04.08.2014
Wir haben ein Familientreffen und
ich eile, dass ich rechtzeitig dort ankomme. Wir sollen uns in einem der
Stadthotels direkt in der Stadtmitte treffen. Ich wohne an anderem Ende, also
dauert mein Anfahrtsweg dementsprechend.
Am Rande des Stadtzentrums
bemerke ich, dass dort ungewöhnlich viele Leute rumlaufen. Erst später sehe
ich, dass sie Angst und Panik in den Augen haben und vor irgendwas versuchen zu
flüchten. Ich lass mich aber nicht aufhalten, sollte wirklich was Schlimmes in
der Stadt passiert sein, muss ich hin, meine Familie ist dort und vielleicht
brauchen sie meine Hilfe.
Am Hotel angekommen stelle ich
fest, dass eine ganze Seite vom Hotel fehlt. Es sieht aus, als ob hier eine
Bombe explodiert wäre. Die ganzen Gäste laufen hin und her und ich versuche in
dem ganzen Chaos meine Verwandten zu finden. Erst in der Empfangshalle des Hotels
kommt mir meine Cousine entgegen. Sie erzählt mir, dass dort tatsächlich eine
Explosion stattfand und von uns eigentlich nur noch mein Onkel mit meiner Tante
in einem der oberen Stockwerke feststecken. Ich schicke sie raus und selbst
gehe zu den Aufzügen. Ein Page steht immer noch an den Türen und drückt für
mich den Aufzugsknopf. Offensichtlich ist er im Schock.
Unglaublicher Weise funktioniert
der Lift und ich kann einsteigen und hoch fahren. Die Wände sind verglast, also
kann ich nach unten schauen und den Ausmaß der Katastrophe erkennen. Es wird
mir erst bei diesem Anblick bewusst, wieviel Zerstörung so ein „kleines Ding“
anrichten kann.
Plötzlich schwankt das Licht, der
Aufzug gibt ein paar unbeschreibliche Töne von sich und auf einmal bleibt es
dunkel und ich bewege mich keinen Millimeter mehr nach oben. Ich überlege kurz,
was ich machen soll. Zum Glück kann ich durch die verglaste Wand die Treppe des
Hotels sehen und ein paar Leute, die Richtung Empfangshalle und Ausgang laufen.
Ich versuche mich bemerkbar zu machen und winke mit den Armen in der Luft den
Leuten zu. Jeder ist aber mit sich selbst und seiner Flucht beschäftigt, dass mich keiner Wahr nimmt.
Nach einer Weile sehe ich auch
meinen Onkel und meine Tante, wie sie die Treppe runter gehen. Jetzt versuche
ich zum Winken auch noch zu schreien. In letztem Augenblick, als ich schon
aufgeben will, bemerkt mich einer der Gäste auf der Treppe und zeigt in meine
Richtung. Mein Onkel erkennt mich sofort und kommt so nah an den Aufzug wie er
nur kann und ruft mir zu, dass er Hilfe holt und zurück kommt.
In dem Aufzug blieb ich noch
lange Zeit drin stecken, gefühlte etwa 1000 Stunden! Es kam mir wie Ewigkeit
vor. Mein Onkel hat aber sein Wort gehalten und irgendwann mal kam die
Feuerwehr und befreite mich.
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