09.12.2014
Es weihnachtet. In der Firma wird nicht mehr groß
gearbeitet, alle bereiten sich für die Weihnachtsfeier am Nachmittag vor. Unser
Chef soll eine Rede halten und für alle Angestellte eine große Überraschung
haben.
Ich und meine Kolleginnen im Büro vertreiben uns
Zeit mit kleiner Runde Basketball. Wir haben einen Basketballkorb über der Tür
aufgehängt. Eigentlich hält es an einem Saugknopf, der, wie es scheint, nicht
lange halten wird. Nach ein paar Treffer und Nicht-Treffer fällt der Korb auch
schon runter auf den Boden. Anto, die Cousine meiner Freundin Giulia, versucht
es wieder zu befestigen. Eine Weile hält es, der Saugknopf ist aber zu groß und
die Wandoberfläche nicht gerade dafür geeignet. Der Korb landet deshalb immer wieder
auf dem Boden. Irgendwie werden auch die Intervalle immer kürzer und langsam
macht es kein Spaß mehr.
Unser kleines Spiel wird von einer anderen Kollegin
unterbrochen. Sie kommt zu uns ins Büro und sagt, wir sollen mit zum
Mittagstisch. Wir lassen es uns nicht zwei Mal sagen und gehen sofort mit. Die
Kantine ist überraschend sehr leer. Vielleicht sind wir aber nur zu früh. Wir
laufen an der Theke entlang und schauen, was es heute gibt. Auf einmal kann ich
die Leere in der Kantine verstehen. Es gibt heute nur zwei Gerichte zur
Auswahl. Bohnen mit Karotte oder Soja mit Toastbrot. Irgendwie nichts wirklich
Schmackhaftes und zu Weihnachtszeit hätte man bestimmt was anderes erwartet.
Wir verzichten und gehen zurück ins Büro.
Mittlerweile ist es so weit. Unser Chef steht im
Flur und die gesamte Belegschaft hört aufmerksam zu. Er hat eigentlich nicht
viel zu sagen, nur das Übliche, Frohe Weihnachten und guten Rutsch, bla bla
bla… Danach kommt aber das, worauf alle gewartet haben. Diesjährige Geschenke für
die Mitarbeiter. Und da kommt auch die Überraschung. Draußen vor dem Gebäude
steht ein Wohncontainer, innen drin sind verschiedene Sachen untergebracht, von
Haushaltswaren, Dekoration, Kosmetik bis zu Klamotten und Spielzeug für die
Kinder. Jeder von uns soll für eine halbe Stunde rein und sich aussuchen, was
er mag. Was er in der halben Stunde einsammelt, wird am Ausgang an der Kasse
zusammengezählt. Alles bis 50 Euro ist frei. Der Restbetrag muss dann
nachgezahlt werden. Wir sollen sich in Gruppen von 5 Leuten einteilen.
Wenn unsere Gruppe endlich dran ist, haben schon
fast alle den Container besucht. Viele berichten von sehr schönen Dekorationen,
andere schwärmen mehr über die Kindersektion. Ich selbst bin nur gespannt, was
für uns übrig geblieben ist.
Als wir den Container betreten, geht jeder von uns
seinen Weg. Ich weiß immer noch nicht wo ich anfangen soll. Was soll ich mir
aussuchen? Was brauche ich? Ich laufe erst einmal herum und versuche mir ein
Bild davon zu machen, was hier alles zu haben ist. In der Kosmetikecke finde
ich Anto bei den Schminkutensilien. Ich stelle mich zu ihr und schaue ihr dabei
zu. Dann denke ich dran, dass meine Wimperntusche langsam alle ist und frage Anto, welche sie mir empfehlen
würde. Sie zeigt mir eine in schwarz mit einem blauen Glitzereffekt an den
Spitzen, sobald man sie aufträgt. Dann verschwindet sie. Ich schaue mir die
Wimperntusche genauer an, bin aber von dem Blaueffekt nicht ganz so überzeugt.
Ich drehe den kleinen Drehstand und auf der anderen Seite entdecke ich ein paar
Eyeliner. So Einen könnte ich auch gebrauchen. Ich suche mir einen schwarzen
aus und gehe weiter zu der Unterwäsche „Abteilung“. Anto ist auch noch da und
probiert gerade ein paar Korsetts an. Es steht ihr sehr gut, ist aber nichts
mehr für mich. Früher, wenn ich jung war, war es ein Hit und ein paar hatte ich
tatsächlich im Schrank.
Langsam ist die halbe Stunde vorbei und ich habe nur
den Eyeliner. Irgendwie überkommt mich Panik, dass ich es nicht mal schaffe
etwas für 50 Euro auszusuchen. Dann laufe ich in die Kinderecke und dort
bekomme ich die Idee. Ich kann ja ein paar Spielzeuge für meine Nichten und
meinen Neffen kaufen. Für meinen Neffen werde ich auf Anhieb fündig. Ein
riesiger Bagger in Gelb mit Bob der Baumeister als Fahrer. Für die zwei
Teenager Mädchen passen aber keine Spielzeuge mehr. Also kehre ich zu der
Kosmetik zurück und suche nach geeigneten Schminken, wie Lidschatten,
Wimperntusche, Lippenstift etc. Ich glaube das wird denen gut gefallen.
An der Kasse kommt dann die Überraschung, ich habe
immer noch 20 Euro frei. Unser Chef steht dort und sagt, ich soll schnell noch
mal rein und mir noch etwas holen. Ich weiß wirklich nicht, was ich auf die
Schnelle finden soll, das Erste was mir einfällt, sind die Korsetts. Ich laufe
hin, schnappe mir den ersten, was ich sehe und gehe wieder zurück an die Kasse.
Jetzt ist es geschafft.
Nachhinein ziehe ich eine Bilanz der ganzen Aktion.
Auf einer Seite eine sehr schöne Idee, andererseits war es für mich persönlich
eine stressige und hektische Angelegenheit. Wenn ich mir aber meine Kollegen
anschaue, sie sind alle sehr glücklich und zufrieden. Also doch ein voller
Erfolg!
Lustig - ich arbeite in einer Firma für Sondermaschinenbau und wir haben im Büro wirklich ein einen Korb mit Saugnapf der ständig runter fällt :)
AntwortenLöschenDas ist aber unheimlich, ich habe so etwas noch nie gesehen und dachte, das gibt es nur in meinem Traum :)
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