20.12.2014
Ein großes Krankenhaus. Ich weiß nicht genau wieso
ich dort bin. Mein Bruder begleitet mich und wir laufen durch die langen,
relativ dunklen Gänge. Die Atmosphäre ist ziemlich düster. Überall herrscht
eine unheimliche und Angst einjagende Stille. Nirgendwo können wir Ärzte,
Krankenschwestern oder anderes Personal entdecken. Ein wenig unüblich für ein
so großes Krankenhausgebäude.
Nach einer Weile betreten wir einen riesigen Raum
mit hohen Decken und großen Fenstern. Trotz des vielen Sonnenlichts ist der
Raum relativ dunkel. In einer Ecke auf dem Boden sitzen ein paar Leute
nebeneinander. Alle haben offene Augen und stöhnen von Schmerzen. Die
Augenlider sind mit Pflaster nach oben geklebt, damit sie nicht blinzeln können.
Es ist ein Anblick wie aus einem Horrorfilm.
Als wir näher kommen, erkenne ich einen von den
Patienten. Es ist Mel Gibson, der Schauspieler. Mein Bruder kniet sich zu ihm
hin und fragt, was hier passiert. Mel kann uns zwar nicht sehen, dreht aber
seinen Kopf in unsere Richtung. Dann erzählt er von seiner Augenoperation.
Eigentlich war es keine richtige OP, der Eingriff wurde nur ambulant
durchgeführt. Alle diese Menschen hier hatten eine Art Bakterie am Auge, diese
musste durch Abschleifen der Augenoberfläche entfernt werden. Dabei konnte
denen aber keine lokale Anästhesie verabreicht werden. Die Schmerzen während
und nach dem Eingriff sich unerträglich. Jetzt sitzen sie alle da und warten
drauf bis der Schmerz nachlässt und sie dann nach einer kurzen
Abschlussuntersuchung entlassen werden können.
Mein Bruder hört aufmerksam zu. Dann steht er auf,
dreht sich zu mir und sagt, ich sollte es auch machen lassen. Es ist gut
möglich, dass meine Augen dadurch besser werden und ich später keine Lesebrille
mehr brauchen werde. Ich schaue ihn an und denke nach. Mir würde so etwas nicht
mal im Traum einfallen. Auf einer Seite wäre es toll, wenn ich wieder ohne
Brille alles lesen könnte, auf anderer Seite habe ich vor solchen Eingriffen
eine höllische Angst. Letztendlich siegt meine Angst und ich entscheide mich gegen
eine solche Operation.
Ich lasse meinen Bruder dort und gehe zu der Uni
Kantine. Ich setze mich an die Theke und bestelle ein Bier. Irgendwie habe ich das
Bedürfnis den „Geschmack“ der OP runter zu spülen. Plötzlich sehe ich meine
Freundin Ivana auf mich zukommen. Sie setzt sich zu mir und ich erzähle ihr die
ganze Geschichte von den Augenpatienten und was Mel Gibson erzählt hat. Sie ist
eigentlich von der Möglichkeit begeistert und versucht mich zu der Operation zu
überreden.
Später kommt mein Bruder auch dazu. Er setzt sich
hin und mischt sich in die Unterhaltung ein. Jetzt sind sie zu zweit und zählen
die unendlichen Vorteile eines solchen Eingriffs auf. Ich bleibe aber hart und
will nicht nachgeben. Nach einer Weile schaue ich auf die Uhr. Durch die ganze
Geschichte haben wir die Zeit komplett vergessen. Wir trinken schnell aus und
eilen zu unserer Nachmittagsvorlesung. Wir laufen so schnell wir können durch
eine große Halle mit hohen Decken und hoffen, dass die Vorlesung noch nicht
angefangen hat.
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