24.09.2014
Wir sind mitten
in Renovierung von unserem Haus, als das Telefon klingelt. Steve geht dran. Es
dauert nicht lange und wenn er auflegt, sieht er aus, als ob er einen Geist
gesehen hätte. Er dreht sich zu mir und sagt, dass morgen früh sein ehemals
bester Freund zu uns kommt und hier übernachten will. In dem Moment musste ich
mich in dem Haus umsehen und fragte meinen Mann, ob er weiß wie es hier
aussieht? Wieso hat er ihm nicht gesagt, wir renovieren gerade und es ist kein
Platz da? Da sagt er zu mir, er konnte nicht, es ging zu schnell und er bleibt
ja nur eine Nacht.
Die
Renovierungsarbeiten sind jetzt unterbrochen und ich und Steve versuchen ein
Plätzchen für das aufblasbare Gästebett zu finden. Es ist nicht einfach, die
Böden sind teilweise rausgerissen, überall Dreck und Betonreste, keine ebene
und glatte Fläche zu finden. Erst als ich ein wenig aufräumen und Steve den
Bauschutt weg trägt, sehen wir eine geeignete Stelle in der Telefonecke im
Wohnzimmer. Dort mache ich alles fertig, wir stellen das Bett auf, beziehen mir
frischer Bettwäsche und am Abend fallen wir tot müde aufs Sofa, um ein Gläschen
Wein zu trinken.
Am nächsten Tag
ganz früh morgens klingelt uns Steves „Freund“ aus dem Bett. Er ist sehr laut
und redet ununterbrochen seit dem wir die Tür aufgemacht haben. Ich zeige ihm
seine Schlafecke im Wohnzimmer und wo er seine Sachen ablegen kann. Das tut er
auch gleich, er hat nicht viel dabei, ein Rucksack und einen kleinen Koffer. Er
möchte noch einen Internet Anschluss haben, den braucht er für seine Nintendo
Konsole, es ist sehr wichtig. Er hat heute Abend eine Verabredung und die Frau
kann er nur über die Konsole und einen Chatroom erreichen. Ich lass es den
Steve erledigen, ich bin dazu zu sauer, es passt mir ganz und gar nicht, dass
er in unserem Haus übernachtet.
Wie ich es
geahnt habe, ist es nicht bei einer Nacht geblieben, mittlerweile sind schon
ein paar Tage vergangen und unser ungebetener Gast schläft immer noch auf der
Luftmatratze im Wohnzimmer. Mit Steve sind wir aber ein gutes Stück mit der
Renovierung weiter gekommen und langsam können wir wieder alles aufräumen und
sauber machen.
Am nächsten Tag
muss ich dann in die Uni zu einer Vorlesung. Ich wurde von unserer Firma
ausgesucht an dem Vortrag teilzunehmen, also darf ich nicht zu spät kommen.
Aber wie es in solchen Fällen so passiert, ich verspäte mich natürlich und als
ich den Vorlesungsraum betrete, läuft die Veranstaltung schon. Und wie es auch
so ist, sind nur die vorderen Plätze frei, so dass ich durch den ganzen Saal
laufen muss, um mich hinzusetzen. Alle starren mich dabei an und ich kriege ein
sehr unangenehmes Gefühl. Endlich auf meinem Platz, nehme ich meinen Notizblock
und die Bücher raus und lege alles auf den Tisch. Ich versuche mich zu
konzentrieren, aber irgendwie bin ich nicht
ganz dabei. Ich habe Kopfschmerzen, die immer stärker werden. Da fasse ich mich
an den Kopf und als ich mit der Hand über meine Haare fahre, stelle ich fest,
dass ich volle Hand habe. Meine Haare fallen aus, als ob sie nie eine Wurzel
gehabt hätten. Ich warte noch bis zur Pause und dann laufe ich ganz schnell zum
Bad. Dort im Spiegel sehe ich, dass die Haare nur hinten rausfallen. Da kommt
eine Freundin und Kommilitonin von mir rein und als sie sieht, was mit mir
passiert, versucht sie mich zu trösten. Ich halte es dort nicht mehr aus, nehme
alle meine Sachen und laufe zurück nach Hause.
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