17.12.2014
Es ist Winter, in den Bergen ist in den letzten
Tagen sehr viel Schnee gefallen und meine Freundin Ivana hat mich zu einem Skiurlaub
eingeladen. Ich freue mich schon sehr
drauf, nicht unbedingt auf das Skifahren, sondern eher auf meine
Freundin, die ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe, und auf die
gemeinsame Zeit.
Ich fahre mit dem Zug in die Berge. Die letzte große
Stadt, meine Endstation, ist nicht weit weg von den Unterkünften und den
Skipisten. Ich nehme meine Skier auf die Schulter, mein Koffer in die Hand und
laufe den verschneiten Berg hoch. Es dauert unheimlich lange, die Skier werden
immer schwerer und ich muss immer wieder Verschnaufpause einlegen. Es ist schon
anstrengend da hoch zu kommen. An den letzten Metern bemerke ich, dass es
möglich ist auch mit einer Seilbahn hochzufahren. Irgendwie bin ich verwirrt,
die Seilbahn habe ich unten gar nicht gemerkt.
Endlich oben, gehe ich zuerst in die Bar an der
Ecke. Dort kann ich erstmals durchatmen und etwas entspannen. Bei meinem Tee
mit Rum, um mich aufzuwärmen, überlege ich wie ich meine Freundin erreichen
könnte. Ich nehme mein Handy und wähle ihre Nummer. Es meldet sich aber Keiner. Nach einer Weile frage ich dann den Wirt. Er
lächelt kurz und sagt mir, dass Ivana sein Boss ist und gerade runter in die
Stadt gefahren ist, um Ware für die nächsten Tage einzukaufen. Ich soll mich
entspannen, noch etwas trinken und mich hinsetzen, sie müsste jeder Moment
wieder da sein. Ich setze mich also hin und denke die ganze Zeit drüber nach,
was der Wirt gesagt hat. Ivana hat mir nicht gesagt, dass sie hier arbeitet und
sogar die Chefin ist.
Die Warterei macht mir zu schaffen, ich würde am liebsten
sofort auf mein Zimmer gehen, eine heiße Dusche nehmen und mich ins Bett legen.
Am späten Abend kommt meine Freundin endlich zurück. Ich war noch nie so froh
sie zu sehen. Sie entschuldigt sich bei mir, aber sie hatte unterwegs eine
Panne und konnte sich auch nicht bei mir melden, dass sie sich verspäten wird.
Schwamm drüber, ich will nur schnell wie möglich in ein Bett.
Am nächsten Tag treffe ich Ivana beim Frühstück. Sie
erzählt mir, wie sie vor ein paar Jahren hierhergekommen ist. Es hört sich an
wie eine Erfolgsgeschichte aus einem Film. Sie hat sich von einem
Aushilfsskilehrer bis zur Mitinhaberin der ganzen Skianlage hochgearbeitet. Sie
ist hier sehr glücklich und lebt ihren Traum. Sie war schon immer Ski
begeistert und wollte in den Bergen leben. Jetzt ist ihr Traum Wirklichkeit
geworden. Ich höre ihr die ganze Zeit zu und freue mich sehr für sie.
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EIN FROHES WEIHNACHTSFEST AN ALLE!
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