Mein Traumtagebuch

Montag, 11. August 2014

Staudamm, Spukhaus und der Fuchs



07.08.2014

Heute habe ich meinen freien Tag und möchte einen Ausflug zu dem neuen Staudamm hinter der Stadt machen. Er wurde erst vor ein paar Tagen für die Öffentlichkeit  zugänglich gemacht, so dass Jeder sich anschauen kann wie alles funktioniert. Es ist bestimmt ein einmaliges Erlebnis von oben auf die Massen von Wasser zu schauen, die den Tal runter rasen.

Als ich an dem Damm ankomme sind bereits sehr viele Leute da und ich muss mich anstellen. Vorne ist ein schmaler Eingang zu dem engen Weg über dem Damm. Auf der Tafel daneben steht die komplette Beschreibung des Staudamms, ein Plan und alle Daten dazu. Die Menge bewegt sich langsam, aber sicher nach vorn. Ich komme Schritt für Schritt immer näher dem Eingang. Als ich ihn passiere, laufe ich mit dem „Strom“ weiter und weiter. Die Besucher laufen in beiden Richtungen und alle müssen wir immer wieder denen ausweichen, die bereits zurück gehen. Ich muss mich ständig durch die Leute regelrecht durchkämpfen, um an das Gelände auf der rechten Seite zu kommen und etwas sehen zu können. Der Ausblick ist aber Atem beraubend und überwältigend. Die Höhe und die Unmengen an Wasser, was runter strömt. In der Mitte des Weges ist ein kleines Häuschen, in dem ein paar Wächter sitzen. Dort sind weitere Informationen auf einer Tafel geschrieben. Ich bleibe kurz stehen und will mir die durchlesen, aber die Leute, die vorbei gehen wollen, schieben mich einfach weiter und weiter. Es ist sehr eng hier und ich kann mich nicht dagegen wehren.

Auf der anderen Seite angekommen, steht ein Mann und eine Frau und beide winken mir zu. Ich drehe mich noch um, bin nicht sicher, ob sie mich meinen, aber hinter mir schenken die Leute  denen keinerlei Aufmerksamkeit. Also gehe ich hin, um zu fragen ob ich gemeint bin. Sie sind sehr froh, dass ich es verstanden habe und bitten mich sofort mit denen mitzugehen. Sie warten nicht mal meine Antwort ab, nehmen mich an die Hand und führen mich weg. Wir passieren eine Absperrung und kommen an einem Haus, der am Ende des Staudamm Laufstegs  gebaut ist. 

Wir gehen in das Haus rein und sie erzählen mir, dass sie die einzigen sind, dass ihr Haus an die Baugesellschaft nicht verkauft haben und so wurde alles um ihr Haus herum gebaut. Seitdem haben sie aber Probleme mit dem Haus. Was Genaueres wollen sie mir erst einmal nicht sagen, stattdessen bieten sie mir einen Tee und ein paar Kekse an. Ich setze mich auf die Sofa im Wohnzimmer und höre mir ihre Geschichte an. 

Es wird spät und draußen scheint es langsam dunkel zu werden, also bedanke ich mich und möchte nach Hause. Die Frau nimmt meine Hand und hält mich auf, ich soll bitte nicht weg, sie möchte, dass ich dort übernachte und es miterlebe, was in dem Haus passiert. Meine Neugierde ist in dem Moment stärker als mein Verstand und ich willige zu. Sie stellen mir ein Gästebett im Wohnzimmer hin und nach ein wenig plaudern verschwinden sie in ihrem Schlafzimmer und ich bleibe alleine. Das Licht geht aus und ich liege in dem fremden Bett und denke nach, was hier eigentlich los ist. Als ich fast schon schlafe, höre ich plötzlich ganz komische Geräusche. Ich bin sofort hell wach und höre ganz aufmerksam zu. Die Geräusche hören sich wie Tiergeschreie an und kommen offensichtlich von unten. Ich stehe auf und möchte die Treppe zum Keller gehen, da taucht das Ehepaar aus dem Nichts auf und hält mich davon ab. Sie erzählen, dass es jede Nacht so zugeht und es bestimmt in diesem Haus spukt. Der Keller ist bestimmt verflucht und ich soll lieber um diese Zeit nicht runter gehen. 

Ich will aber dem ganzen auf den Grund gehen und lass mich nicht aufhalten. Als ich die Tür aufmache, kann man die Geräusche ganz deutlich hören. Ich laufe die Treppe ganz langsam herunter, das Licht ist aus und ich halte eine kleine Taschenlampe in der Hand. Plötzlich fühle ich was an meiner Wange und es wird mir klar, dass es eine Spinnenwebe ist. Ich wedle mit meinen Händen ganz panisch um mich herum, um die Spinnenwebe von mir zu reißen. Ich schalte die Taschenlampe ein und in dem dünnen Lichtstrahl kann ich die Umrisse eines riesigen Kellers sehen. In der Mitte, quer zur Tür steht ein breiter Regal, der mit einigen Eimern und Farbdosen bestückt ist. Ich laufe ganz langsam um das Regal herum und schaue hinter ihm nach. In dem schwachen Licht leuchten mir zwei kleine Augen entgegen. Ich traue mich und gehe noch ein Stück weiter. Die Augen bewegen sich nicht und starren mich jetzt regelrecht an. Erst jetzt kann ich erkennen, dass dort ein kleiner Fuchs sitzt. Ich rufe den Eheleuten, die oben an der Treppe geblieben sind, zu, sie sollen bitte das Licht anschalten. Als der Raum voll mit Licht durchflutet wird, sehe ich, dass der kleine Fuchs verletzt ist und deswegen geheult hat. Ich nähere mich ganz langsam zu ihm. Er ist ganz zahm und hat offensichtlich keine Angst vor mir. Die Wunde ist nicht groß und kann schnell versorgt und geheilt werden. Ich lass mir ein wenig Verbandszeug und Desinfektionsmittel bringen und versorge den Fuchs. Nachher geben wir ihm noch etwas Wasser und stellen die Reste vom Abendessen hin. 

Am nächsten Morgen schauen wir wieder nach dem Fuchs im Keller. Er sitzt immer noch da. Jetzt im Tageslicht kann ich sehen, dass das kleine Kellerfenster offen ist, der Fuchs muss dadurch gekommen sein. Wer weiß wie lange er schon hier unten sitzt und heult, wenn die Eheleute diese Geräusche bereits seit ein paar Tagen wahr nehmen. Er sieht auch sehr mager aus. Die Frau kommt zu mir und fragt, was sie jetzt machen sollen. Als sie sich mir nähert springt Fuchs regelrecht auf und bellt die Frau an. Sie zuckt sofort nach hinten und ich versuche den Fuchs zu beruhigen. Offensichtlich kann er die Angst der Frau spüren und mag sie nicht. Ich sag zu ihr, sie soll mit ihrem Mann in die Stadt fahren und etwas Hundefutter besorgen. Der Fuchs bleibt bestimmt ein paar Tage dort, bis es ihm wieder so gut geht, dass er von alleine in den Wald zurück kehren kann.

Die paar Tage bin ich auch noch dort geblieben, da der Fuchs die beiden nicht leiden konnte und ich die einzige war, die ihm futtern durfte und bei der er sich sehr sicher gefühlt hat.

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