Mein Traumtagebuch

Sonntag, 14. Juni 2015

Der erste Traum



Mein erster Traum von vor einem Jahr hatte damals keine wirkliche Bedeutung für mich. Besser gesagt, ich konnte mit der Geschichte nichts anfangen und wusste nicht genau wo ich nach Erklärungen suchen soll. Im Nachhinein sehe ich die Dinge klarer und muss sagen, dass vieles, was man als Deutung findet, passt genau.

Hier erst einmal der Traum:

Traumanalyse:
Eine Hochzeit im Traum hat viele mögliche Bedeutungen. In diesem Fall soll ich an einer Hochzeit teilnehmen. Dies heißt, dass auf mich ein Kummer bereitendes Ereignis zukommt und der Erfolg auf sich warten lässt. Gleichzeitig deutet eine Hochzeit aus spiritueller Sicht auf die Notwendigkeit eines Integrationsprozesses hin. 

Beides trifft aus meiner Sicht und im Rückblick auf das vergangene Jahr genau zu. 

Kummer:
Ich habe in einer neuen Umgebung ein neues Leben angefangen. Mit meinem Mann haben wir eine neue Firma gegründet und man kann nachhinein sagen, der Start war sehr schwierig. Das ganze Geld in die Firmenausstattung und Werbung investiert. Der Erfolg kam aber erst ein Jahr später. So lange mussten wir wirklich durch sehr harte Zeit gehen und überleben.

Integration:
Ein Neuanfang bedeutet auch ein neues Umfeld. Alle Freunde und Bekannte haben wir hinter uns in alter Heimat gelassen. Jetzt war es wirklich ein Muss neue Kontakte zu knüpfen, uns in die neue Gesellschaft zu integrieren, die Gewohnheiten zu erfahren und sich dem Leben anzupassen.


Die Bedeutung von Staudamm:

Ein Symbol für Schutz und Sicherheit, gleichzeitig steht Staudamm auch für große Pläne, die mit hohem Risikofaktor verbunden sind.
In diesem Sinne habe ich mich in der Zeit nach Schutz und Sicherheit gesehnt, es kam aber ganz anders. Wir haben ein hohes Risiko genommen, um ein neues Leben zu starten. Mir hat es an Sicherheiten gefehlt, habe aber trotzdem weiter gemacht. Mein Mann hat mir den notwendigen Halt gegeben und zusammen haben wir die wirklich harte Zeit überstanden.

Die Bedeutung von Holzzaun:
Zaun in allgemeinem steht für eine Barriere. In diesem Fall ist es die Barriere zu neuer Gesellschaft, Sprache und unbekanntem Umfeld. Es hieß damals diese Barriere zu überwinden, neue Leute kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen. Deshalb auch im Traum – nachdem ich den Zaun „überwunden“ habe -  stehe ich alleine auf einem großen Feld. Die Einsamkeit hat mir zu schaffen gemacht und ich fühlte mich damals sehr allein gelassen, ohne Freunde und Vertrauten.
 

Montag, 8. Juni 2015

Die Auferstehung



25.05.2015

Eine große Familienfeier von meinem guten Freund Aldo. Es werden einige Geburtstage in der Familie gefeiert und vor allem die Geburt von Aldos Sohn. Alle seine Verwandten und Bekannten sind da, sowie ich und meine Freundin Anna mit ihrem Mann und deren zwei Kindern. Die Feier findet statt in einem italienischen Restaurant in der Stadt. Wegen den vielen eingeladenen Gästen ist das Lokal heute für die Öffentlichkeit geschlossen.

Wir genießen das gute Essen, den Wein und ein DJ sorgt für stimmungsvolle Musik. Zwischen den Gängen gehen die meisten raus auf die große Terrasse mit einem sehr schönen Garten in dem Hinterteil des Restaurants. Es ist Sommer und die Sonne scheint, das will man natürlich ausnutzen. Während ich mich mit den anderen unterhalte, toben sich die Kinder aus. Es ist ziemlich laut, aber das gehört einfach zu einer italienischen Feier dazu.

Die Party zieht sich bis spät in die Nacht. Mit Anna wollen wir aber noch nicht Schluss machen und entscheiden uns noch zu mir zu gehen. Ihr Mann hat genug und nimmt ihre zwei Kinder mit nach Hause. Von unterwegs rufen wir noch unsere Freundin Jana an, die mit uns noch ein bisschen feiern soll. Alle drei treffen wir uns vor meinem Haus. Es ist ein altes Gebäude mit einem relativ großen Innenhof. Links von dem Eingang sind die Garagen für die Einwohner und rechts ist der Eingang ins Haus selbst. Meine Wohnung befindet sich im Erdgeschoss und hat einen kleinen Balkon zu dem Innenhof.

Mit Anna und Jana trinken wir noch ein paar Flaschen Wein und irgendwann mal in den frühen Morgenstunden wollen wir uns endlich hinlegen und schlafen. Als ich gerade am einnicken bin, höre ich ein ungewöhnliches Geräusch im Wohnzimmer. Ich stehe auf, um nachzuschauen und ertappe zwei Einbrecher, wie sie durch den Balkon in die Wohnung einsteigen. Ich schreie so laut wie es nur geht. Meine Freundin Jana ist sofort bei mir. Die Einbrecher verjagt es in die Flucht. Mit Jana wollen wir es aber nicht dabei lassen und verfolgen die zwei ungebetenen Gäste auf den Hof bis zur Straße. Dort verlieren wir sie leider.

Enttäuscht machen wir uns wieder auf den Weg nach Hause, wenn ich auf dem Hof einen meiner Nachbarn treffe. Natürlich will er wissen, was gerade passiert ist und ich bleibe mit ihm eine Weile stehen. Jana kehrt in die Wohnung zurück. Als ich mich gerade von dem Nachbar verabschieden möchte kommt Jana angerannt, nimmt mich zur Seite und flüstert in mein Ohr, dass Anna tot ist. Sie muss etwas mit ihrem Magen gehabt haben, denn sie hat sich übergeben und nicht nur die Überreste von der Feier, sondern auch viel Blut. Jana wollte sie nicht in der Wohnung auf dem Bett lassen und hat sie in eine der Garagen gebracht und dort eingeschlossen.

Ich kann es einfach nicht glaube, dass so ein junges Mädchen plötzlich tot sein soll. Andererseits traue ich mich nicht in die Garage zu gehen und sie mir anzuschauen. Mit Jana sitzen wir in meiner Wohnung und überlegen, was wir machen sollen. Ich muss auf jeden Fall den Mann von Anna anrufen und ihm die furchtbare Nachricht überbringen. Es ist keine einfache Situation. Ich brauche wirklich lange, um endlich zum Telefon zu greifen.

Nach dem Telefonat fühle ich mich noch schlimmer und irgendwie schuldig an dem was passiert ist. Ich bin nervös und laufe in der Wohnung hin und her, von einem Raum in den anderen. Irgendwie finde ich keine Ruhe. Plötzlich schaue ich aus dem Fenster zum Hof und kann meinen Augen nicht trauen. Anna sitzt komplett kraftlos auf dem Boden vor der Garage und schimpft vor sich hin. Der Anblick zaubert mir ein Lächeln in das Gesicht und ich laufe sofort raus zu ihr.

Ich helfe ihr hoch und bringe sie in die Wohnung zurück. Jana schaut uns beide an, als ob sie einen Geist gesehen hätte. Sie schwört, dass Anna tot war, sie hatte keinen Puls und hat nicht mehr geatmet. Da schaut Anna zu ihr hoch und sagt, dass sie manchmal solche Zustände nach zu viel Alkohol hat, sie ist dann praktisch eine Weile Scheintot.

In dem Moment kommt Annas Mann herein. Als er seine Frau lebendig sieht ist er heil froh. Er nimmt sie in die Arme und drückt sie ganz fest. Irgendwann mal am Nachmittag, als es Anna etwas besser geht, führt er sie  zum Auto und die beiden verschwinden. Jana sitzt noch den ganzen Tag bei mir und glaubt es nicht, dass sie sich so irren konnte.

Freitag, 5. Juni 2015

Die neue Folge von Perry Mason



24.05.2015

Es wird eine neue folge von Perry Mason gedreht. Diesmal ist der Drehort eine Wohnung in der Stadt, direkt in meiner Nachbarschaft. Sie gehört zwei Brüdern, Zwillingen. Sie war das Erbe von deren Eltern, die schon vor Jahren verstorben sind.

Die Wohnung ist groß und geräumig, mit hohen Decken, breiten, alten doppelflügigen Türen und sehr schön eingerichteten 4 Schlafzimmern. In einem der Räume wird gerade eine Liebeszene mit Perry Mason gedreht. Irgendwie wird der Dreh aber immer wieder unterbrochen. Perry ist den Aufnahmen nur sehr schwer zufrieden zu stellen, jede Kleinigkeit stört ihn und deshalb wird alles aufs Neue gedreht.

Es dauert den ganzen Tag bis die richtige Szene im Kasten ist. Die Crew hat nicht das geschafft, was geplant war. Eine der Gründe war auch ein Streit zwischen den Brüdern und dem Hauptdarsteller. Einer der Brüder ist ein guter und umgänglicher Mensch, sein Bruder dagegen ist ein sehr unangenehmer Zeitgenosse. Meckert über alles und jeden, ist immer unzufrieden und zum Streiten bereit. Erst wenn er spät nachmittags die Wohnung verlässt, kann in aller Ruhe der Rest der Szene fertig gedreht werden.

Da es schon zu spät ist, fällt die Entscheidung in der Wohnung zu übernachten. Das eine Gästezimmer liegt genau zwischen den Zimmern der zwei Brüder. In der Nacht wache ich immer wieder auf, denn die Kälte in der Wohnung macht es mir zu schaffen. Egal wie ich mich zudecke, es ist nicht warm genug. Irgendwann mal halte ich es nicht aus und stehe auf. Im Wohnzimmer steht ein großer Kamin, das Feuer ist aber aus. Kein Wunder das es hier so kalt ist.

Neben dem Kamin finde ich ein paar Streichhölzer und altes Papier. Ich werfe das Papier hinein und zünde es an. Ganz langsam fängt auch das Holz zu brennen und ich kann die Wärme, die nach und nach den ganzen Raum füllt, spüren. Lange hält meine Freunde aber nicht an. Plötzlich geht die Tür des „guten“ Bruders auf und er stürmt regelrecht das Wohnzimmer.

Er schnappt sich den Eimer in der Ecke und ganz schnell füllt er es mit Wasser in der Küche. Wenn er zurück kommt löscht er umgehend das Feuer in dem Kamin. Ich bin sehr überrascht und auch etwas böse. Auf die Erklärung muss ich aber nicht lange warten. Sein Bruder verbietet es in dem Kamin Feuer zu machen. Sparen ist angesagt und so kalt ist es doch in der Wohnung nicht. Er ist zwar momentan nicht da, sollte er aber nach Hause kommen und Feuer im Kamin finden, würde er ganz sauer werden und seinen Bruder bestimmt deshalb grün und blau schlagen. Das wäre nicht das erste Mal.

Ein paar Tage später, wenn alle Szenen abgedreht sind und das Filmteam auch wieder weg, laufe ich durch die Stadt an der Polizeistation vorbei und sehe zwei Beamte, wie sie den einen der zwei Zwillingsbrüder in Handschellen abführen. Ich frage nach, was passiert ist. Die Antwort lautet: „Dieser Gefangener muss nach Sibirien transportiert werden. Er hat seinen Bruder wegen ein paar Holzstücke für Kaminfeuer ermordet! Ein ganz gefährlicher Mensch…“. Bei der Antwort hoffe ich nur, dass ich und Perry nicht Schuld an dem Tod des jungen Mannes sind. Auf anderer Seite bin ich froh, auch wenn durch so einen tragischen Zwischenfall, dass der Bruder als Mörder jetzt endlich aus dem normalen Leben für immer ausgeschlossen wird.

Donnerstag, 4. Juni 2015

Ein Filmdreh in einem kleinen Dorf



23.05.2015

Ein kleines Dorf im Ausnahmezustand. Die Bewohner sind schon seit Tagen sehr aufgeregt. Jeder läuft hin und her und alle zusammen versuchen das ganze Dorf  gut aussehen zu lassen. Der Grund ist ein Telefonat von vor etwa einer Woche. Ein Filmteam hat sich angemeldet, möchte hier in diesem kleinen Dorf mitten im Nirgendwo einen Kinofilm drehen.

Die Nachricht ging sofort rund und alle wollen natürlich gut aussehen und in dem Film mitmachen. Somit wird nicht nur das Dorf berühmt, sondern auch die Bewohner bekommen eine Chance als Schauspieler eine Kariere zu starten. Mit der Schauspielkariere, denke ich, ist es nicht garantiert, man kann aber träumen, oder?

Als die ersten Wagen des Filmteams ankommen, werden sie empfangen, wie die Stars bei einer Oskar Verleihung auf dem roten Teppich. Das ganze Dorf hat sich auf dem kleinen Marktplatz versammelt und mit Musik, Gesang und bunten Fähnchen heißen sie ihre Helden aus den Filmstudios willkommen. Das überrascht selbst die Leute aus der großen Filmewelt, die bestimmt schon so Einiges gesehen haben.

Alle Gäste und die Wagen werden auf dem größten Bauernhof/Naturhotel des Dorfrichters und Bürgermeisters gleichzeitig untergebracht. Das ist der einzige Ort im Dorf, wo genug Platz ist und wo alle Filmcrew Mitglieder übernachten können.

Gleich am nächsten Tag geht es mit den Dreharbeiten los. Ein paar der Einwohner werden als Komparsen in der folgenden Szene eingesetzt. Dafür haben sich wirklich alle in Schale geworfen und jetzt posieren sie vor der Kamera, wie die Stars. Der Regisseur muss die Szene immer aufs Neue wiederholen und es dauert beinah den ganzen Tag. Die Einwohner verstehen nicht, dass sie ganz natürlich und sie selbst bleiben, sich nicht verstellen, sollen.

Spät am Abend wird der Dreh endlich unterbrochen und eine Sitzung des Filmteams einberufen. Die Lage wird noch mal besprochen und vereinbart, dass wenn es morgen nicht besser wird, wird ein anderer Dorf in der nächsten Umgebung ausgesucht, um dort die benötigten Filmszenen zu drehen.

Gesagt getan. Leider wird es am nächsten Tag nicht besser. Da fällt dann die endgültige Entscheidung des Regisseurs. Sie packen und verschwinden von hier. Diese Nachricht trifft die Bewohner sehr. Sie versuchen die Filmleute, egal wie, aufzuhalten. Ein Mädchen wirft sich sogar unter die Räder des vorbei fahrenden Wagens. Zum Glück passiert ihr nichts. Ein anderer Bauer schließt einige der Mitarbeiter in seiner Scheune ein. Leider vergisst er die Hintertür zu verschließen und sie können alle fliehen.

Es ist ein wirkliches Drama, man kann aber nichts dagegen machen. Die Filmleute verschwinden und die Bewohner fangen an sich gegenseitig die Schuld zuzuweisen. Es endet in einem kleinen Dorfkrieg, wo am nächsten Tag keiner miteinander spricht. Jeder schiebt die Schuld dem Nachbarn in die Schuhe und niemand fühlt sich so richtig verantwortlich. Das sie alle zusammen die Filmcrew verscheucht haben, wollen sie nicht Wahr haben.