Mein Traumtagebuch

Sonntag, 13. Juli 2014

Das Dorf und die Unbekannte



07.07.2014

Wir sind ein paar Tage mit meinem Mann aufs Land gefahren. Ein paar Bekannte haben uns eingeladen. Leider können sie uns nicht die ganze Zeit betreuen, da sie arbeiten müssen, aber wir machen uns schon schöne Tage. Das Dorf ist klein, überall laufen Hühner, Gänse und andere Haustiere rum. Die Leute kennen sich alle und wenn etwas passiert, weiß es sofort das ganze Dorf. Es ist irgendwie niedlich, ich könnte aber so nicht leben.

Heute gibt es ein sehr bedeutendes Fußballspiel auf dem Dorf und alle gehen natürlich hin. Wir dürfen auch nicht fehlen. Es gibt sogar Musik und ein paar Verkaufsstände mit Würstchen, Popcorn und Bier. Fast wie ein Dorffest. Die Bekannten machen sich fertig und wir warten im Garten auf sie. Ich schaue durch den Zaun und erst jetzt wird mir bewusst, dass ich die Nachbarn noch nicht gesehen habe. Der Zaun ist auch ziemlich hoch und an nur ein paar Stellen kann man durchschauen. Nur in dem Augenwinkel habe ich gesehen, dass sich in dem Nachbarsgarten etwas oder jemand bewegt. Ich schaue richtig hin und sehe einen kleinen Jungen, wie er Ball spielt. Er ist auch ganz festlich angezogen, wartet dort bestimmt auf seine Eltern, um zusammen zu dem Spiel zu gehen. Nach einer Weile kommt dann die Mutter raus, nimmt den Jungen an die Hand und geht mit ihm schon vor. Ich kriege fast Schock, als der Vater rauskommt. Es ist ein Bekannter aus Offenbach, den ich sehr lange Zeit nicht mehr gesehen und von ihm auch nichts gehört habe. Ich zuckte bei Seite, dass er mich nicht sieht, aber er bemerkt die Bewegung und kommt näher zum Zaun, um nachzuschauen. Da kann ich mich nicht mehr verstecken, also sag ich ganz locker zu ihm: „Hi, wie geht’s?“

Er ist genauso überrascht wie ich, aber offensichtlich erfreut mich zu sehen. Ich erzähle ihm, dass wir nur für ein paar Tage da sind und wie es mir geht und so. Er sagt dann, dass er jetzt verheiratet ist, hat einen Sohn, der bald in die Schule geht und seine Frau sehr eifersüchtig ist, er freut sich aber wirklich mich nach so langer Zeit wieder zu sehen.

Am nächsten Tag habe ich den kleinen Jungen wieder gesehen im Garten zu spielen, und als er mich bemerkte, kam er zu mir und hat angefangen zu erzählen, über die Schule, dass er sich schon sehr freut, über Fußball, dass er, wie sein Papa, Fußball über alles liebt und dass seine Freunde ihn etwas ärgern, weil er nicht jedes Mal mit denen draußen spielen kann. Es war ein netter Junge und wirklich sehr gesprächig. Bis seine Mutter rauskam, da war er plötzlich sofort still und ging mit runter hängendem Kopf zurück nach Hause. Ich habe mir nur gedacht, was für eine „Hexe“ da mein Bekannter geheiratet hat.

Nach dem kurzen Ausflug auf dem Lande sind wir wieder zu Hause und auch bereits in der Arbeit. Ich uns Steve arbeiten beide bei der Armee, er ist Ausbilder und ich die Betreuerin und medizinische Aushilfe der jungen Rekruten. Heute nach einem harten Training kamen wieder zwei von den Jungs zu mir. Der eine hatte geschnittene Finger und der andere konnte kaum atmen. Ich versorgte die beiden und legte sie auf die Liegen in unserem Medizinzentrum hin. Sie sollen noch eine Weile zu Beobachtung dort bleiben. 
 
Inzwischen mache ich mich wieder an meinen Schreibtisch und entwickle ein paar Spiele für die jungen Männer. Diese sollen ihr Denkvermögen verbessern, aber auch entspannend wirken. Die Spiele sind alles Brettspiele und ich habe da bis jetzt nur die Würfeln, ein paar Zahlen auf Stück Holzquadrate gemalt und einen Turm mit Flagge als Logo entwickelt. Heute ist irgendwie nicht ganz mein Tag. 

Nach der Arbeit bin ich auf dem Weg nach Hause und warte auf einer Haltestelle in Bratislava auf die nächste Straßenbahn. Es kommt eine angefahren, mit der Nummer 10, sie fährt aber in andere Richtung als ich brauche. Es steigt eine Frau aus, die komplett in schwarz bekleidet ist. Es sieht nicht morbide  aus, sondern sehr elegant. Sie läuft auf der Haltestelle sehr unruhig hin und her und es scheint so als ob sie nicht weiß wohin weiter. Ich spreche sie an und frage wo es hingehen soll. Sie schaut mich an und auch wenn sie jetzt angehalten hat, steht sie sehr unruhig und sieht aus als ob sie auf einem Platz tanzen würde. 

Sie erzählt mir, dass sie ihre Tochter hier besucht, die hier studiert und sie möchte sie gerne überraschen, weiß aber den Weg zu dem Wohnheim nicht mehr genau. Die Adresse hat sie zu Hause vergessen und jetzt ist sie irgendwie verloren. Ich habe ihr angeboten, da es schon draußen dunkel war, dass sie erst mal mit mir kommt, sie kann in der Nachbarswohnung schlafen (sie ist momentan unvermietet) und morgen werde ich mit ihr zu dem Wohnheim fahren. Sie ist sehr dankbar und wir fahren mit der nächsten Straßenbahn zu uns nach Hause.

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