30.11.2014
Meine Freundin
Anna will in den Urlaub fahren. Sie hat mich gebeten sie in der Arbeit zu
vertreten, weil sie unterbesetzt sind und ihr Chef kennt mich außerdem gut vom
Früher. Ich soll sie heute nach Feierabend abholen, sie möchte mir dann alles
zeigen und erklären, was alles zu tun und zu beachten ist.
Es ist schon
spät und draußen bereits dunkel als ich in der Firma ankomme. Der Wachmann am
Einfahrtstor lässt mich rein und zeigt mir den Weg zu dem Büro von Anna. Ich
muss das ganze Werkgelände durchqueren, um an das Gebäude der Geschäftsleitung
zu gelangen. Anna wartet schon auf mich. Sie führt mich erst einmal durch die
ganze Etage, vom Büro zu Büro und erzählt wo welcher der Chefs sitzt und für
was sie im einzeln verantwortlich ist.
Nachdem wir die
Runde im Erdgeschoss beenden, bitte ich Anna mir die Toiletten zu zeigen. Ich
habe vorher ziemlich viel Kaffee getrunken und jetzt drückt es. Sie zeigt in
Richtung Eingang und sagt, sie wartet dann auf mich oben im Büro. Ich laufe
schnell hin. Die Toilettenräume sind groß, aber sehr verwinkelt. Ich gehe durch
unendliche kleine Flure immer rechts und links, links und rechts. Endlich komme
ich in dem letzten Raum mit den Kabinen an. Ich gehe in eine rein, wenn ich
plötzlich eine Art Stich an meiner Backe spüre. Ich haue mit meinen Armen um
mich rum, um die Mücke zu verjagen. Nachher schaue ich in den Spiegel über den
Waschbecken. Ich kann eine ganz rote Stelle an meiner rechten Backe erkennen.
Sie juckt, wie verrückt, ich beherrsche mich und versuche mich nicht zu
kratzen.
Ich hole Anna
in ihrem Büro ab und zusammen fahren wir dann nach Hause.
Am nächsten
Tag, ganz früh morgens, stehe ich schon um 7 Uhr vor Annas Büro. Sie ist auch
ein Frühaufsteher und sitzt bereits an ihrem Schreibtisch. Im Moment scheinen
wir die einzigen in der ganzen Firma zu sein. Nach und nach füllen sich dann
die anderen Büros und das Gebäude fängt an zu leben. Irgendwann mal kommt Annas
Boss rein, um nach uns zu schauen. Wir sind voll beschäftigt und mitten in
einem Projekt, so dass wir ihn kaum bemerken. Er schaut uns eine Weile zu und
dann kommt er direkt auf mich zu. Ich schaue zu ihm hoch und sehe ein Schrecken
in seinen Augen. Er zeigt auf meine rechte Wange. Ich fass mir sofort an die
Stelle, wo mich gestern die Mücke gestochen hat und kann etwas Undefinierbares
spüren. Ich stehe auf und laufe zum nächsten Spiegel. Ich kann eine riesige
rote geschwollene Stelle, die sich nach oben zu einem Krater formt und die
Öffnung des Kraters wie ein eingeritztes „R“ aussieht. Es sieht wirklich aus,
wie eine schlechte Szene aus einem billigen Horror Film. Nur dass diesmal alles
Echt ist.
Der Anblick ist
wirklich so schlimm, dass ich vor dem Spiegel fast umfalle. Annas Chef kann
mich in letzter Sekunde abfangen und hilft mir sich auf ein Sofa hinzulegen.
Anna legt mir ein kaltes nasses Tuch auf die Stirn und versucht mich zu
beruhigen. Sie sagt zu mir, dass bis ich nicht im Stande bin, ihre Funktion zu
übernehmen, kann eine andere Bekannte von ihr die Arbeit übernehmen. Sie hat
sie schon angerufen und sie steht bereits draußen vor der Tür. Ich schaue sie an
und sage, dass es nicht in Frage kommt. Ich werde die Vertretung auf jeden Fall
übernehmen. Die Schwellung wird bestimmt schnell heilen. Anna läuft raus aus
dem Zimmer und ich kann durch die Glasscheibe in dem Vorraum ein junges Mädchen
mit langen schwarzen Haaren und einem kleinen Baby warten sehen. Es ist eine
Bekannte von Anna, sie hat hier in der Firma nur ganz kurz gearbeitet, bis sie
schwanger geworden ist. Also kennt sie sich auch ein wenig mit der Materie und
den Aufgaben aus. Anna spricht kurz mit ihr und dann verschwinden sie beide in
der Tür zu Annas Büro.
Ich werde
langsam nervös und möchte von dem Sofa aufstehen. Es gelingt mir aber nicht, mein
Kreislauf spielt da nicht mit. Da kommt einer der Chefs in den Raum und hockt
sich zu mir hin. Er schaut sich die Wunde an meiner Backe an und sagt zu mir,
ich muss eine bestimmte Salbe drauf tun, dann wird es innerhalb ein paar Tagen
abschwellen und verschwinden. Er steht
kurz auf, geht zu dem Erste Hilfe Kasten und holt tatsächlich eine Salbe
heraus. Er kniet sich wieder zu mir hin und reibt etwas von der dickflüssigen
Substanz auf meine Backe. Es fühlt sich kühl an und ich kann regelrecht spüren,
wie es wirkt.
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