Mein Traumtagebuch

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Der Marktstand und ein ungewöhnlicher Besucher



29.11.2014

Es ist Samstagvormittag. Ich bin auf einem großen Frischmarkt. An einem Stand verkaufe ich irgendwelche Sachen. Mein Chef ist ein sehr unangenehmer Genosse und schimpft ständig mit mir.  Alle Kunden, die bei uns anhalten und ihn hören, drehen sofort um und laufen weiter zur Konkurrenz. Er versteht nicht, dass der Umsatz ganz rapide nach unten geht, wenn er dabei ist.

Erst wenn es schon fast Mittag ist, verschwindet er und ich kann endlich den Verkauf führen wie ich will. Und tatsächlich sind sofort die Kunden da und kaufen und kaufen und kaufen. 

Plötzlich kommt ein Mann zu unserem Stand. Er ist groß und kräftig gebaut, trägt einen Trenchcoat und sieht sehr distinguiert aus. Er schaut sich unsere Ware sehr genau an. Jedes Produkt nimmt er in die Hand, dreht es mehrmals, um es von allen Seiten zu sehen und dann legt er alles wieder hin. So geht es eine Weile. Der Mann und sein Erscheinungsbild faszinieren mich und ich kann die Augen von ihm nicht lassen. Erst nach einer Weile bemerke ich die ganzen Fotografen hinter ihm. Da wird mir klar, dass er eine Berühmtheit sein muss oder zumindest so bekannt, dass sich die ganzen Paparazzos für ihn interessieren. 

Ich schaue ihn mir nochmal ganz genau an, das Gesicht sagt mir aber wirklich gar nichts. Ich kann ihm nicht mal in eine bestimmte Branche einordnen. Schauspieler? Sportler? Politiker? Ich komme nicht drauf.

Nachdem er alles in unserem Stand untersucht hat, kommt er endlich zu mir und fragt nach einem bestimmten Produkt. Er möchte wissen ob wir so etwas führen, wie es hergestellt und verarbeitet wird. Ich bin über die Frage und die Kenntnisse sehr überrascht. Es verschlägt mir ein wenig die Sprache. Stotternd antworte ich, dass ich nur eine Aushilfe bin und den Chef fragen muss, ob wir so etwas überhabt haben. Der Mann lächelt kurz und mit einer samtigen Stimme sagt er zu mir, ich soll doch denn Chef kurz anrufen. Das tue ich auch und höre meinen Chef ganz laut sagen, er ist gleich da und bringt alles mit. Ich sage dem ungewöhnlichen Kunden, er soll sich bitte etwas gedulden, mein Boss wird gleich da sein.

Wir warten also geduldig, ich bediene die anderen Kunden und der Mann schaut sich weiter um. Wenn mein Chef wieder da ist, steigt er aus dem Auto raus, schnappt sich eine Kiste von der Ladefläche und bringt sie an den Stand. Ich erwarte weitere Schimpferei, dass ich unfähig bin den Stand alleine zu betreiben oder so ähnlich. Stattdessen kommt ein breites Lachen in seinem Gesicht und mit einer ganz netten Stimme spricht er den ungewöhnlichen Kunden an. Er dreht sich zu meinem Boss und erzählt ihm, was er haben möchte. Ich erkenne meinen Chef nicht wieder. Auf einmal ist er ein ganz anderer Mensch, freundlich, nett und zuvorkommend. Ich hätte nie auf so eine Verwandlung gehofft.

Nach dieser Geschichte geht mir der unbekannte Mann noch Tage nicht aus dem Kopf. Ich muss ständig an ihm denken und überlege die ganze Zeit, wer es sein könnte. Erst ein Zufall verhilft mir das Geheimnis zu lüften. Eines Tages schalte ich den Fernseher an. Es läuft gerade eine Kochsendung und da sehe ich ihn, den unbekannten Mann vom Markt. Jetzt weiß ich wer es ist und schaue mir die ganze Sendung sehr interessiert an. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen