06.09.2014
Die Universität hat mich vor ein
paar Tagen angerufen, ich soll dort den Bericht über eine Expedition des
Professors der Naturwissenschaften und seines Teams zusammenfassen. Sie sind
gerade zurück gekommen und haben bei der Antarktis eine neue Insel entdeckt. Es
ist eine interessante und bedeutende Reise gewesen. Ich sitze in einem Büro und
der Professor läuft ständig hin und her, liest mir seine Notizen vor und
diktiert, was ich in den Bericht reinschreiben soll. Wir kennen uns noch von
meinen Studien Zeiten und jedes Mal, wenn er was zu niederschreiben hat, ruft
er mich an.
Heute muss ich mich etwas
beeilen, da ich am Nachmittag meinen Flieger nicht verpassen kann. Ich habe mir
ein paar Tage frei genommen und will meine Mutter in der Slowakei besuchen. Zu
Hause packe ich ganz schnell meine Sachen zusammen und ziehe eine bequeme Jeans
an. Als ich mich in dem Spiegel anschaue kann ich sehen, dass die Hose vorne
einen Fleck hat. Also ziehe ich sie schnell wieder aus und im Bad versuche ich
den Fleck mit Wasser zu entfernen. Es dauert ein wenig, aber zum Schluss kann
ich ihn los werden. Um die Hose schnell zu trocknen, benutze ich den
Haartrockner. Ich bin noch gut in der Zeit, trotzdem muss ich mich etwas
beeilen, um rechtzeitig auf dem Flughafen zu sein.
Am Flughafen ist es wie immer
sehr voll. Ich nehme die Eskalators, um an das andere Ende der Flughafen Halle
zu kommen. Es geht hoch und runter, durch verschiedene Tunnels und enge,
schmale Flure. Von dem künstlichen Licht überall kriege ich langsam
Kopfschmerzen, aber da muss ich durch. Plötzlich höre ich einen riesigen Knall
und eine Kraftwelle reist mich wortwörtlich nieder. Nach einer Schrecksekunde
stehe ich wieder auf und sehe mich um. Es liegen überall Stücke von Betonteilen,
die Treppe ist kaputt, das Geländer verbogen und direkt vor mir kann ich einen
großen Krater sehen. Ich weiß nicht genau, was passiert ist, es scheint aber
eine Explosion gegeben zu haben.
Ich versuche durch die Trümmer
weiter zu kommen, um in die große Check In Halle zu gelangen. Die Luft ist
schwer, es riecht nach Rauch und es ist schwierig zu atmen. Ich halte mir ein
Tuch vor dem Gesicht. Nach ein paar Metern sehe ich einen verletzten Mann auf
dem Boden. Ich gehe zu ihm und versuche ihm auf die Beine zu helfen. Er atmet
schwer und auf einmal fällt er in Ohnmacht. Ich gebe ihm eine Mund zu Mund
Beatmung und nach ein paar Minuten erlangt er wieder sein Bewusstsein. Ich sage
zu ihm, er soll dort bleiben, ich hole schnell Hilfe.
Es scheint mir eine Ewigkeit zu
sein, bis ich in der Halle des Flughafens ankomme. Es herrscht dort ein Chaos
und die Leute, voll unter Schock, laufen ohne Plan hin und her. Ich versuche
jemanden Verantwortlichen zu finden. Dann sehe ich ein paar Feuerwehrmänner in
der Ecke. Ich nehme einen von ihnen an die Hand und versuche ihm zu erklären,
dass in einem der Zugangsflure ein verletzter Mann liegt und geborgen werden
muss. Ich zeige in die Richtung, von der ich gekommen bin. Der Feuerwehrmann
schnappt sich eine Atemmaske und mit ein paar Kollegen läuft er hin.
Ich werde von den Sanitätern
versorgt, fühle mich aber gut. Zwischendurch erfahre ich, dass dort tatsächlich
eine Bombe hochgegangen ist, zum Glück gab es nur Verletzte und keine Tote. Es
sieht so aus, dass ich heute nicht mehr fliegen werde.
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