21.03.2015
Ich bin zu Besuch bei meiner Mutter in der Slowakei.
Vor ein paar Tagen bin ich mit der kleinen Giulia, der Tochter meiner guten Freundin
Rosa, aus Deutschland angereist. Giulia wollte unbedingt mitkommen und da sie
sowieso Ferien hat, konnten wir Rosa schnell überzeugen.
Heute ist Sonntag und wir waren den ganzen Tag
unterwegs. Ich bin tot müde und kann nicht verstehen, wie viel Energie die
kleine Giulia noch hat. Langsam ist es spät und sie sollte eigentlich schon
längst im Bett sein. Plötzlich klingelt es an der Tür. Ein, ganz im Schwarz
bekleideter, Mann steht vor der Tür und will unbedingt mit mir sprechen. Ich
frage worum es geht und ob es nicht bis morgen Zeit hätte. Da fängt er an zu
erzählen, wie wichtig es sei, dass ich und Giulia mit ihm in den Park um die
Ecke zum Spielplatz kommen. Es wird uns bestimmt Spaß machen. Irgendwie habe
ich kein gutes Gefühl dabei und sage ihm, dass wir es uns überlegen und wenn,
dann später nachkommen. Damit kann ich ihn zumindest für diesen Moment
abwimmeln. Giulia hat unser Gespräch von dem Gästezimmer gehört und jetzt ist
sie am Schreien, dass sie unbedingt in den Park möchte. Letztendlich gebe ich
nach und denke nur daran, dass sie dann endlich müde wird und schnell
einschläft.
Am nächsten Tag muss ich zu Uni, zu einer Mathe Vorlesung.
Es ist die letzte Stunde heute und wir sind nur zu Viert anwesend, ich und drei
Jungs. Einer von denen sitzt neben dem Professor ganz vorne und wir sollen uns
auch dorthin umsetzen. So muss der Prof nicht durch den ganzen Raum schreien.
Wir setzen uns alle an den, relativ großen, Tisch und ich fühle plötzlich wie
müde ich bin. Die Nacht in dem Park war doch nicht die beste Idee. Ich kann
kaum meine Augen offen halten, sie fallen immer wieder zu. Ich höre zwar, was
da erzählt wird, schenke dem aber kaum Aufmerksamkeit.
Auf einmal werde ich von meinem Halbtraumzustand von
einem kräftigen Schups geweckt. Ein neuer Student kommt noch zu unserer kleinen
Runde dazu und setzt sich direkt neben mich, dabei erwischt er mich an der
Schulter. Ich versuche wach zu bleiben, was mir sehr schwer fällt. Als ich
wieder mal am Einnicken bin, zucken meine Beinmuskeln und mit meinem Knie trete
ich zufällig den Sitznachbar. Ich drehe mich zu ihm hin und will mich gerade
entschuldigen, wenn ich sehe, dass es mein ehemaliger Mitschüler, mit dem ich
verstritten war, ist. Er lächelt mich an und sagt: „Macht nichts!“. Dabei legt
er seine Hand an meinen Schenkel. Irgendwie bin ich komplett machtlos, ich lass
seine Hand, wo sie ist und denke nur daran, wie müde ich bin.
Als die Vorlesung endlich vorbei ist, bin ich
wirklich sehr froh und steuere die Treppe an. Ich möchte so schnell wie möglich
nach unten in die Kantine, was zu Mittag essen und nach Hause fahren. Wie ich
die Treppe ansteuere, komme ich irgendwie nicht weiter. Es scheint als ob ich
auf einer Stelle treten würde. Egal wie ich mich anstrenge und wie schnell ich
laufe, die Treppe scheint nicht näher zu kommen, sondern sich zu entfernen. Ich
befürchte, dass ich heute nicht mehr nach Hause kommen werde…
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