22.05.2015
Es ist ein schöner heißer Sommertag. Für meine
Freundin Anna ist es ein wirklich besonderer Tag. Vor ein paar Wochen hat sie
einen Anruf von einem Fernsehsender bekommen. Die Senderscouts haben sie und
ihre zwei Kinder irgendwo in einem Kaffee gesehen und sie angesprochen. Sie
wären interessiert ihre Tochter und den Sohn in einem Abendfilm zu haben. Sie
waren zu der Zeit auf der Suche nach neuen Kinderdarstellern.
Annas Kinder sind wirklich zwei süße und hübsche
Kinder. Heute ist es dann so weit. Sie sollen in einem Piratenfilm mitspielen.
Der Treffpunkt mit der Filmcrew ist im Hafen auf einem großen Schiff. Punkt 12
soll das Schiff rausfahren und die Dreharbeiten beginnen.
Wir kommen etwas früher an und Anna meldet sich bei
dem zuständigen Mitarbeiter des Fernsehsenders. Während sie mit ihm spricht und
die Vollmachten unterschreibt, passe ich auf die zwei Kleinen auf. Sie sind
schon sehr aufgeregt und können es nicht abwarten auf einem echten
Piratenschiff zu sein.
Nach einer Weile kommt Anna zurück und macht ein
trauriges Gesicht. Es wurde ihr gesagt, dass die Kinder bestimmte Kleidung
haben müssen, sonst können sie nicht mit. Daran hat sie im Traum nicht gedacht.
Jetzt wird es zu knapp, um die Sachen zu besorgen. Ich biete ihr an, dass ich
alles bei ihr zu Hause holen kann, sie soll mit den Kindern dort bleiben.
Gleich mache ich mich auf den Weg und habe sogar
Glück mit dem Verkehr. Im Nu bin ich bei Annas Haus und gehe gleich in das
Kinderzimmer. Im Schrank der beiden suche ich nach der geeigneten Kleidung.
Leider kann ich nicht alles finden und habe keine Zeit weiter zu suchen. Ich
schnappe mir das, was ich habe und fahre so schnell wie möglich zum Hafen
zurück.
Ich komme rechtzeitig an. Anna und die Kinder sind
bereits auf dem Schiff und warten auf mich. Ich übergebe meiner Freundin die
Tüte mit den Kleidern und verlasse das Schiff wieder. Aus der Entfernung
beobachte ich die Drei. Anna scheint verzweifelt zu sein. Sie nimmt ein
Kleidungsstück nach dem anderen raus und stellt fest, dass alles nur
Mädchenklamotten sind. Sie ruft mir zu und fragt, ob ich auch für den kleinen
Sohn was gebracht habe. In dem Moment denke ich dran, dass ich die zweite Tüte
in der Hektik vergessen habe.
Jetzt bleibt leider keine Zeit mehr und Anna muss
improvisieren. Sie zieht ihrem Sohn ein paar von den Mädchenklamotten an. Es
passt nicht ganz, man hat aber keine andere Wahl. Nachhinein muss ich zugeben,
meine Freundin hat es gut gemeistert. Der Kleine sieht wirklich aus wie ein
kleiner Pirat und die Tochter wie eine Piratenbraut. Zum Glück konnte die Crew
auch noch einen geeigneten Piratenhut für den Sohn finden.
Das Schiff dockt aus und fährt Richtung offenes
Meer. Ich beobachte wie es in der Ferne verschwindet und hoffe, dass alles gut
klappt. Auf jeden Fall werden die Drei ein Erlebnis haben, das man nicht so
schnell vergessen wird.
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