05.06.2014
Ich sitze am Schreibtisch in
einem Großraumbüro einer Stadtzeitung und meine Kollegen sitzen um mich herum.
Gemeinsam versuchen wir die nächste Ausgabe voll zu bringen und den besten
Titel auszudenken. Plötzlich rennt meine gute Freundin Katja (mit Katja haben wir zusammen in dem
Slowakischen National Theater gearbeitet als wir 18 waren und seitdem sind wir
sehr gute Freundinnen geworden) und schreit herum, dass ich sofort mit ihr
gehen muss, sie hat Flugtickets gewonnen und wir fliegen nach Bulgarien (aus Bulgarien stammt ihr Vater).
Ich habe nicht sofort alles
verstanden aber wieso auch nicht, Urlaub ist immer gut. Daraufhin haben meine
Kollegen schon geplant was ich dort für die Zeitung tun könnte und
rausgefunden, dass in der Nähe die Olympischen Spiele stattfinden und ich einen
Bericht von dort erstatten könnte. Es war noch eine lange Diskussion hin und
her, ich habe irgendwann mal abgeschaltet und mich aus dem Büro raus
geschlichen.
Auf dem Weg nach Hause, ich bin
zu Fuß gegangen, da ich nicht weit weg gewohnt habe, bin ich durch die
„Mierová“ Straße in Bratislava gegangen an verschiedenen kleinen Läden vorbei.
Einer davon war eine Bäckerei, dort habe ich mir ein Croissant geholt. Zu Hause
angekommen habe ich mein Koffer raus geholt und angefangen zu packen. Habe
Bikini für den Strand, eine Unterhose und halbe Schrank rein gepackt. Da
klingelt es an der Tür, also geh ich hin und Katja steht in der Tür und eilt,
dass wir keine Zeit mehr haben und zum Flughafen müssen. Also hat sie mir noch
auf die Schnelle geholfen den Koffer zu
schließen und wir sind los. Auf dem Weg habe ich mich aber dran erinnert, dass
ich noch schnell ins Büro muss, ich habe was vergessen. Wir haben uns getrennt
und verabredet, dass wir uns auf dem Flughafen treffen.
Ich bin dann auf dem
schnellsten Weg wieder ins Büro. Auf der „Mierová“ Straße habe ich plötzlich an
einer Ecke dran gedacht, dass in der einen Nebenstraße eine Mitschülerin aus
dem Gymnasium und damals meine beste Freundin Slavka gewohnt hatte. Also bin
ich in die Straße abgebogen und zu dem Haus hin. Im Haus habe ich versucht auf
dem Briefkasten ihren Namen zu finden. Nach einer Weile habe ich aufgegeben,
sie konnte verheiratet sein und jetzt einen anderen Namen haben, also zwecklos.
Dann bin ich weiter zum Büro.
Dort haben auch schon die Kollegen alles vorbereitet, was ich mitnehmen soll.
Haben mir einen dicken schwarzen Handy gegeben, der soll sehr zuverlässig sein
und keine Probleme mit Verbindung aus dem Ausland haben. Das „Ding“ war
wirklich riesig, es hat kaum in meine Hand gepasst, aber ich habe alles
eingepackt und mich auf den Weg gemacht.
An der Ecke bin aber über
etwas, oder besser gesagt jemand, gestolpert. Ich schau nach unten und sehe
dort die Freundin von Slavka liegen. Ich habe sie auf den ersten Blick nicht
erkannt, sie aber mich und als wir und direkt in die Augen schauten hat sie
mich gegrüßt. Ich musste noch mal hinschauen, um sie zu erkennen, aber dann
habe ich zurück gegrüßt und bin weiter gegangen. Nach ein paar Schritten ist
mir dann eigefallen, sie wird doch bestimmt wissen, was mit der Slavka passiert
ist und ob sie noch in dem alten Haus wohnt. Also bin ich umgekehrt und zurück
zu ihr, um sie nach Slavka zu fragen. Und tatsächlich hat sie mir erzählt, dass
sie in dem Haus noch wohnt, sie heißt aber mittlerweile anders und arbeitet im
Krankenhaus (sie hat Medizin studiert).
So sind wir beide zusammen zu dem Haus gegangen, sie hat mir auf dem
Briefkasten gezeigt, welchen Namen jetzt Slavka hat, und mich in den dritten
Stock geschickt.
Ich bin nach oben und habe an
der Tür geklingelt. Es war sogar Slavka, die mir aufgemacht hat. In erstem
Augenblick war es für beide ein Schock, sich nach so vielen Jahren wieder zu
sehen. Ich war froh, aber Slavka war eher negativ überrascht, was ich an ihrem
Gesicht erkennen konnte. Sie bat mich aus Höflichkeit rein, war aber
offensichtlich nicht sehr begeistert. So standen wir im Wohnzimmer und es
schien als ob wir uns nichts zu sagen hätten. Dann habe ich angefangen zu
erzählen, dass ich mehrmals versucht habe sie zu finden und zu kontaktieren,
aber ich wusste nicht mehr wo sie wohnt, wie sie heißt und ihre Telefonnummer
hat nicht funktioniert. Da ist sie ein bisschen aufgetaut und hat erzählt, dass
sie auch versucht hat mich telefonisch zu erreichen, ich war aber nie da und
nach einer Weile hat sie es dann aufgegeben. Jetzt war sie auf einmal sehr
freundlich und man hat ein Lächeln in ihrem Gesicht gesehen. Ich musste aber
weg zum Flughafen, also habe ich ihr meine Handy Nummer gegeben und gesagt,
dass wenn ich zurück komme, werde ich sie anrufen und wir können dann zusammen
was unternehmen. Jetzt war ihr Lächeln wirklich breit geworden und sie hat sich
wirklich und ehrlich drauf gefreut.
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