26.09.2014
Ein
Abenteuerurlaub steht bei uns an. Steve hat letztens, wo er in der Stadt war,
ganz spontan und ohne mich zu fragen alles gebucht. Ich habe bereits alle
Sachen gepackt, gleich soll uns ein Taxi zum Hafen bringen, dort werden wir auf
ein Schiff steigen und zu unsere Abenteuerinsel gebracht.
Die erste
Enttäuschung kam als ich das Schiff sah. Ich habe mir eher einen riesigen
Kreuzfahrtdampfer vorgestellt, stattdessen steigen wir auf ein eher kleines,
unauffälliges und ungemütliches Fischerboot. Die Überfahrt zu unserer gebuchten
Insel dauert dann auch dementsprechend lang, fast eine Woche. Noch ein Tag
länger und ich wäre Seekrank geworden, grins.
Die Insel ist
sehr klein und überschaubar. Gleich am Strand, wo wir ausgestiegen sind, stehen
ein paar Strohhütten, alle auf hohen Holzpfählen, bestimmt wegen der Flut und
Ebbe. Wir laufen hin und schauen in die erste Hütte rein. Meine Überraschung
ist groß, wenn ich die Paulina und ihren Mann dort sehe. Sie ist eine Bekannte,
die wir, nicht so lange her, kennengelernt haben. Sie kommt aus Chile und mit
ihrem Mann und Kindern sind sie erst vor einem Jahr, so etwa wie wir, nach
Florida gezogen.
Sie zeigt uns
unsere Hütte, wo wir schlafen und die nächsten zwei Wochen verbringen sollen.
Drin ist es sehr dunkel, feucht und muffig. Ich packe unsere Sachen aus und
hänge alles in die, sehr provisorisch aussehenden, Schränke. Ich beziehe die
Betten und schaue zu, dass ich uns was zu Abendessen mache. Zum Glück steht in
der kleinen Küchenecke ein vollgepackter Kühlschrank.
Nach dem Essen
hat uns Paulina und ihr Mann zu denen eingeladen, um gemeinsam was zu trinken
und den Sonnenuntergang zu genießen. Es ist eigentlich ein sehr schöner und
gemütlicher Abend als plötzlich eine ganz laute Sirene die Stille unterbricht.
Der Ton ist sehr unangenehm, so dass wir uns die Ohren zuhalten müssen. Auf
einmal bricht rund um eine Panik aus, alle Urlauber, die in den anderen Hütten
untergebracht sind laufen hin und her. Paulina nimmt mich an die Hand und zieht
mich in die Hütte rein. Wir schließen uns in dem Schrank ein und sie erzählt,
dass dies ein Teil des Abenteuers ist und die Männer jetzt herausfinden müssen
worum es geht und die angebliche Gefahr beseitigen werden. Es dauert immer eine
Zeit lang, aber es ist auf jeden Fall nichts Gefährliches.
Wenn alles
vorbei ist und unsere Männer wieder zurück sind, steigen wir aus dem Schrank.
In dem Moment bemerke ich, dass ich mein Kleid bekleckert habe. Paulina bietet
mir an, eins von ihren Kleidern anzuziehen. Ich schaue mich also um und muss
zugeben, ihre Kleider gefallen mir sehr. Ich suche mir ein kurzes Minirockkleid
aus. Wegen dem Alarm sollen wir auch nicht mehr in unsere Hütte zurück gehen,
sondern bei denen übernachten. Sie richtet uns in der Ecke ein Bett ein und wir
legen uns schlafen. Die ganze Nacht kann ich nicht ruhig schlafen und wache
immer wieder auf.
Nach zwei
Wochen, wenn unser Urlaub zu Ende ist, muss ich zugeben, dass es wirklich ein
„Abenteuer“ war. Nicht in dem klassischen Sinne, aber mit viel Stress und
Überraschungen verbunden. Aber mal was Anderes, als ein gewöhnlicher
Strandurlaub.
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