07.12.2014
Mit meiner Mutter sind wir heute schon den ganzen
Vormittag am Backen. Sie hat eine weitere Geschäftsidee und möchte eine kleine
Bäckerei aufmachen. Heute hat sie alle Nachbarn eingeladen zu gemeinsamen
Probekosten. Wir haben bereits ein paar Tische, Stühle und einen großen
Sonnenschirm draußen vor dem Haus aufgestellt. Bald sind wir auch mit den
Kuchen und Plätzchen fertig.
Wir bringen alles raus und verteilen die Leckereien
den versammelten Nachbarn. Sie sind begeistert. Meine Mutter ist sehr
zufrieden. Auf einmal bemerke ich, dass es anfängt zu regnen. Der Regen wird
immer stärker und dazu kommt auch noch ein sehr starker Wind. Der Sonnenschirm
wird weggeweht und die ganze Nachbarschaft verschwindet in einer Bruchsekunde.
Plötzlich stehen nur ich und meine Mutter da. Wir versuchen die ganzen
Leckereien schnell zu verdecken und ins Haus zu bringen. Ich hoffe, dass wir
das meiste retten konnten.
Am Abend muss ich dann in das Seniorenheim. Ich habe
versprochen dort heute auszuhelfen, da sie einen Bingo Abend organisiert haben
und sie mit einem großen Ansturm rechnen. Als ich ankomme ist die Halle am
Eingang bereits voll. Alle warten nur noch auf die feierliche Eröffnung des
Saals. Ich stelle mich an den Eingang hin. Neben mir steht ein älterer Herr mit
einer Gehhilfe. Wenn sich die Türen öffnen, wird er fast von den anderen
Senioren umgerannt. Ich helfe ihm in den Saal zu kommen. Leider sind alle
Stühle in einer Bruchsekunde besetzt, so dass er keinen Sitzplatz mehr hat. Ich
lass ihn in der Ecke stehen und mache mich auf die Suche nach einem
zusätzlichen Stuhl in dem Heim.
Auf dem Flur werde ich nicht fündig und laufe weiter
in die Kantine. Unterwegs sehe ich viele Angestellte, wie sie ganz hektisch hin
und her laufen. Alle haben volle Hände zu tun. Der Ansturm ist doch größer als
erwartet. Mittlerweile kann ich aus dem Saal hören wie bereits die ersten Bingo
Zahlen gezogen werden.
In der Kantine habe ich auch kein Glück, also laufe
ich schnell in die Unterkunft Räumlichkeiten. Dort an einer Ecke befindet sich
ein kleiner Schuhladen. Er fällt mir sofort auf, da die Schuhe nicht in Regalen
liegen, sondern auf eine Art Stangen, die aus den Wänden ragen, aufgesteckt
sind. Ein paar Schuhe fallen mir sofort ins Auge. Ich gehe näher und probiere
sie an. Leider sind sie zu groß. Oberhalb der Stangen sind die Nummerngrößen
aufgeschrieben. Ich laufe zu derjenigen, wo meine Größe sein sollte. Die Stange
ist aber komplett leer. Auf einmal läuft
eine Angestellte des Heims an mir vorbei, mit ein paar noch schöneren Schuhen.
Sie sind schwarz mit einer kleinen glitzernden Schleife vorne. Sie geht an das
kleine Fenster und bezahlt sie. Ich frage wo sie die Schuhe gefunden hat. Sie
zeigt auf die Stange mit den großen Größen und erzählt mir, dass sie hier nur
in den Größen was verkaufen. Die kleinsten werden hier eigentlich nicht
geführt, aus rechtlichen Gründen muss es die „Abteilung“ aber geben.
Sehr enttäuscht mache ich mich dann wieder auf die
Suche nach einem Stuhl für den alten Herrn.
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