02.09.2014
Meine Freundin hat vor ein paar
Wochen ein Kaffee in den Bergen aufgemacht. Ich bin jetzt auf dem Weg, um sie
zu besuchen. Raus aus der Stadt ist es eine lange Fahrt durch die ländliche
Gegend bis zu den Bergen, dann folgt die steile und kurvenreiche Straße bis zum
Gipfel des Berges und noch ein paar Kilometer Waldweg.
Das Kaffee ist in einem Berghotel
und scheint gut zu laufen. Alle Tische sind besetzt und die Gäste genießen die
leckeren Kuchen, Eisspezialitäten und vor allem die verschiedenen Kaffeesorten.
Meine Freundin treffe ich an der Theke. Sie freut sich mich zu sehen und führt
mich hinten in die Angestellten Räume. Dort setzen wir uns und sie erzählt mir,
wie sie zu dem Kaffee gekommen ist und wie es ihr gegangen ist seit dem wir uns
das letzte Mal gesehen haben. Sie hat für mich ein Zimmer in dem Hotel
reserviert und wenn ich ausgepackt habe, soll ich dann wieder kommen.
Am Nachmittag ist der Kaffee
nicht mehr so voll und ich hoffe, dass meine Freundin jetzt etwas mehr Zeit für
mich findet. Zusammen gehen wir nach hinten in den Lager, sie zeigt mir alles
und führt mich ein wenig rum. Ganz hinten sind ein paar Kisten mit Aufklebern
für den Kaffee, Hauseigene Marke. Sie lässt den irgendwo speziell für sie
rösten. Sie gibt mir eins der Aufkleber als Erinnerung. Dann muss sie auch
schon nach vorne in den Laden und lässt mich im Lager allein. Ich laufe noch
ein bisschen rum und dann entdecke ich eine kleine Hintertür. Sie ist offen,
also gehe ich raus. Dort ist ein schmaler Hinterhof, der zu einem Tunnel führt.
Ich bin neugierig und gehe durch den Tunnel durch. Inzwischen habe ich eine
kleine Schere aus meiner Tasche rausgenommen und fange an den Kaffeeaufkleber
zu schneiden. Ich weiß nicht wieso ich es tue, scheint mir aber richtig zu
sein. Die Abschnitte lass ich einfach auf den Boden fallen.
Plötzlich höre ich Schreie aus
dem Lager, ich drehe mich um, kann aber nichts sehen, da ich auf der anderen
Seite des Tunnels bin. Als ich zurückkehren will, steht auch schon meine
Freundin bei mir und sagt, die Aufkleber sind alle nass geworden, durch ein
Wasserbruch und sie braucht jetzt unbedingt den einen, was sie mir gegeben hat.
Ich schaue auf den Boden, wo die ganzen Abschnitte liegen und als sie es merkt,
was ich gemacht habe, fällt sie fast um. Sie setzt sich auf einen großen Stein
neben dem Waldweg und fängt an zu heulen, den Kopf in ihren Händen versenkt.
Ich versuche sie zu trösten. Ich sammle
die kleinen Stückchen des Aufklebers und versuche sie mit einem Klebeband
wieder herzustellen. Es ist nicht perfekt, aber das Logo ist gut zu erkennen.
Ich zeige es meiner Freundin und sie scheint sich dann etwas zu beruhigen. Sie
nimmt den Aufkleber und läuft in den Lager wieder hinein.
Zurück zu Hause muss ich gleich
auf die Uni. Es sind Prüfungen in Geschichte angesagt und ich hatte durch den
Ausflug keine Zeit richtig zu lernen. Im Hörsaal sind schon viele Studenten
versammelt und die Professorin kommt rein. Sie bringt eine große Papierrolle
und hängt sie vorne an die Tafel. Als sie komplett ausgerollt ist, können wir
alle die Fragen zum Test erkennen und ein paar Anweisungen zu dem Verlauf
danach. Ich sitze in der ersten Reihe und habe den Test relativ schnell fertig.
Als ich den abgebe, nimmt mich die Professorin bei Seite und ganz leise fragt
sie mich, ob ich ihre Buchhaltung machen könnte. Sie gibt mir die Ordner mit
den ganzen Unterlagen heute Nachmittag. Ich bin etwas überrascht, sage aber zu.
Wir sollen uns später in der Kantine treffen.
Die Kantine ist nicht weit vom
Hörsaal, also laufe ich hin und will etwas zu Mittag essen bis die Professorin
kommt. Leider habe ich keine Essensmarken, versuche aber auch so eine Portion
zu bekommen. Normaler Weise war es nie ein Problem, die Angestellten in der
Küche und an der Essensausgabe kennen mich. Heute steht dort aber eine neue
Mitarbeiterin und sie verweigert es mir das Essen zu geben. Da kann ich nicht
viel machen, also setze ich mich an den ersten Tisch und warte ganz hungrig bis
die Professorin kommt. Sie bringt ein paar Ordner mit, stellt sie auf den Tisch
und fängt an mir alles zu erklären. Sie erzählt etwas von einem Grammophon und den
Rechten an einem Lied von Cyndi Lauper. Ich bin erstaunt, lass mir aber nichts
anmerken. Zu Hause höre ich mir sofort das neue Lied an. Es gefällt mir gut und
spiele es immer wieder.
Am nächsten Tag bringe ich die
ganzen Unterlagen wieder zurück und erkläre der Professorin, was sie machen
muss, um noch etwas Geld an der Steuer zu sparen. Sie bedankt sich bei mir und
schenkt mir eine Platte von dem neuen Lied. Da bin ich sehr glücklich drüber.
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