19.09.2014
Die Firma von
meiner Freundin Ania in Heidenheim ist wieder umgezogen. Jetzt sitzen sie in
dem großen Einkaufszentrum in der Stadtmitte. Das Büro ist im zweiten Stock.
Ich gehe sie heute besuchen.
Das
Einkaufszentrum ist voll, das Büro scheint aber nicht besonders besucht zu
sein. Ich sehe Ania hinter einem Schreibtisch auf der linken Seite zu sitzen,
die Glastür ist offen und in der Mitte des Eingangs steht ein kleiner
Beistelltisch mit einem Kopier- und Faxgerät. Rechts an der Wand ist noch ein
Schreibtisch, auf dem außer einem Bildschirm und Tastatur nichts anderes liegt.
Er sieht sehr verlassen und zu aufgeräumt aus.
Als ich rein
komme freut sich Ania sehr und erzählt mir, wie es der Firma, seit dem ich
weggegangen bin, so ergeht. Die Geschäfte laufen zwar gut, sie haben aber immer
wieder Probleme mit dem Faxgerät. Ich biete Ania an mir das anzuschauen und
vielleicht kriege ich es wieder zum Laufen. Sie ist damit einverstanden und ich
mache mich an die Arbeit. Ich nehme das Gerät von dem kleinen Tisch runter und
fange es auseinander zu nehmen. Mitten drin, kommt Ania und sagt, sie geht
jetzt zu Mittag, ob ich mit allem auch alleine klar komme. „Kein Problem“, sage
ich und sie verschwindet in der Menschenmenge auf dem Gang.
Ich bin mit der
Reparatur zu beschäftigt und merke nicht, dass ein Hund reingelaufen ist und
sich unter dem einen Schreibtisch versteckt hat. Plötzlich kommt ein großer
Mann herein, ich stehe auf und frage, was er möchte. Er scheint mich nicht zu
beachten und läuft in dem Raum hin und her. Ich versuche es ein zweites Mal und
frage nochmal. Als er wieder nicht antwortet werde ich langsam nervös. Ich gehe
ganz nah an ihn ran und klopfe an seine Schulter. Erst jetzt nimmt er mich Wahr
und sagt er ist auf der Suche nach einem Hund. Ich lächle und sage, dass hier
keiner ist und schicke ihn weg.
Den Fehler an
dem Gerät kann ich nicht finden und als Ania von ihrer Mittagspause zurück ist,
sage ich ihr, dass sie einen Reparaturdienst anrufen soll oder sich ein neues
Gerät zulegen soll. Sie bedankt sich und will sich gerade an den Schreibtisch
setzen, als der Hund rauskommt. Ich bin genauso wie Ania überrascht ihn zu
sehen und muss jetzt an den Mann von vorhin denken. Ich muss mich jetzt
schämen, dass ich den Mann praktisch angelogen habe, ich wusste aber in dem
Moment noch nichts von dem Kleinen. Mit Ania knien wir uns zu ihm hin und erst
jetzt erkennen wir, dass er überall im Fell Wunden hat, er muss geschlagen
worden sein oder so was, auf jeden Fall hat der Mann ihm nicht gut behandelt.
Ich erzähle Ania die Geschichte mit dem Mann und sie entscheidet sich den Hund
zu behalten.
Seit diesem Tag
ist der Hund eine Art Maskottchen der Firma geworden, sitzt jeden Tag im Büro
unter dem Tisch und von dem Mann hat
Ania nie wieder was gehört.
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