Mein Traumtagebuch

Dienstag, 15. Juli 2014

Überfall und Messerstecherei



10.07.2014

Ich bin wieder auf der Uni und habe gerade meine letzte Vorlesung für heute. Vor dem Gebäude warte ich auf eine Freundin, die jetzt auf meiner Uni unterrichtet. Wir kennen uns schon seit Jahren und heute gehen wir zusammen noch in die Stadt ein wenig einkaufen. Nach einer knappen viertel Stunde kommt sie dann endlich raus und wir gehen los. 

Als wir in der Stadt fertig waren, ist es Abend geworden und die Sonne ging langsam runter. Wir haben uns entschieden eine Abkürzung nach Hause zu nehmen, durch das alte Fabrikgelände. Durch den Zaun, dann quer über den großen Hof, rechts an den Produktionshallen und durch den Tunnel raus am anderen Ende. Diese Abkürzung haben wir schon öfters benutz, wir kannten sie in und auswendig. Wir sind guter Laune, unser Shopping in der Stadt war erfolgreich und wir sind total in unserem Gespräch vertieft, als wir zu dem Tunnel abbiegen. Nach ein paar Metern hören wir plötzlich stimmen aus dem dunklen Tunnel. Wir machen uns aber nichts draus, es sind öfters Kinder hier, die spielen. Die Stimmen kommen aber immer näher und hören sich nach Teenagern oder jungen Erwachsenen an und gar nicht freundlich. Wir schauen uns an, überlegen nicht lange und drehen um. Als wir das Ende des Tunnels erreichen, erreichen uns auch die Stimmen und ein paar junge Männer stellen uns um. Wir halten an und wissen nicht, was sie von uns wollen. Meine Freundin will aber darauf nicht warten, bis sie uns was antun, also rennt sie in einer Bruchsekunde los. Ein paar von den Jungs verfolgen sie. Ich bleibe dort stehen und fühle mich wie gelähmt. Plötzlich kommt ein riesen Schrei aus der Dunkelheit des Tunnels, danach nur eine Stille, die mir Angst einjagt. Die zwei jungen Männer, die bei mir blieben, gehen neugierig in den Tunnel, um nachzuschauen, was passiert ist. Da kommt meine Freundin auch schon raus und hat einen blutigen Messer in der Hand.

Ich rufe sofort die Polizei und gehe in den Tunnel nachschauen, was mit dem Jungen los ist. Ich finde ihn auf dem Boden, die Hände ausgestreckt mit dem Kopf zur Seite. Unter ihm eine riesige Blutlache und die Schnittwunde am Hals, die fast von einem Ohr zu anderem geht, verrät woher das viele Blut kommt. Der Anblick ist schrecklich und in diesem Moment weiß ich, dass ich dem Jungen nicht mehr helfen kann. Ich gehe zurück zu meiner Freundin, die ein Häufchen auf dem Boden sitzt und vor sich starrt. Sie ist offensichtlich im Schock. Ich setzte mich zu ihr und versuche ihr den blutigen Messer, den sie immer noch mit den Fingern krampfartig fast zerquetscht, aus der Hand zu nehmen. In dem Moment kommt auch die Polizei und Ambulanz an.

Ein paar Monate später ist dann das Gericht. Bis dahin werde ich bei meiner Freundin Adri unterkommen. Meine Freundin, die den Jungen erstochen hat, bekam einen Polizeischutz, ich aber nicht. Die Bande in dem Tunnel ist der Polizei sehr wohl bekannt, mehrere Überfälle und Vergewaltigungen von jungen Frauen gehen auf ihr Konto. Der erstochene junge Mann war der Anführer und der Rest will sich jetzt rächen. 

Adri ist meine alte Freundin aus Bratislava, wohnt in einem Hochhaus und hat dort einen 2-Zimmer Apartment. Sie hat einen Sohn im Teenager Alter und ist geschieden. Ich kann bei ihr solange bleiben, bis alles vorbei ist. Sie zeigt mir die Wohnung, was alles dort umgebaut und geändert wurde seitdem ich dort das letzte Mal war. Dann sitzen wir lange bis in die Nacht und erzählen Geschichten vom früher.

Am Tag des Gerichts warten viele Leute drinnen und draußen bis der Prozess anfängt. Meine Freundin ist bereits im Saal und ich sitze direkt hinter ihr. Die Verhandlung zieht sich lang, aber letztendlich ist es am Abend mit einem Freispruch, wegen Selbstverteidigung, vorbei. Ich und meine Freundin sind erleichtert, ein paar Prozessbesucher aber sehr sauer. Wir versuchen so schnell wie möglich von dort zu verschwinden. Ich nehme sie zu meinen Eltern, dort können wir erst einmal ein paar Tage unterkommen. 

Meine Familie empfängt uns sehr freundlich, nur meinem Vater passt es nicht ganz. Er ist krank und kommt aus seinem Zimmer seit ein paar Tagen nicht mehr. Meine Mutter bringt ihm das Essen direkt ins Bett und er regt sich immer auf, dass er was anderes wollte, sie wird sauer und beleidigt, knallt meistens mit der Tür und meine Schwägerin mit meinem Bruder versucht dann zu vermitteln. Ab und zu mal ist es halt etwas hektisch. Am Abend sitzen wir dann in der Küche am Esstisch mit meiner Freundin und meiner Schwägerin. Wir erzählen uns alles Mögliche, lassen die Ereignisse der letzten Tage Revue passieren und entscheiden am nächsten Tag in einen Schuhladen um die Ecke zu gehen, um auf andere Gedanken zu kommen.

Der Laden ist nicht groß, es sind nur wenige Regale mit Schuhen und Stiefeln dort, es ist aber sehr gemütlich dort und vor allem kaum Leute drin. Wir sehen uns in aller Ruhe um. Ich finde in dem ganz hinteren Regal ein Paar Stiefel, die ich schon lange haben wollte, Als ich sie anprobiere, passen sie leider nicht, also frage ich nach anderer Größe. Die Angestellte geht nach hinten in den Lager und schaut nach. Nach einer Weile kommt sie zurück, kann aber dieses Model nicht mehr finden. Ich setze mich also hin und überlege, was ich machen soll. Die Stiefel muss ich unbedingt haben. Sie sagt mir dann, sie kann sie nachbestellen, garantiert aber nicht, ob der Hersteller sie noch hat. Das vertröstet mich und voll Freude gehen wir dann aus dem Laden wieder nach Hause.

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