13.09.2014
Ich bin heute wieder in
Offenbach, bin zu der Hochzeit von Giulia eingeladen. Ich werde die paar Tage
in meiner alten Wohnung wohnen. Mit dem Vermieter habe ich bereits gesprochen,
er sagte mir, dass er aus dem einem Zimmer eine Abstellkammer gemacht hat, aber
das andere und die Küche zur Verfügung stehen. Ich muss mich halt aber damit
zufrieden geben, dass die Toilette im Treppenhaus ist. Für die paar Tage stört
es mich nicht und es wird auf jeden Fall schön wieder in vertrauter Umgebung zu
übernachten.
Auf dem Weg halte ich noch kurz
bei meinem alten Freund Aldo an, er ist hier auch nur zu Besuch (er ist auch
von Offenbach weggezogen, nachdem er geheiratet hat) und hat mir eine Adresse
gegeben, wo ich ihn treffen kann. Das Haus ist ein Altbau und hat lediglich
drei Stockwerke. Im zweiten klingle ich und die Tür geht sofort auf. Es steht
dort ein junges Mädchen und bittet mich sofort herein. Im Wohnzimmer sitzt Aldo
mit einem anderen jungen Mädchen und erklärt ihr etwas. Als er mich sieht steht
er auf und kommt mir entgegen, um mich zu begrüßen. Wenn wir uns wieder
hinsetzen, erzählt er, dass wenn er hier ist, gibt er den Mädels (es sind
Kommilitoninnen von seiner Nichte) Mathe Nachhilfe. Ich soll ihm noch 10
Minuten geben, dann ist er fertig und wir können irgendwo was essen gehen. Ich
lasse ihn also seine Nachhilfe Stunde zu Ende führen und gehe mit dem anderen Mädchen in die
Küche. Sie setzt sich an den Tisch und starrt auf einen Haufen von ungeöffneten
Briefen. Ich frage, was los ist und sie erzählt, dass dies alles Rechnungen und
auch schon Mahnungen sind, sie hat nur
Angst sie aufzumachen. Ich biete ihr an, dass ich sie für sie aufmache und
vielleicht ist es nicht so schlimm, wie sie denkt. Als ich die Briefe aber öffne
und durchlese, stelle ich fest, dass die Wahrheit in Wirklichkeit noch
schlimmer ist. Eine Lösung gibt es aber noch. Ich biete ihr an, dass ich für
sie einen Brief aufsetze, sie muss ihn nur unterschreiben und abschicken. Es
geht darum, dass wo nichts ist, kann man auch nichts holen. Dies teilen wir
allen mit und sie wird ihre Ruhe kriegen. Sie darf aber nirgendwo mehr was
bestellen. Sie ist damit einverstanden und ich lege los. Nach einer Weile steht
Aldo in der Tür und wundert sich was ich da mache. Ich erkläre es ihm und jetzt
muss er wiederum die 10 Minuten auf mich warten.
Nach dem Essen mit Aldo gehe ich
in meine alte Wohnung, die Eingangstür ist offen, also gehe ich gleich ins
Haus. Den Vermieter finde ich in der Abstellkammer, wo früher mal mein
Schlafzimmer war. Die Tür ist halb offen und ich kann dort Eimer, Besen, viele
Lappen und Gartengeräte erkennen. Zusammen gehen wir dann in den umgebauten
Rest der Wohnung und der Vermieter zeigt mir, wo was ist, händigt mir die
Schlüssel aus und verschwindet wieder.

Mit einer sehr netten und lieben
Stimme erzählt sie ihm, da wo sie ist, geht es ihr gut, er soll sich keine
Sorgen machen und dem Mädchen erlauben dort zu spielen. Die Kleider, sagt sie,
kann er verschenken, wenn er will, sie braucht sie ja nicht mehr und andere
können ihre Freude an den schönen Stücken finden. In dem Moment spüre ich ihren
Blick, ohne dass sie sich zu mir dreht. Es ist ein ganz komisches Gefühl und
ich bekomme Gewissensbisse, dass ich mir das Kleid ausleihen wollte. Ich trete
aus meinem Versteck heraus und laufe mit dem Kleid in der Hand zu dem kleinen
Mädchen. Ich will es ihr zurück geben und mich entschuldigen, dass ich es ohne
Erlaubnis aus dem Schrank genommen habe. Da sagt der Vermieter zu mir, ich kann
das Kleid behalten und sich auch noch von den anderen welche aussuchen, die mir
gefallen. In dem Moment realisieren wir alle, das der Geist nicht mehr da ist.
So plötzlich wie erschienen ist er auch verschwunden.
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