20.09.2014
Heute ist ein
besonderer Tag. Ich werde heute ein zweites Mal heiraten. Es sind nicht viele
Leute eingeladen, nur meine Familie und Rosa mit Roberto und den Kindern.
Irgendwie haben wir uns mit Rosa missverstanden und so sind auch ihre Nichten und
Neffen mitgekommen. Macht mir aber nichts aus, ein paar Leute mehr oder
weniger… Die Mädels freuen sich schon riesig, dass sie mir mit dem Kleid und
dem Styling helfen können. Wir haben schon früh morgens angefangen, meine Haare
sind schon fast fertig, nur noch der Schleier und das Kleid anziehen.
Am Nachmittag
geht es dann zum Standesamt. Mein Zukünftiger ist immer noch nicht da, aber er
wird es bestimmt noch rechtzeitig schaffen. Als ich fertig bin, setzen sich
alle Gäste in die Autos und fahren schon los. Ich habe mich entschieden, dass
ich mit dem Bus fahre. Es soll ein Überraschungseffekt geben. Im Bus starren
mich natürlich alle Leute an, manche beglückwünschen mich und andere stellen
neugierige Fragen. Als ich aussteige, steht vor dem Bus ein Kamerateam von
Stefan Raab. Irgendjemand hat ihn informiert, was da abgeht und offensichtlich
ist es schon eine ungewöhnliche Situation. Auf einer Seite ist es mir sehr
unangenehm, auf der anderen schmeichelt es mir.
Wenn wir mit dem
Dreh für Stefan Raabs Sendung vor dem Bus fertig sind, laufe ich zum
Standesamt. Rosas und meine Familie stehen schon ungeduldig im Saal und warten
auf mich. Ich trete in den Raum ein und die Musik geht los. Ich laufe durch bis
nach vorne und bin überrascht, dass ich alleine da stehe. Dann sagt mir Rosa,
dass der Bräutigam es doch nicht rechtzeitig schafft, wir werden aber online
über Skype getraut, heutzutage geht ja alles.
Nach der
Zeremonie gehen wir dann alle in das Restaurant, das reserviert wurde und
feiern bis morgen grauen. Ganz müde und immer noch ohne Bräutigam, jetzt
Ehemann, lege ich mich ins Bett. Lange kann ich aber nicht schlafen, meine
Mutter weckt mich und bittet mich ganz dringend Sahne kaufen zu gehen. Sie ist
dabei den Kuchen zu backen und kann nicht weg. Immer noch in dem
Hochzeitskleid, laufe ich schnell um die Ecke in den kleinen Supermarkt. Leider
ist dort die Sahne ausverkauft, also ab zum nächsten Laden. Dort steht auch nur
noch ein Becher im Regal und ich habe Angst, bis ich an die Reihe komme, ist er
weg. Ich habe Glück und ich kann die letzte Sahne bekommen. Vor dem Laden sehe
ich mich erst jetzt im Schaufenster spiegeln. Meine Haare sehen aus wie nach
einem Bombenanschlag, der Schleier hängt schief und meine Schminke komplett
verschmiert. Ganz schnell laufe ich nach
Hause, ich möchte mich nur noch umziehen und in was Bequemes schlüpfen.
Ich gebe meiner
Mutter die Sahne und will sofort ins Bad. Da schaut sie mich an und sagt, sie
braucht viel mehr davon. Ich verdrehe nur meine Augen, sage aber kein Wort und
lauf wieder los. Ich laufe die ganze Stadt durch von einem Lebensmittelladen zu
dem anderen, ich kann aber keine Sahne mehr kriegen. Irgendwie ist es wie
verhext, nirgendwo haben sie noch welche am Lager.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen