Mein Traumtagebuch

Samstag, 20. September 2014

Der geheimnisvoller Künstler und Zauberer



16.09.2014

Für unser kleines Dorf ist heute ein besonderer Tag. Sonst passiert hier nicht viel, aber jetzt stehen fast alle Einwohner auf dem Marktplatz und warten ganz aufgeregt auf einen speziellen Gast. Vor ein paar Tagen ging eine Nachricht rum, dass ein Metallhandwerker, Künstler und Zauberer zu uns kommt, der in der Gegend unterwegs ist. Er soll nicht nur Töpfe reparieren, verschiedene Gegenstände für den Haushalt gießen und herstellen, sondern auch Kunstwerke aus Metall kreieren und vor allem zaubern. Seine Show soll sehr atemberaubend sein. In seiner Vorstellung verbindet er das Handwerk mit Kunst der Illusion. Vor allem die Frauen sind sehr gespannt, angeblich kann er das weibliche Geschlecht in seinen Bann ziehen, wie kein Anderer.

Am Nachmittag ist es dann soweit, die Straße runter fährt ein alter Zigeunerwagen von einem Pferd gezogen. Mitten auf dem Platz bleibt er stehen und alle Leute versammeln sich in einem Kreis herum. Ein junger großer Mann steigt aus und breitet seine Arme aus, begrüßt die Leute und erzählt eine kleine Geschichte über seine Reisen und sein Handwerk. Er ist nicht, was man als hübsch bezeichnen könnte, aber in seiner Darstellung und der samtigen, aber männlichen Stimme kommt er sehr sympathisch rüber. Man kann beobachten, dass die Frauen, wie hypnotisiert sind und alle versuchen so nah wie möglich an ihn ran zu kommen. Am Schluss seiner Rede verspricht er eine ungewöhnliche Vorstellung am Abend und bittet den Bürgermeister ihm ein Plätzchen zum Schlafen zu gewähren.

Der Gemeinderat hat für ihn eine Scheune am Rande des Dorfes zur Verfügung gestellt, wo er seine Arbeit in aller Ruhe machen, schlafen und auch seinen Pferd unterbringen kann. Der Bürgermeister führt ihn hin und das ganze Dorf folgt ihm, vor allem die Frauen, ob jung oder alt. In der Scheune schauen alle zu, wie er seine Sachen auspackt und ein kleines Zelt aufstellt. Dann bittet er die Leute sich aufzustellen und einer nach dem anderen zu ihm zu kommen. Er wird allen was verteilen. Gleichzeitig bittet er den Bürgermeister ein paar Tische in der Scheune aufzustellen.

Ich selbst bin sehr neugierig, was dort passieren wird und stelle mich auch in die Warteschlange an. Als ich an der Reihe bin, schaut er mich mit einem tiefen Blick  an, überlegt ein paar Sekunden und dann sagt er zu mir, ich soll mich bei Seite stellen, für mich hat er nachher eine besondere Aufgabe. Ich bin sehr überrascht, aber es schmeichelt mir ein wenig, dass ich was „besonderes“ für ihn machen soll. Alle Leute bekommen das gleiche, ein paar Metallstücke, Schleifen, getrocknete Blumen, Stroh, Kleber und ein dünnes, hohes Reagenzglas voll Milch. Als er fertig ist, sitzen alle bereits an den Tischen und schauen ihn an. Er erzählt wieder eine kurze Geschichte und sagt, alle sollen aus den Sachen, was sie von ihm bekommen haben, was zum Thema „Tod von Michael Jackson“ basteln. Man kann merken, dass alle sofort an die Arbeit gehen, ob alleine oder in Gruppen. 

Jetzt kommt er zu mir und sagt, ich werde seine Assistentin, seine rechte Hand sein. Ich soll den Leuten über Schulter schauen und zum Schluss alle Reagenzgläser mit der Milch aufsammeln. Es ist ein Experiment, das er in der Abendshow nutzen möchte. Ich laufe also vom Tisch zu Tisch und versuche die Gläser aufzusammeln. Es ist aber nicht so einfach, wie gedacht. Viele sind entweder verschwunden, wurden umgeworfen und sind leer oder kaputt und am Ende kann ich nur noch ein paar zum Zelt zurück bringen. 

Kurz vor der Vorstellung sagt er dann, alle sollen ihm die gebastelten Sachen bringen. Plötzlich hat sich wieder eine Schlange vor dem Zelt gebildet und die Leute geben ihm ihre Basteleien der Reihe nach. Es sind ein paar sehr interessante Exemplare dabei, von künstlichen Sträußen über Kränze bis zu ganz abstrakten Skulpturen. Ein paar ältere Herrschaften sind noch nicht ganz fertig geworden und sitzen immer noch am Tisch. Ich laufe hin, um denen ein bisschen zu helfen. 

Inzwischen haben alle anderen Ihre Werke abgegeben und es wurde eine Pause eingeräumt, bis alle anderen fertig werden. Am Abend soll sogar ein Gewinner gewählt werden und einen besonderen Preis überreicht bekommen.

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