17.09.2014
Meine Freundin
Jana aus Hannover soll heute zu Besuch kommen. Ich räume noch ein wenig auf und
bereite das Mittagessen vor. Zwischendurch ist meine Wäsche endlich fertig. Der
Wasserkanal hinter dem Haus, wo normalerweise kleine Boote fahren, ist schon
seit ein paar Tagen trocken gelegt. Am Tag spielen da öfters die Nachbarshunde oder die Kinder. Ich habe
dort meinen Wäschetrockner aufgestellt und bin gerade dabei die Wäsche
aufzuhängen, als wie aus dem Nichts Jana neben mir steht. Ich habe sie gar
nicht kommen hören. Ich freue mich sehr, dass sie endlich da ist.
Erst später
bemerke ich, dass sie nicht allein gekommen ist, ihr Ex, Miro, ist auch da. Er
hat offensichtlich jetzt die Funktion des Kofferträgers übernommen – grins-, er
hält die Koffer, die Tüten und einen riesigen Käfig. Da bin ich gespannt, was
da drin ist. Miro stellt den Käfig auf den Boden und mein Mann führt ihn ins
Haus, um die anderen Gepäckstücke abzulegen. Mit Jana schauen wir in den Käfig rein
und sie verkündet mir voll Freude, dass sie mir ein Kaninchen gebracht hat. Das
Kaninchen kann ich nicht mal beschreiben, ich weiß nur, dass es den ganzen
Käfig ausgefüllt hat. Es war einfach riesig! Ich habe es auf der Terrasse raus
gelassen, ich konnte mir vorstellen so eine lange Reise im Flugzeug und jetzt
die Hitze hier in Florida, ist bestimmt nicht einfache Umstellung für so ein
Tier.
Dann plötzlich
merke ich, dass es wieder Wasser in unserem Kanal gibt und sehe zu, wie mein
Wäschetrockner wegschwimmt. Ich laufe das Ufer entlang, an den Nachbarshäusern
entlang, bis ich zu einer flachen Stelle komme, wo ich ins Wasser steigen kann.
Mein Trockner nähert sich gerade, ich fange ihn schnell ein und sehe neben dran
noch zwei Klappstühle schwimmen. Ich greife nach denen, um sie auch
rauszuholen, sonst verschwinden sie für immer in dem Abfluss, als ich über
meinen Kopf eine Männerstimme höre: „…das sind meine Stühle!“. Ich drehe mich
um und reiche dem Mann seine Stühle, kann mir aber den Satz nicht vergreifen:
„… also warten sie drauf bis sie jemand für sie raus holt, da werden sie ja
nicht nass, stimmt!“ Der Herr schaut mich an, nimmt die Stühle und
verschwindet. Ich versuche mit meinem Trockner aus dem Wasser zu kommen, es ist
aber nicht so einfach, das Ufer ist voller Schlamm und sehr rutschig. Da
bekomme ich plötzlich eine Hand gereicht. Es ist eine junge Frau, sie hilft mir
ans Ufer zu kommen. Sie wohnt mit ihrer Familie direkt in dem Haus daneben, sie
nimmt mich mit ins Haus, damit ich mich etwas abtrocknen kann. Sie erzählt
dann, sie wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern noch nicht sehr lange dort und
würde sich freuen, wenn ich mit meinem Mann vielleicht morgen zum Kaffee und
Kuchen kommen würde. Ich bin eigentlich sehr froh über die Einladung und sage
ihr zu. Dann nehme ich den Trockner und laufe wieder zurück nach Hause.
Nur noch ein
Haus entfernt, merke ich, dass es langsam dunkel wird und höre irgendwelche
Schritte hinter mir. Ich werde schneller, die Schritte auch, ich halte an, die Schritte
auch… offensichtlich werde ich verfolgt. Ohne mich umzudrehen laufe ich einfach
weiter und will so schnell wie möglich in unser Haus, dort werde ich schon in
Sicherheit sein, da alle zu Hause sind. Als ich aber endlich da bin, schreie
ich durchs ganze Haus, bekomme aber keine Antwort. Da höre ich, wie die
Eingangstür aufgeht, die Verfolger sind da und mir geht nur eins durch den
Kopf, mich verstecken und entfliehen. Ich schließe mich in das Masterbad ein,
dort ist nämlich eine Hintertür nach draußen, was nicht jeder weiß. Sie ist gut
versteckt und von außen durch eine Hecke geschützt. Ich warte noch bis der
zweite Verfolger auch im Haus ist und als ich sie beide vor der Badezimmertür
höre, mache ich die Tür zur Straße auf und laufe so schnell es geht auf die
andere Straßenseite. Dort wohnt meine Freundin Anna. Ich klingle an der Tür,
aber keiner macht auf. Also verstecke ich mich hinter der Hecke am Haus und von
dort beobachte ich unser Haus. Ich kann die Verfolger sehen, wie sie raus
laufen und nach mir suchen. Als der
Wagen von Anna um die Ecke ankommt, verschwinden die beiden und ich kann
endlich mein Versteck verlassen. Ich erzähle meiner Freundin, was gerade
passiert ist. Sie nimmt mich mit ins Haus, wir setzen uns an den Esstisch und
sie ruft die Polizei.
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