03.08.2014
Ich habe mich heute für das neue
Semester auf die Uni eingeschrieben und muss heute noch eine Unterkunft finden.
Es wurde mir eine Adresse in Offenbach empfohlen, dort laufe ich gerade hin.
Die Hauseigentümerin soll eine sehr nette Person sein und kommt jedem sehr
entgegen. In dem Haus sollen auch schon viele anderen Studenten wohnen, also
werde ich nicht so alleine sein.
Das Haus ist nicht weit vom
Stadtzentrum weg und die Bus- und Bahnanbindung ist auch sehr gut. Es ist ein
Altbau, aber saniert und in gutem Zustand. Also von draußen macht es auf mich
einen guten Eindruck.
Durch die Eingangstür durch, muss
man durch einen langen Durchgang zum kleinen Hinterhof und dort befindet sich
dann der eigentliche Hauseingang. Ich klingle bei der Dame, die mir empfohlen
wurde und höre eine nette Stimme zu sagen: „ Bist du Dascha?“, ich bejahe die
Frage und höre den Summer. Ich drücke gegen die Tür und sie geht auf. Der
Eingang ist sehr breit, aber ziemlich dunkel und hinten ist eine Treppe, die
sich um die Wände rund um bis nach oben zieht. Ich schaue nach oben und etwa in
drittem Stock sehe ich eine Person sich über das Gelände zu lehnen. Sie winkt
mir zu, ich soll nach oben kommen.
Die Dame ist sehr nett zu mir und
die Miete scheint auch fair und bezahlbar zu sein. Als wir uns einig sind und
ich einen Mietvertrag, vorerst für einen Monat, unterschrieben habe, führt sie
mich nach unten, in eine der Erdgeschoß Wohnungen. Die Wohnung sieht sehr gut
aus, ist frisch renoviert, die Wände weiß gestrichen und durch die großen
Fenster zur Straße kommt sehr viel Licht hinein. In dem einen Zimmer, das die
Wohnung bietet, stehen zwei Betten. Es gefällt mir sehr und als die Führung
vorbei ist, lege ich mich gleich hin und schlafe sofort ein.
Am nächsten Tag geht es auf die
Uni. Ich bin ganz früh aufgestanden, um am ersten Tag nichts zu verpassen. Es
ist sehr anstrengend, ich muss mich noch ein wenig eingewöhnen und mit dem
Campus vertraut werden. Das Gelände ist wirklich riesig, man kann sich sehr
schnell verlaufen.
Am Abend bin ich dann so
geschafft, dass ich nur noch nach Hause und ins Bett möchte. Als ich aber in
meine neu gemietet Wohnung komme, wartet eine Überraschung auf mich. Die zwei
Betten, die drin stehen sind voll besetzt mit fremden Jungs, in jedem Bett
liegen zwei oder drei und unter dem Bett sind ganz viele Sauerstoffbehälter für
Taucher. Sie schlafen alle tief und fest.
Ganz sauer laufe ich sofort in
den dritten Stock, zu der Vermieterin. Sie macht die Tür auf und fragt, was los
wäre. Ich erkläre ihr, was ich in der Wohnung gefunden habe. Sie schüttelt den
Kopf und sagt, ich soll den Vertrag genau durchlesen. Es steht drin, wenn ich
einen Tag versäumen sollte aufzuräumen oder im Haus mitzuhelfen, werden die
Vorderbetten an die anderen oder neuen vergeben. Ansonsten kann ich mir das
Bett mit den anderen im hinteren Teil der Wohnung teilen, wenn noch ein Platz
übrig ist. In den hinteren Teil führt eine gut versteckte Tür, die sich in dem
Schlafzimmer auf der rechten Seite befindet. Man muss nur einen kleinen Knopf,
den in dem Wandregal eingebaut ist, drücken und sie geht voll automatisch auf.
In dem Moment wollte ich mich mit
ihr nicht streiten und die Müdigkeit war so groß, dass ich sofort nach unten
bin, um nach der Tür zu den anderen Schlafmöglichkeiten zu suchen. Die
Beschreibung war gut und ich habe den Knopf auf dem Regal sofort entdeckt. Eine
Trennwand ging auf und ich trete in einen riesigen Raum voll von Metallbetten.
Ich laufe durch und sehe, dass sich jedes Bett gut 2-4 Leute teilen. Für mich
konnte ich nicht ein kleines Plätzchen finden, also machte ich meinen Mantel
auf den Boden und schlief diese Nacht dort.
Am nächsten Tag waren die meisten
schon aus dem Haus, als ich aufwachte. Ein paar saßen in der Küche beim
Frühstück und Kaffee. Es sind alles Studenten und offensichtlich genauso mit
der Wohnung abgezockt, wie ich. Alle haben einen Vertrag für ein Monat
unterschrieben und voraus bezahlt und jetzt sitzen hier mindestens für den
einen Monat fest. Ich überlege, wie ich es am besten machen könnte, dass ich
nicht wieder auf dem Boden übernachten muss.
Die Lösung fand ich eigentlich
sehr schnell. Ich bin nochmal hoch zu der Vermieterin und habe ihr angeboten,
dass ich jeden Tag ihre Wohnung aufräume, wenn sie mich in dem vorderen, guten
Bett schlaffen lässt. Sie überlegt nicht lange und ist damit einverstanden.
Somit werde ich wenigstens den einen Monat gut überleben und in der Zeit suche
ich mir eine andere Bleibe.
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