Mein Traumtagebuch

Mittwoch, 23. Juli 2014

Die Scouts und die Verschlepperbande



21.07.2014

Meiner Mutters Haus gegenüber, in dem Haus, wo früher Zigäuner gewohnt haben, soll jetzt ein Scout Clubhause eingerichtet werden. Ein paar Jungendliche sind auch schon dort und streichen die Wände, obwohl es heute Samstag ist. Ich entscheide mich am Nachmittag dorthin zu gehen, um mich mit den Kids ein wenig zu unterhalten und fragen ob sie noch eine helfende Hand brauchen.

Die Kinder sind alle mit der Renovierung so sehr beschäftigt, dass sie mich gar nicht bemerken als ich reinkomme. Ich laufe von einem Raum zu anderem und beobachte sie bei der Arbeit. Im letzten Zimmer sitzt ein Mädchen auf einem umgedrehten Farbeimer und macht offensichtlich Pause. Ich komme zu ihr und frage von welchem Scout Club sie sind und was genau sie dort vorhaben. Sie ist sehr nett und freundlich und erzählt mir wirklich sehr viel über den Club. Die meisten basteln irgendwelche Kleinigkeiten und der Club verkauft sie dann auf dem Wochenendmarkt in der Stadt. Für das Geld, was dort zusammen kommt, investieren sie in weiteres Bastelzeug, den Club und der Rest wird gespendet. Ich finde die Idee wirklich Klasse und die Kinder haben echt Respekt verdient.

Am Wochenende gehe ich zu dem Markt und suche nach dem Stand der Scouts. Irgendwie laufe ich hin und her, durch die schmalen Gänge zwischen den anderen Verkaufsständen und kann sie nicht finden. Der Markt ist voll, manchmal ist es so eng, dass es zu „Stau“ kommt und ich muss warten bis ich durchkommen kann. 

Ganz am Ende angekommen, sehe ich eine kleine Gasse. Der Boden ist mit kleinen Steinen gepflastert, mit schmalen alten Häusern. Die Eingänge in die Häuser sind sehr eng aneinander gebaut und ein paar junge Frauen stehen dort rum. Meine Neugierde führt mich immer tiefer in die Gasse, als ich von einem großem Mann, der ein Mädchen am Arm gepackt mit sich, wortwörtlich, mitschleppt, fast umgerannt werde. Das Mädchen schaut mich mit ihren großen braunen Augen an und aus ihrem Gesicht kann man Angst und Verzweiflung spüren. Offensichtlich ist sie nicht ganz freiwillig mit dem Mann mitgekommen. In dem Moment weiß ich nicht genau was ich tun soll, ich möchte dem Mädchen helfen, habe aber selbst Angst vor dem großen Mann. Ich drehe mich um und möchte irgendwo Hilfe holen. Da steht plötzlich ein junger Mann vor mir, er schaut über meine Schulter und ich bemerke, dass er die zwei beobachtet. Ich sehe ihn an und will ihm gerade was fragen, als er eine kleine Geste macht ohne die Beiden aus den Augen zu lassen. Er legt seinen ausgestreckten Zeigefinger vor seinen Mund, ich soll still bleiben. Also tue ich das und drehe mich wieder um. Der große Mann mit dem Mädchen verschwindet in einem der Hauseingänge.

Erst dann sagt der junge Mann ganz leise, dass er ein Privatermittler ist und das Mädchen wurde entführt. Sie soll für den großen Mann hier in der Stadt anschaffen oder sogar ins Ausland verkauft werden. Er soll das ganze verhindern und sie wieder nach Hause bringen. Er will dort in das Haus rein und sich als potentieller Käufer vorstellen. Der Plan ist vorzutäuschen, dass er das Mädchen erst mal ausprobieren möchte und als er dann mit ihr in einem Raum alleine ist, versucht er einen Fluchtweg zu finden. Ich könnte ihm dabei helfen, in dem ich mich als eine seiner jetzigen Mädchen ausgebe, dann wirkt er bestimmt glaubhafter. Ich überlege nicht lang und sage zu.

Wir gehen zusammen in das Haus, wo die beiden verschwunden sind. Er findet den Boss sofort und erzählt ihm irgendwelche Geschichten. Offensichtlich ist er überzeugend genug und der Boss erlaubt ihn mit dem Mädchen in eines der Zimmer zu gehen. Als die Tür zu geht, sitze und warte ich eine Weile in dem Eingangsbereich des Hauses, dann sage ich, dass ich auf die frische Luft muss und gehe einfach raus. Keiner hindert mich daran, also entferne ich mich ganz langsam und unauffällig, da ich weiß, wenn der Privatdetektiv ein Weg nach draußen findet, sollte ich lieber weit weg sein. Als ich das Ende der Gasse erreiche, sehe ich wie der Boss und seine Halblangen schreiend aus dem Haus stürmen. Da weiß ich, der Plan ist aufgegangen und ich muss zusehen, dass ich so schnell wie möglich in den Massen von Leuten auf dem Markt verschwinde.

Danach habe ich den Privatdetektiv und das Mädchen nie wieder gesehen, ich bin mir aber sicher, dass sie in Sicherheit bei der Familie des Mädchens angekommen sind. 

Am nächsten Wochenende gehe ich wieder zu dem Markt und suche die Scouts. Auch diesmal habe ich kein Glück. Ich laufe zwischen den Ständen stundenlang, kann sie aber nirgendwo entdecken. Auf einmal sehe ich einen kleinen Scout an einem kleinen Verkaufszelt.  Ich laufe rein, da sind zwar Scouts, die ihre Sachen verkaufen, es ist aber eine andere Gruppe. Ich frage trotzdem, ob sie wissen, wo die anderen Scouts ihren Stand haben, bekomme aber keine Antwort. Also gehe ich wieder raus. 

Auf der Straße entscheide ich mich aufzugeben und gehe zu der Bushaltestelle an der Ecke, um nach Hause zu fahren. Plötzlich fährt ein kleiner Van vorbei und ich erkenne „meine“ Scouts. Sie bemerken mich auch und halten den Wagen an. Sie erzählen mir, dass sie schon letzte Woche eine Panne hatten und der Van musste in die Werkstatt. Erst jetzt wurde alles fertig repariert und sie können endlich wieder ihre Sachen auf den Markt bringen und verkaufen.

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