Mein Traumtagebuch

Sonntag, 14. September 2014

Erdrutschkatastrophe



10.09.2014

Mit Steve, meinem Mann, sind wir in ein neues Häuschen in Florida gezogen, diesmal direkt am Strand. Es ist zwar nicht so groß wie das Alte, aber sehr gemütlich und die Nachbarn sind sehr nette Leute. 

Wir sind gerade am Aufräumen, wenn ich irgendwelche komische Geräusche höre. Dann sehe ich nur noch Steve, wie er durch das Wohnzimmer läuft und es scheint mir, dass der Boden sich bewegt und regelrecht nach unten verschwindet. Er nimmt mich an die Hand und zieht mich aus dem Haus raus. Draußen laufen wir an den, Ufer umrandenden etwa eineinhalb Meter höher gelegenen, Strandpfad. Die Nachbarn stehen auch genau in der gleichen Sekunde auch schon neben uns. Wir alle glauben unseren Augen nicht und schauen zu, wie alle Häuser auf dieser Seite der Meeresbucht in das Wasser runter rutschen und verschwinden. Die Erde unter den Häusern bröckelt Stück per Stück ab, es sieht aus als ob jemand immer wieder ein Stück abschneiden würde und am Ende bricht das ganze Haus auseinander und ist auch weg. 

In dem Moment stehe ich noch unter Schock und kann kein Wort sagen. Unser neues Haus ist nach  unserem Einzug wortwörtlich ins Wasser gefallen. Und plötzlich fällt mir ein, dass unser Hund Leon noch in dem Haus war. Ich drehe mich zu Steve und sage es ihm. Er versucht mich zu trösten, dass er ja schwimmen kann und er sich bestimmt gerettet hat. Ich weiß, er versucht mich nur zu beruhigen, weiß aber selbst, dass er keine Chance hatte. Nach dem ungeheuerlichen Spektakel, laufen wir zusammen mit unseren Nachbarn Richtung „Beach Zentrum“, es ist eine Art Community Rathaus, wo wir uns alle regelmäßig treffen. Dort sehen wir auch schon, dass dort eine Art erste Hilfe Lager eingerichtet wurde und viele Verletzte auch schon versorgt werden. 

Wir gehen rein und bekommen erst einmal ein heißes Kakao und eine Decke und werden auf die Terrasse gesetzt. Erst jetzt wird mir bewusst, dass wir alles, aber wirklich alles, verloren haben. Ich breche in Tränen aus, als eine der Betreuerinnen zu mir kommt. Sie fragt, ob wir auch einen Hund in dem Haus hatten, denn viele wurden gefunden und sind jetzt in dem Haus gegenüber untergebracht. Mehr muss sie uns auch nicht erzählen, mit Steve laufen wir sofort hin und schauen, ob wir unseren Leon finden können. Das Haus ist ein schmales, mehr stöckiges Gebäude und die Hunde sind nicht nur in den Räumen, sondern auch auf den Fluren untergebracht. Wir fragen nach, ob sie dort einen Schäferhund Mischling haben. Und tatsächlich, im zweiten Stock auf dem Flur in der Ecke liegt unser Leon. Er ist verletzt und seine Wunden sind mit weißem Verband gebunden. Er sieht sehr erschöpft und schwach aus. Steve nimmt ihn auf den Arm und trägt ihm nach draußen. Als wir fast schon raus sind, spüre ich wieder diese komische Vibration unter den Füssen und als ich mich umdrehe, sehe ich die Wände fallen. Es geht jetzt auf dieser Seite der Meeresbucht los. Alle, die in dem Haus sind, laufen so schnell wie möglich aus dem Gebäude raus und versuchen sich zu retten. Ich und Steve natürlich auch. Ich weiß aber, dass es nicht alle schaffen werden.

Als das Haus auch in den riesigen Wassermassen verschwunden ist, gehen wir alle den Ufer entlang Richtung Stadt, um Hilfe zu suchen und auch selbst dort Unterschlupf zu finden. Unterwegs sehen wir die ganze Zerstörung des schönen Strandes, der Häuser und können die enorme Erhöhung des Meeresspiegels beobachten. Auf dem Weg treffen wir ein paar Scouts, die hierher kommen, um die Rettungsmannschaften zu unterstützen. Ob nach den Vermissten zu suchen oder bei der Bergung der Verletzten oder gar Toten zu helfen. Es ist ein wirklich schlimmes Gefühl und ich versuche nicht dran zu denken, was mit uns jetzt sein wird. Alles, was wir hatten, haben wir in das Haus investiert und jetzt ist es einfach weg!

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