12.08.2014
Zurück aus dem Urlaub in den USA,
sitze ich auch schon im Büro und erzähle meinen Kollegen alle Erlebnisse. Die
beeindruckteste, auf jeden Fall, war die Fahrt mit einem original US Truck. Die
Autobahnen waren an manchen Stellen, ausgerechnet in den Bergen, sehr schmal,
so dass wenn gerade in der Enge uns ein anderer Truck entgegen gekommen ist,
waren wir froh, wenn es vorbei war und wir mit heiler Haut weiter fahren
konnten. Dagegen die normalen Straßen waren sehr breit und bequem zu fahren.
Als unser Chef ins Büro kommt,
höre ich sofort auf zu erzählen und schiebe mein Stuhl wieder hinter den
Schreibtisch. Er schaut sich um, wünscht uns allen einen guten Morgen und
verschwindet in der Tür gegenüber. Ich arbeite in dem gleichen Büro (wie in meinem Traum „Meine Ex-Kollegin und das Testament“ vom 20.07.2014),
wie vor Jahren, als ich weggegangen bin. Es ist ein Radiosender und ich arbeite
dort als Story „Rechercher“. Mit meinem Kollegen sollen wir heute einen jungen
Mann besuchen, dessen Freundin sich über ihn beschwert hat, dass er nie zu
Hause Ordnung hält, er soll endlich
verstehen, dass sie nicht seine Putzfrau ist. Das ganze nehmen wir auf und es
kommt in die Sendung am nächsten Tag. An dem Haus angekommen, macht uns die
junge Dame auf und sagt, er ist noch nicht da, wir sollen uns inzwischen
umsehen, wie es hier aussieht. Ehrlich gesagt, sie hatte Recht, Hemde und Hosen
von Vortagen überall zerstreut, Krawatten auf dem Lampenschirm, die Schuhe vor
dem Schrank gestellt, nicht drin, aber wenigstens auf einer Stelle. Sie erzählt
uns, dass sie bereits seit der Uni zusammen sind und schon 5 Jahre in dieser
Wohnung leben. Weiter schenke ich dem Erzählen keine große Aufmerksamkeit, ich
habe nämlich gerade eine Idee für die nächste Sendung bekommen. Dafür muss ich
aber mit dem jungen Mann reden.
Als er nach Hause kommt, ist er
überrascht uns zu sehen, was verständlich ist und dann setzt er sich auf die
Sofa im Wohnzimmer und liefert sich eine Auseinandersetzung mit seiner
Freundin. Wir hören zu und nehmen alles aufs Band auf. Als der Streit vorbei
ist, schließt sie sich in der Küche ein und wir sind mit ihm endlich alleine.
Ich gehe zu ihm und sage, dass ich eine Idee habe, wie er alles hinbiegen kann.
Ich erzähle ihm, dass er sie bestimmt beeindrucken würde, wenn er ihr ein
Überraschungsheiratsantrag macht und es auch noch tausende von Leuten im Radio
hören. Irgendwie ist er von der Idee nicht sofort überzeugt, aber als ich ihm
die ganzen Details erkläre, ist er einverstanden.
In der Nacht machen wir uns mit
ihm bereit, er macht uns die Balkontür auf, dass wir unbeobachtet in die
Wohnung kommen können. Er hat inzwischen schon mal eine Rose und ein Ring auf
den Schreibtisch im „Studienzimmer“ hingelegt, das Licht ist aus und er
versucht seine Freundin zu wecken und hier her zu locken. Wir warten versteckt in der
Dunkelheit. Als er mit ihr ankommt, geht das Licht auf und wenn sie die Rose
und den Ring auf dem Tisch sieht, weiß sie sofort worum es geht. Er kniet sich
hin und nimmt ihre Hand. Dann bittet er sie ihn zu heiraten und wartet auf ihre
Antwort. Es folgt eine ganz lange Stille. Wir stehen da und wissen nicht, was
das soll. Ich war mir 100% sicher, sie sagt sofort JA. Er schaut auch in unsere
Richtung mit zwei großen Fragezeichen in den Augen. Dann plötzlich, wie aus
einem Trans aufgewacht, sagt sie: „Ich werde dich heiraten, unter einer
Bedingung, dass du ab heute auf die Ordnung in dieser Wohnung achtest und
nichts mehr rumliegen lässt. Sollte es nicht klappen, bin ich weg. Die Zeit
läuft ab jetzt und dauert ein Jahr lang. Dann heiraten wir.“ Offensichtlich hat es
in ihm ganz gemischte Gefühle ausgelöst, trotz allem ist er froh, dass sie Ja
gesagt hat. Er springt auf und umarmt sie ganz stark. In ihrem Gesicht ist
jetzt auch ein Hauch vom Lächeln zu sehen. Eine beeindruckende Story.
Der Arbeitstag verläuft sonst
ganz normal, bis kurz vor Feierabend. Unser Boss kommt wieder zu uns ins Büro und sagt zu uns,
dass wir heute Abend in die neue Bowlinghalle in der Stadt eingeladen sind.
Alle sind wir überrascht und tauschen die Blicke aus, können aber nicht NEIN
sagen. Viele von uns mussten ihre Pläne komplett umkrempeln oder andere Termine
absagen.
Das neue Bowlingcenter steht
direkt im Stadtzentrum, ein nagelneues Gebäude, erst vor ein paar Tagen
fertiggestellt. Wir gehen alle rein und stehen an der Empfangstheke. Dahinter
steht eine junge Frau und fragt, was wir möchten. Da kommt unser Direktor nach
vorne und sagt, dass wir heute die "Kämpfe" spielen wollen und sie soll jedem das
Equipment geben. Keiner von uns hat eine Ahnung, was „die Kämpfe“ sind, ich persönlich
will es gar nicht spielen, also sage ich dem Mädchen, sie soll mir nichts
geben, ich verzichte. Sie sagt, es ist nicht möglich, ich muss und sie gibt mir
ein paar dicke Socken, eine Regenjacke und ein langer Stab. Die anderen
bekommen alle das gleiche. Wir werden in die Umkleidekabinen geführt, dort
sollen wir alle unsere Taschen leeren, Handtaschen ablegen und alles in den
Spints verstauen. Ich habe nachbevor keine Lust auf dieses Spiel und versuche
unauffällig zu verschwinden. Es gelingt mir auch und draußen, vor dem Gebäude,
sehe ich, dass ich nicht alleine bin. Dort steht meine Kollegin Jana mit einem
der männlichen Kollegen und beide winken mir zu. Wir setzen uns dann in ein
Kaffee hin, wo wir den Eingang des Bowlingcenters im Blick haben und warten,
bis die anderen mit den Spielen fertig sind und rauskommen.
Nach guten zwei Stunden kommen
langsam alle raus, wir trinken unser Kaffee zu Ende und laufen hin, um sich unter
den „Volk“ zu mischen. Sie erzählen uns dann, das Spiel war ganz bescheuert,
sie liefen in den dicken Socken über das glatte frisch gebohnerte Parkett in
der Halle und jagten sich mit den Stöcken. Wenn man jemanden erwischt hat, das
heißt mit dem Stock berührt hat, musste derjenige raus und dort zur Strafe ein paar
Krafttraining Übungen machen, so wie Liegestützen, Setups und Ähnliches. Als
ich es höre, bin ich sehr froh, dass ich mich davor gedrückt habe!
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