Mein Traumtagebuch

Dienstag, 1. Juli 2014

Taschendieb und das Nachtlokal



15.06.2014

Ich war abends mit meiner Mutter in einem Restaurant in Bratislava gut essen. Meiner Mutter ist bereits nach Hause gegangen. Ich wollte noch ein wenig durch die Stadt laufen. Dann nahm ich eine Straßenbahn. Sie war relativ lehr, es war auch schon spät, nur ein paar Leute saßen auf den Stühlen. Auf der nächsten Haltestelle ist ein älterer Mann eingestiegen und setzte sich neben mir hin. Die Straßenbahn fuhr los und der Mann schien etwas nervös. Ich habe versucht ihn nicht zu beachten und schaute aus dem Fenster. Bei der nächsten Haltestelle ist er plötzlich aufgestanden und rausgelaufen. Das war mir sehr verdächtig und schaute reflexartig in meine Tasche. Mein Portemonnaie war weg. Ich habe es noch auf die letzte Sekunde geschafft aus der Straßenbahn rauszuspringen und bin dem Mann hinterher. Ich bin ihm bis zu einem ganz verrufenem Viertel gefolgt, wo er in einem der „Rotlicht“ Häuser verschwunden ist. Ich hatte etwas Angst und habe meine Freundin Jana (gute Freundin aus Slowakei, die jetzt in Hannover lebt) angerufen, sie soll bitte hier her kommen und mir helfen. Dann bin ich in das Haus rein. Alle haben mich angeschaut, als ob ich Geist wäre. Der alte Mann saß am Tresen und hat gerade was zu Trinken bestellt. Also bin ich zu ihm und habe ihn zu Rede gestellt. Er hat sich ganz langsam umgedreht und mich angeschaut, als ob er mich nie im Leben gesehen hätte, und fragte was ich von ihm will. Er hat nur gelacht und sich wieder umgedreht. Der Barmann an der Theke auch. Ich habe gesagt, ich möchte mein Geldbeutel zurück, was er mir in der Straßenbahn abgenommen hatte. Mit einem ernsten Gesicht hat er mich jetzt nochmal angeschaut und gesagt, er sitzt hier bereits den ganzen Abend und hat keine Ahnung wovon ich spreche. Der Barmann hat nur genickt, um ihm zuzustimmen. 

Ich habe mich entschieden, dass ich ihm so lange auf den Keks gehe, bis er mir mein Portemonnaie wieder zurück gibt. Also setzte ich mich auf den Stuhl neben ihn und bestellte was zu trinken. Die ganze Zeit habe ich ihn mit meinen Augen „hypnotisiert“.  Es passierte aber nichts. Dann kam der Manager von dem Laden mit einer älteren Dame und haben mich zur Seite genommen. Sie haben mir gesagt, dass der Mann wirklich den ganzen Abend dort ist und nichts gemacht hat. Wenn ich mein Geld zurück haben will, muss ich was für sie tun. Ich war „geschockt“ was die mir da erzählt haben und konnte eigenen Ohren nicht trauen, was ich da hörte. Ich bin aus dem Lokal raus, da kommt mir Jana entgegen. Ich habe ihr alles erzählt und sie nahm mich nur am Arm und schob mich in ihr Auto rein. Sie hat nur gemeint: „schnell aus dieser Gegend weg“. Und Recht hatte sie. Wir sind dann zu einer Disco gefahren, Jana meinte, um an andere Gedanken zu kommen. Es war in einem Golf Clubhaus, es war voll von Leuten und meistens viel jünger als ich und Jana. Aber ich wollte wirklich nur auf andere Gedanken kommen. So setzte ich mich an die Bar und bestellte was zu trinken. Neben mir saßen zwei Jungs und der einer drehte sich um und hat angefangen mit mir zu diskutieren. Irgendwie tat es mir gut und ich habe mit ihm ein nettes Gespräch gehabt. Sein Freund war etwas jünger als er und hat sich irgendwann mal in das Gespräch auch eingemischt. Jana kam letztendlich auch dazu und wir vier haben wirklich einen sehr schönen Abend gehabt. Zum Schluss, als wir uns verabschiedet haben, haben wir die Jungs noch gefragt wie alt die sind. Der jüngere, der Dan hieß, sagte 31, der andere war 33. Na ja, halt zu jung, aber der Abend war sehr schön. Die beiden jungen Männer wollten uns aber unbedingt wieder sehen, also haben wir mit denen verabredet, dass wir morgen zu Dan nach Hause kommen. 

Am nächsten Tag sind wir mit Jana am Tag zu diesem Lokal, wo der alte Mann mit meinem Geld verschwand. Es war sehr dreckig in der Straße und die Häuser sahen wirklich schäbig und ungepflegt aus. Wir gingen in das eine Haus von gestern rein und gleich an der Tür trafen wir die ältere Dame vom Manager. Ich sprach sie an, sie drehte sich um und hat mich auch sofort erkannt. Sie wiederholte mir das Angebot von gestern Abend. Jana hat sie dann zur Seite genommen und ihr was erzählt, mit  ihr was diskutiert. Dann kam sie zurück und sagte zu mir, wenn ich das Geld zurück haben will, muss ich 2 Abende für sie arbeiten. Ich schüttelte den Kopf und ging aus dem Lokal raus. Da traf ich eine ehemalige Mitschülerin aus der Grundschule Martina Č. (wegen ihrem Nachnamen haben wir sie „Čapta“ genannt). Sie arbeitete offensichtlich für diese ältere Dame, war sehr auffällig und „sparsam“ angezogen. Ich habe sie begrüßt, sie hat sich auch an mich erinnert und mir gleich um den Hals gefallen. Sie war so froh ein bekanntes Gesicht zu sehen, das kann man gar nicht beschreiben. Sie hat mir dann erzählt, dass sie auch hierher kam, weil sie den Dieb gefolgt hat und hier geblieben. Jetzt sind es schon zwei Jahren und sie kommt hier irgendwie nicht weg. Und ihr Geld hat sie auch nie wieder gesehen. Ich war entsetzt über diese Leute und die Masche, was sie da abziehen. Ich habe mich von Martina verabschiedet, habe ihr aber versprochen, dass wir wieder kommen. 

Mit Jana sind wir dann zu Dan und seinem Freund. Wir kamen zu der Adresse, was sie uns gegeben haben, es war eine Villa mit einem riesigen Garten. Wir sind rein und Dan mit seinem Freund haben uns bereits erwartet. Dan hat vorgeschlagen, dass wir Playstation spielen könnten und das haben wir auch gemacht. Nebenbei haben wir uns auch sehr schön unterhalten. Seine Eltern waren offensichtlich sehr reich und viel unterwegs, so auch an diesem Abend. Dan hat erzählt, dass sie jetzt eine Rundreise machen und noch eine Woche bleiben.

Am nächsten Tag bin ich alleine (weil Jana konnte an dem Tag nicht) wieder zu dem Rotlicht Haus, um meine Freundin Martina zu sehen. Es war schon spät Nachmittag und sie saß drin, schon für den Abend gekleidet. Aber offensichtlich ging es ihr nicht gut. Sie war ganz blass und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Also bin ich zu der Managerin und habe ihr gesagt, dass Martina heute nicht im Stande ist irgendwelche Kunden zu bedienen. Sie ist dann zu ihr, hat sie angeschaut und mit ihr kurz gesprochen und dann ist sie zu mir zurück. Da sagte sie mir, dass Kunden bereits bezahlt hätten und wenn Martina nicht kann, soll ich das übernehmen. Es ist nichts schlimmes, nur ein Tanz für einen reichen Kunden und auch nicht alleine, es werden noch zwei andere Mädels dabei. Ich weiß nicht wieso, ich habe es aber angenommen und mich umgezogen, oder besser gesagt ausgezogen, ich hatte nur ein Hösschen, Strapse und ein BH mit einem durchsichtigem kurzen T-Shirt an. Ich und andere zwei Mädels sind dann die Straße runter zu einem anderen Haus und dort dann für einen dicken Herren was getanzt. Es war nicht lang, aber echt harmlos. 

Danach habe ich Jana angerufen und habe gesagt, dass wir uns bei Dan treffen, das ich mit ihr sprechen muss. Wir sind also zu Dan, wir haben ihm aber nicht erwischt, irgendwie ist er mit seinem Freund gerade kurz weg. Die Bedienstete an der Tür hat aber gemeint, dass wir rein und auf ihn warten können. Also sind wir rein in das Haus und haben uns etwas umgeschaut. Mit Jana haben wir dann Dan’s Zimmer gefunden, es war Chaos pur, aber übersichtlich. Alles war weiß und wirkte so steril. Am Tisch entdeckte ich ein kleines Buch und fing an drin zu lesen. Es war eine Notiz über gestrigen Abend, dass Dan mich sehr anziehend finde und sich wahrscheinlich verliebt hat. Als ich es gelesen habe, war es ein sehr komisches Gefühl. Auf einer Seite war es sehr schmeichelhaft, auf der anderen wusste ich, dass ich von Dan nichts möchte und ihm auch nicht weh tun wollte. Plötzlich klingelte mein Handy und die Managerin war dran, ich müsse sofort kommen, Martina geht es nicht gut und ich muss ganz dringend für sie einspringen. Jana hat es mitgehört und wir haben entschieden, dass ich mich schon hier umziehe und wir dann sofort ins Auto einsteigen und dorthin fahren. Also bin ich zum Bad und habe mich umgezogen. Als ich raus komme, steht plötzlich Dan’s Vater vor mir und schaut mich überrascht an. Ich genauso. Ich wusste in dem Moment nicht, was ich zu ihm sagen soll, also habe ich nur meine Sachen genommen und bin weggerannt. Jana hat schon im Auto auf mich gewartet. Ich habe ihr über die Begegnung erzählt und habe nur dran gedacht wie es aussehen musste: „Dan hat sich eine Prostituierte ins Haus bestellt…“, oh Gott wie peinlich. Gleich am nächsten Tag habe ich mich entschieden, dass ich es in Ordnung bringe.

Also bin ich wieder zu Dan, sein Freund hat mir die Tür aufgemacht und gesagt, dass Dan auf mich nicht gut zu sprechen wäre, er ist sehr sauer, was da gestern passiert ist und noch schlimmer, dass ich ihm verschwiegen habe, was ich beruflich mache. Ich wollte ihm es gerade alles erklären, da machte er die Tür vor meiner Nase zu.

Ich habe mich umgedreht und bin also weg. Ich fuhr zur Stadt und wollte mich mit Jana treffen. Da klingelt wieder mein Handy und die Managerin hat wieder ein kurzfristiges Auftrag für mich. Ich soll die nächste Straßenbahn nehmen, die anderen Mädels sind auch schon drin und ich soll mit denen mitfahren und kann mich auch gleich in der Straßenbahn umziehen. Also bin ich zur nächsten Haltestelle und tatsächlich ist eine spezielle Straßenbahn gekommen und die anderen Mädels waren schon drin. Was mich überrascht hat, Martina war auch da und bereit zum Auftritt. Sie konnte mit mir nicht viel reden, wir wurden ja beobachtet, hat mir aber gesagt, ich soll nach dieser Nummer hier sofort aufhören, sonst komme ich dort nicht weg. Ich habe sie angeschaut und war selbst überrascht, was sie mir da erzählt. Ich wollte ja nur ihr helfen und sie vertreten solange sie krank ist. Erst dann habe ich alles verstanden, ich schaute Martina an und mir war bewusst geworden, dass sie heute mitarbeitet, also bin ich nicht mehr eine Vertretung. Die Straßenbahn ist langsam zu dem Rotlicht Haus angekommen und wir alle sind ausgestiegen. Ich bin direkt zu der Managerin und wollte mit ihr sprechen. Sie war aber so beschäftigt, dass ich sie nicht erreichen konnte und sie ist mir jedes Mal vor der Nase entwischt. Also, bin ich zu den Mädels nach hinten und wollte mein Outfit ausziehen und nach Hause gehen. Da sagt die Eine zu mir, ich soll diesmal noch mitmachen, es wäre sehr wichtig für alle. Die anderen haben mich dabei angeschaut und beobachtet wie meine Reaktion sein wird. Ich konnte nicht anders, also habe ich gesagt, dass ich heute noch mitmache, aber dann ist Schluss!

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