Mein Traumtagebuch

Mittwoch, 13. August 2014

Das Monsterehepaar



09.08.2014

Vor ein paar Tagen habe ich und mein Mann Einladung eines älteren Ehepaares angenommen, die beiden in ihrem Haus zu besuchen. Es sind gute Bekannte meiner Schwiegereltern und wir konnten diesmal nicht Nein sagen.

Jetzt sitzen wir im Auto und fahren hin. Der Weg scheint unendlich zu sein, wir sind schon längst raus aus der Stadt und fahren Richtung Norden. Es sind keine Häuser mehr zu sehen, besser gesagt, keinerlei Zivilisation in Sicht. Wir sind vor einer Weile von der Hauptstraße runter und befinden uns mitten im Nirgendwo auf einem engen Pfad zwischen Feldern und Wiesen. Es erinnert mich an den Film "WRONG TURN". 

Als wir endlich ankommen, sehen wir ein großes weißes Haus mit vier Stockwerken am Rande eines dichten Waldes. Es ist mehr ein kleiner Palast als ein Haus, der oberste Stock ist eigentlich nur ein kleiner Turm mit einem spitzen runden Dach, der in den Himmel ragt. Es sieht wie im Märchen aus.

Das Ehepaar erwartet uns bereits und empfängt uns sehr freundlich. Wir verbringen einen schönen Nachmittag zusammen, sie zeigen uns das ganze Haus, führen uns von einem Raum zu anderem und wir bewundern die altmodische, aber sehr hochwertige Einrichtung in jedem Zimmer. Man sieht, dass hier jemand wirklich ein Auge fürs Detail hat, es passt alles zusammen. 

Am Abend sitzen wir alle an einem Tisch und nachdem wir gegessen haben, zeigen sie uns unser Zimmer, wo wir übernachten werden. Vor dem Schlafen möchten sie uns aber noch eine Überraschung zeigen. Ich habe keine Ahnung worum es geht, es scheint den beiden aber sehr wichtig zu sein. Der Herr des Hauses geht durch die riesige weiße Treppe im Eingangsbereich in eins der oberen Räume, sie wartet mit uns unten und grinst die ganze Zeit. Ich bin sehr gespannt, was er uns bringen und zeigen möchte. Als er wieder die Treppe betritt, ist er nicht allein. Er führt zwei kleine Mädchen an der Hand und steigt die Treppe herunter. Ich und mein Mann schauen wir uns kurz an, man kann Verwirrung in unseren Gesichtern erkennen. 

Unten angekommen, sehe ich, dass die beiden Mädchen nicht älter als 4 oder 5 sind und scheinen wie unter Drogen zu sein. Ich frage gleich, was das soll. Das ältere Ehepaar lächelt nur und sagt zu uns, da wir nicht eigene Kinder haben, möchten sie uns die Kleinen schenken. Die „Überraschung“ ist wirklich gelungen! (Irronisch gemeint)

Ich weiß nicht, woher sie die Mädchen hatten, wusste aber, es kann nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein. Ich hocke mich nieder zu einem der Mädchen und schaue ihr in die Augen, sie scheint komplett abwesend zu sein und nimmt mich gar nicht wahr. Ich nehme ihre Hand, sie ist kalt, aber sie scheint nicht zu frieren. Ich versuche sie anzusprechen, es kommt keinerlei Reaktion von dem kleinen Wesen. 

Als ich wieder aufstehe, bitte ich die beiden die Mädchen wieder nach oben zu bringen, dass wir über diese „Überraschung“ mit den beiden ungestört sprechen möchten. Wir setzten uns wieder alle an den Tisch im Esszimmer und ich mit Steve versuchen denen zu erklären, dass dies nicht geht, sie möchten bitte die beiden Kinder wieder dorthin bringen, woher sie die haben. Die Gesichter der älteren Herrschaften werde ich nie vergessen, die Enttäuschung auf deren Seite war zu groß. Sie dachten wirklich dies wird uns eine große Freude bereiten. Sie haben aber genickt und ich hoffte, dass sie uns auch verstanden haben.

In der Nacht konnte ich nicht gut schlafen und bin immer wieder aufgewacht. Es war mir zu heiß, die Heizung wurde offensichtlich voll aufgedreht. Ich konnte auch einen ganz komischen süßlichen Geruch wahrnehmen, ich wollte aber mitten in der Nacht niemanden deswegen belästigen. 

Am nächsten Morgen beim Frühstück, sind die beiden wieder ganz froh und guter Laune gewesen. Sie lachten uns die ganze Zeit an. Es kam mir sehr verdächtig vor und ich sollte Recht behalten. Nach dem wir mit dem Essen fertig waren und unser Kaffee noch genossen haben, sagen sie zu uns, dass alles mit den Mädchen erledigt wäre. Ich war sehr froh drüber, hatte aber ein ganz schlimmes Gefühl dabei. 

Die beiden sind dann in die Stadt gefahren, um einzukaufen und ich mit Steve wollten ein wenig die schöne Umgebung rund um das Haus erkunden. Als wir von unserem Spaziergang zurück kamen, stieg mir erneut dieser süßliche Geruch in die Nase, wie in der letzten Nacht. Ich ging dem Geruch nach, es führte mich nach unten in den Heizkeller. Mitten im Raum war ein großer Heizkessel und der Feuer innen drin brannte. Als ich näher kam, stolperte ich über etwas. Ich sah nach unter und konnte meinen Augen nicht trauen. Dort lagen die Kleider der beiden Mädchen vom Vorabend und mir wurde sofort klar, was dort in der Nacht passiert sein muss und woher dieser süßliche Geruch kommt. Voll in Panik verließ ich den Keller und rannte wieder nach oben.

In der Eingangshalle treffe ich an meinen Mann und sehe, dass die beiden wieder zurück sind und vor sich einen kleinen Jungen und ein kleines Mädchen stehen haben und lächeln. Während sie versuchen uns zu erklären, dass dies die neue „Überraschung“ ist, dass sie die Mädchen getauscht hätten, weil wir sie nicht gemocht haben, nehme ich den Steve am Arm und ziehe ihn nach draußen zu unserem Wagen. Noch beim Einsteigen schreie ich ihn an, er soll sofort starten und weg fahren, ich kann in dem „Horror“ Haus nicht eine Minute mehr bleiben. In dem Moment aber, muss ich an die kleinen Kinder denken, was mit denen passiert, wenn wir sie dort lassen. Wie im Trans, springe ich aus dem Auto, laufe in das Haus, schnappe ich mir die beiden Kleinen und ohne mich umzudrehen, setze ich sie auf den Rücksitz unseres Wagens und Steve fährt wie auf Befehl sofort los. 

Im Rückspiegel kann ich noch die älteren Herrschaften am Eingang des Hauses stehen sehen und ein zufriedenes Lächeln in beiden Gesichtern erkennen. 

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