Mein Traumtagebuch

Mittwoch, 24. September 2014

Die Hochzeit ohne Bräutigam



20.09.2014

Heute ist ein besonderer Tag. Ich werde heute ein zweites Mal heiraten. Es sind nicht viele Leute eingeladen, nur meine Familie und Rosa mit Roberto und den Kindern. Irgendwie haben wir uns mit Rosa missverstanden und so sind auch ihre Nichten und Neffen mitgekommen. Macht mir aber nichts aus, ein paar Leute mehr oder weniger… Die Mädels freuen sich schon riesig, dass sie mir mit dem Kleid und dem Styling helfen können. Wir haben schon früh morgens angefangen, meine Haare sind schon fast fertig, nur noch der Schleier und das Kleid anziehen.

Am Nachmittag geht es dann zum Standesamt. Mein Zukünftiger ist immer noch nicht da, aber er wird es bestimmt noch rechtzeitig schaffen. Als ich fertig bin, setzen sich alle Gäste in die Autos und fahren schon los. Ich habe mich entschieden, dass ich mit dem Bus fahre. Es soll ein Überraschungseffekt geben. Im Bus starren mich natürlich alle Leute an, manche beglückwünschen mich und andere stellen neugierige Fragen. Als ich aussteige, steht vor dem Bus ein Kamerateam von Stefan Raab. Irgendjemand hat ihn informiert, was da abgeht und offensichtlich ist es schon eine ungewöhnliche Situation. Auf einer Seite ist es mir sehr unangenehm, auf der anderen schmeichelt es mir. 

Wenn wir mit dem Dreh für Stefan Raabs Sendung vor dem Bus fertig sind, laufe ich zum Standesamt. Rosas und meine Familie stehen schon ungeduldig im Saal und warten auf mich. Ich trete in den Raum ein und die Musik geht los. Ich laufe durch bis nach vorne und bin überrascht, dass ich alleine da stehe. Dann sagt mir Rosa, dass der Bräutigam es doch nicht rechtzeitig schafft, wir werden aber online über Skype getraut, heutzutage geht ja alles.

Nach der Zeremonie gehen wir dann alle in das Restaurant, das reserviert wurde und feiern bis morgen grauen. Ganz müde und immer noch ohne Bräutigam, jetzt Ehemann, lege ich mich ins Bett. Lange kann ich aber nicht schlafen, meine Mutter weckt mich und bittet mich ganz dringend Sahne kaufen zu gehen. Sie ist dabei den Kuchen zu backen und kann nicht weg. Immer noch in dem Hochzeitskleid, laufe ich schnell um die Ecke in den kleinen Supermarkt. Leider ist dort die Sahne ausverkauft, also ab zum nächsten Laden. Dort steht auch nur noch ein Becher im Regal und ich habe Angst, bis ich an die Reihe komme, ist er weg. Ich habe Glück und ich kann die letzte Sahne bekommen. Vor dem Laden sehe ich mich erst jetzt im Schaufenster spiegeln. Meine Haare sehen aus wie nach einem Bombenanschlag, der Schleier hängt schief und meine Schminke komplett verschmiert.  Ganz schnell laufe ich nach Hause, ich möchte mich nur noch umziehen und in was Bequemes schlüpfen. 

Ich gebe meiner Mutter die Sahne und will sofort ins Bad. Da schaut sie mich an und sagt, sie braucht viel mehr davon. Ich verdrehe nur meine Augen, sage aber kein Wort und lauf wieder los. Ich laufe die ganze Stadt durch von einem Lebensmittelladen zu dem anderen, ich kann aber keine Sahne mehr kriegen. Irgendwie ist es wie verhext, nirgendwo haben sie noch welche am Lager. 

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