03.09.2014
Am Nachmittag haben wir Training
mit unserer Basketballmannschaft in der neuen Sporthalle. Sie ist eigentlich
nicht neu, nur neu gestellt, es ist eine umgebaute alte Kirche. Der Umbau hat
ein paar Jahre gedauert, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ein paar von
den alten Fresken und Statuen, die was man noch retten konnte, wurden gelassen,
restauriert und so ist die Sporthalle nicht nur für die Sporttreibenden,
sondern auch für die Kunstbewunderer und vor allem Touristen interessant.
Der Eingang ist ein kleiner
Vorraum, wo gerademal die Kassenhäuschen Platz finden konnten, hinten geht’s
auch schon weiter direkt in die Halle. Die hohen Decken und das Tageslicht
machen schon viel aus bei der Atmosphäre hier und das nicht nur beim Spiel. Auf
der rechten Seite geht es dann zu den Umkleidekabinen und durch eine Hintertür
zu einer kleineren Trainingshalle.
Als ich mich endlich umgezogen
habe, sind die anderen noch lange nicht fertig. Die einzige Mitspielerin, die
immer pünktlich ist, ist bereits in der großen Halle und trainiert. Ich laufe
langsam hin, vielleicht bis ich dort bin sind die anderen auch fertig. In der
Halle höre ich, zu meiner Überraschung, keinen Ball oder den Geräusch von
Sportschuhen, wenn sie beim Laufen an dem Boden ankommen. Ich bleibe kurz
hinter der letzten Trennwand zur Halle stehen und höre aufmerksam zu. Ich kann
eine männliche Stimme erkennen, die meiner Mitspielerin sagt, sie soll still
bleiben, sonst sticht er zu. Ich traue mich mit einem Auge rauszuschauen und
sehe einen großen Mann, wie er meine Freundin von hinten gepackt unter dem Hals
hält und mit der anderen Hand sie mit einem Messer bedroht. Ich verstecke mich
wieder hinter der Wand und überlege, was ich machen soll. Erst einmal entscheide
ich mich zu warten bis die anderen kommen, dann könnten wir den Mann zusammen
überwältigen. Ist zwar riskant, aber im Moment fällt mir keine andere Lösung
ein.
Ich warte und warte und die
anderen kommen irgendwie nicht. Als es mir zu lange dauert, stehe ich ganz
vorsichtig auf und laufe so leise wie ich kann zurück zu unserer
Umkleidekabine. Die finde ich aber leer und erst dann denke ich dran, dass die
anderen bestimmt in die hintere kleine Halle gegangen sind. Ich laufe schnell
hin und tatsächlich, alle sind da und trainieren auch schon. Ich rufe sie alle
zusammen und erzähle denen, was vorne passiert. Wir überlegen nicht lange und
gehen ganz leise und vorsichtig dorthin zurück.
Eine von uns bleibt in der Umkleide und ruft die Polizei.
In der Halle warten wir den
richtigen Moment ab und als der Mann, mit dem Messer in der Hand, abgelenkt
ist, springen wir alle raus und auf ihn. Es gelingt uns sogar ihm den Messer
sofort abzunehmen. Es war der Überraschungseffekt, was uns geholfen hat. Jetzt
sitzt er auf dem Boden und heult was zusammen, von wegen seine Frau will ihm
verlassen und das Kind mitnehmen und er kann es doch nicht zulassen.
Dann kommt auch schon die
Polizei. Wir erzählen denen kurz was passiert ist und sie nehmen den Mann fest.
Ein paar Handschellen und ab in den Polizeiwagen. Eine traurige Geschichte,
aber dies war wirklich keine Lösung für den Fremden.
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