03.06.2014
Meine Mutter ist in Urlaub
gefahren, irgendwo in die Ostslowakei näher der ukrainischen Grenze. Wir haben über Skype miteinander gesprochen
und ich konnte sehen, es geht ihr sehr gut. Sie saß am Pool, hinter ihr war
alles weiß und voll von Sonnenstrahl. Und sie hat bestimmt 20 Jahre jünger
ausgesehen, in weißem Anzug angezogen mit hoch gestecktem Haar und einer großen
Sonnenbrille.
Sie erzählt mir, dass hinter
der weißen Mauer hinter ihr schon die Ukraine ist und dort ein ganz armes Haus
gebaut ist, und dass sie schon einen Jungen von dort kennengelernt hat. Er wäre
sehr nett und klug, hätte aber kein Geld um zu studieren.
Plötzlich ist irgendwas
passiert und die Verbindung wurde unterbrochen. Ich wusste nicht was passiert
war, wollte mich aber überzeugen, dass mit meiner Mutter wirklich alles Ok ist.
Also habe ich Skype nochmal eingeschaltet und in „real“ Modus eingestellt. Dies
war eine neue Funktion, der mich als Hologramm zu meiner Mutter brachte und wir
konnten uns, wie in der Wirklichkeit, gegenüber sitzen und uns sogar umarmen.
Meine Mutter war überrascht und konnte es anfangs nicht verstehen, aber dann
war sie sehr froh mich wie leibhaftig zu sehen. Sie war immer noch am Pool von
einem wirklich sehr schönen Hotel. Alle Wände und Böden draußen an der
Poolanlage waren weiß. Hintere Teil war mit einem Holzzaun abgeschlossen
(bestimmt das Nachbarshaus in Ukraine, also quasi der „Grenzzaun“), zur Straße
war eine weiße Mauer und in einer L-Form war das Hotel um den Poolhof
aufgebaut. Der Hotel Zugang war eine riesige breite Wendeltreppe mit weißem
gemauertem Treppengeländer, also konnte man nicht durchsehen und unten bildete
sie eine Art von Tunnel, der zur Hauptstraße führte. Die Treppe hoch war der
Eingang zum Hotel und innen drin befanden sich zwei große Aufzüge, die von
„Pagen“ bewacht wurden (es waren junge Männer in Pagen Kostüm).
Meine Mutter wollte mir aber
erst einmal den Jungen von Nebenan zeigen und mir ihn vorstellen, also sind wir
zu dem Holzzaun – den Grenzzaun – sie ist auf eine herumliegende Holzkiste
gestiegen, dass sie über den Zaun sehen kann und den Jungen gerufen. Der kam auch ziemlich schnell
und grüßte uns beide. Er war zwar sehr schäbig angezogen, war aber wirklich
sehr nett und schien gebildet zu sein. Wir haben uns auf Russisch unterhalten.
Nach dem Gespräch tat er mir auch sehr leid, ich konnte ihm aber nicht helfen.
Am Nachmittag saßen wir mit
meiner Mutter wieder am Pool und tranken Kaffee. Dann springt sie hoch und sagt
zu mir, sie hatte vergessen mir zu sagen, dass sie in der Stadt Stefka (eine alte Freundin von mir aus Bratislava)
gesehen hat und es war auf dem Markt in der Nähe vom Danka’s Haus (eine Mitschülerin aus der Grundschule, die
ich bestimmt mehr als 30 Jahre nicht mehr gesehen hatte und die in den hinteren
„roten“ Häuser bei meiner Mutter’s Haus gewohnt hat).
Also sind wir dorthin,
unterwegs haben wir noch bei Danka angehalten, sie hatte gerade Gäste dort, und
zwei davon (ein Ehepaar) habe ich sogar gekannt. Es war meine gute Freundin
Jana mit ihrem, inzwischen, Ex-Ehemann und alle wollten auch zum Markt, ein
paar Geschenke besorgen für ein Mädchen, das Geburtstag haben wird (ich glaube damit war Danka’s Tochter
gemeint – ob sie tatsächlich Tochter hat, weiß ich wirklich nicht).
Dann sind wir alle zusammen und
zu Fuß zum Marktplatz. Es war viel los, da es gerade Samstag war. Am anderen
Ende konnte ich aber Stefka an einem Obst- und Gemüse Stand sehen und in ein
Megafon schreien hören. Einfach ungewöhnlich für sie, da sie immer schon eher
introvertiert war und in der Öffentlichkeit vor anderen Leuten war sie sehr
scheu. Es war aber sehr langer Weg durch den ganzen Markt und die
Menschenmassen bis zu ihrem Stand zu kommen und die Anderen sind auch immer
wieder bei irgendwelchen Ständen stehen geblieben. Also bis wir bei Stefka
ankamen, war sie plötzlich verschwunden. Es stand nur eine Mann da und alles
andere war leer. Wir haben ihm angesprochen und fragten wo wir den Stefka
finden könnten. Da antwortete er, sie kommt gleich zurück, sie wäre nur in der
Mittagspause. Also warteten wir.
Nach einer Weile kam sie
tatsächlich zurück und war sehr überrascht und erfreut uns zu sehen. Wir haben
uns kurz unterhalten und ihr gesagt, dass wir ein Geschenk für ein Mädchen
suchen. Da hat sie uns empfohlen zu den Ständen hinter ihr zu gehen, dort
verkaufen sie Schmuck und das passt bestimmt für einen Teenager. Dann musste
sie weg, zurück zu ihrem Stand und arbeiten, wir haben uns aber verabredet,
dass wir sie nach Feierabend abholen und zusammen was unternehmen.
Wir alle sind dann zu dem
Schmuckstand und alle Frauen unter uns waren echt begeistert von den Stücken
was wir dort sahen. Alle haben wir
angefangen alles Mögliche anzuprobieren, ob Halsketten, Armbänder oder
Ohrringe, alles war sehr schön verarbeitet. Was mir aufgefallen war, dass alles
nur in Silber war. Dann hat sich fast jeder ein schönes Stück gekauft, nur das
Geschenk konnten wir nicht gleich haben, dies müsste angepasst werden in der
Kunstwerkstatt hinter dem Stand. Also sind wir hin und warteten drauf.
Plötzlich wurde aus der
Werkstatt eine 80-er Jahre Disco und alle, einer nach dem anderen, haben sich
in ein Friseursessel gesetzt und ein verrückt aussehender jungen Mann mit einer
rothaarigen Assistentin haben den Leuten die Haare geschnitten und denen eine
verrückte Frisur verpasst „alla 80-er Style“.
Ich fand es ungewöhnlich, aber
lustig und hatte Lust meine Frisur auch ändern zu lassen. Nach einer Weile wurde
es aber wieder normal und da kam ein Herr und brachte uns das angepasste
Armbandstück zurück. Es war wirklich sehr schön gemacht.
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