verschoben. Bei der waren ich und mein
Kollege aber nicht mehr dabei.
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