09.03.2015
Es ist spät abends, ich bin mitten in einer Stadt und
will nach Hause. Ich laufe durch eine schmale und ziemlich dunkle Gasse. Am
Ende biege ich rechts ab, dann links, dann wieder rechts und auf einmal muss
ich feststellen, dass ich mich verlaufen habe. Ich möchte jemanden nach dem Weg
fragen, die Straßen sind aber menschenleer und die Stadt wie ausgestorben.
Letztendlich entdecke ich an einer Ecke eine kleine
Bar. Das Schild „OPEN“ draußen über dem Eingang blinkt, also traue ich mich
reinzugehen. Ein paar Treppen nach unten führen in einen, mit Zigarettenrauch
vollgefüllten, Raum. Es gibt hier keine Fenster und es sieht aus, wie ein
Weinkeller. Auf der linken Seite steht eine kleine Theke und der Barmann schaut
mich sehr neugierig an. Dann fragt er, was ich wünsche und ich erkläre ihm,
dass ich mich verlaufen habe. Er greift sofort zum Telefonbuch und stellt ein
Telefon vor mich hin. Wenn ich möchte, kann ich mir ein Taxi rufen, es würde
mich nichts kosten. Ich höre auf ihn und wähle die Nummer.
Während ich einem Klingelton zuhöre, bestelle ich
mir ein Bier. Es geht keiner ran. Ich versuche es immer und immer wieder,
leider ohne Erfolg. Wie ich da sitze, beobachte ich den Azubi hinter der Theke,
wie er dem älteren Barmann beim abkassieren der Gäste hilft. Irgendwie hat er
ein Problem mit dem Wechselgeld. Es fällt ihm schwer den Betrag auf die
Schnelle im Kopf auszurechnen. Mehrmals hintereinander macht er einen Fehler
und gibt falsch raus. Die Gäste beschweren sich natürlich beim Chef. Er spielt
es aber immer wieder runter und gibt dem Jungen nicht mal eine Abmahnung. Erst
später erfahre ich, dass der junge Mann sein Neffe ist und soll irgendwann mal das
Geschäft seines Onkels übernehmen. Na dann, Prost und Mahlzeit!
Nachdem ich mein Bier ausgetrunken und bezahlt habe,
laufe ich weiter durch die Stadt und versuche den Weg nach Hause zu finden.
Endlich komme ich zumindest von den dunklen Gassen raus und stehe auf einer
breiten, mit Sonnenschein gefüllten, Hauptstraße. Ich halte an einer Ecke an
und schaue mich in der Gegend um. Es kommt mir alles sehr bekannt vor.
Ich biege links in eine andere große Straße. Auf dem
Bürgersteig sehe ich ein kleines Kind hocken. Es spielt mit einem Ball. Als ich
näher komme, sehe ich plötzlich eine Frau, wie sie zu dem Kind eilt. Ich warte
bis sie da ist und will nach dem Weg fragen. Da lächelt sie mich an und sagt,
dass wir uns doch kennen. Wir sind zusammen in die Grundschule gegangen. Erst
wenn sie ihren Namen sagt, fällt es mir wieder ein. Sie erzählt, dass das
kleine Kind ihre 2-jährige Tochter ist und sie lädt mich zu sich nach Hause
ein. Ich nehme die Einladung an und umgehend sitzen wir in ihrer Küche und
unterhalten uns über die alten Zeiten.
Irgendwann mal kommt noch eine andere ehemalige
Mitschülerin dazu und zu dritt verbringen wir einen sehr schönen Nachmittag.
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