27.04.2015
Es ist Freitagnachmittag. Ich bin noch auf der
Arbeit in einem großen Architektenbüro. Meine Kollegen bereiten sich langsam
auf den Feierabend und planen nachher in ein Restaurant zu gehen. Ich sitze
noch an einem Projekt, das ich heute noch zu Ende bringen will.
Langsam wird es zu spät. Einer der Kollegen kommt zu
meinem Tisch und fragt, ob ich mich denen anschließen möchte. Einige sind
bereits zu dem Restaurant hin, um einen Tisch zu reservieren. Ich möchte zwar
gerne mit, will die Arbeit aber nicht unerledigt lassen. Ich verspreche nichts,
sage aber, dass ich später nachkommen werde.
Als alle endlich verschwunden sind und das Büro leer
ist, kann ich in aller Ruhe meine Berechnungen zum Schluss bringen. Plötzlich
klingelt das Telefon. Mein Bruder ist dran und fragt wo ich bleibe. Im ersten
Moment verstehe ich nicht ganz, dann erinnere ich mich aber dran, dass wir für
heute einen Familien Abend mit unserer Mutter geplant haben. Es soll eine
verfrühte Feier ihres Geburtstages sein.
Das habe ich in dem alltäglichen Stress komplett
vergessen. Ich schaue auf die Uhr, es ist schon 20 Uhr und höchste Zeit vom
Büro zu verschwinden. Ich lasse das unvollendete Projekt liegen und mache mich
auf den Weg. Unterwegs überlege ich, wie ich es anstellen soll, mit meiner
Mutter und meinem Bruder auszugehen und gleichzeitig meine Kollegen zu treffen.
Erst wenn ich vor der Tür der Wohnung meiner Mutter
stehe, kommt mir die Idee. Wir können doch in das gleiche Restaurant gehen, wo
meine Kollegen bereits sind und ich kann später mit denen den Feierabend
„begießen“. Mein Bruder ist mit dem Vorschlag einverstanden und so machen wir
uns auf den Weg.
Das Lokal ist nicht weit weg, also laufen wir alle
drei zu Fuß hin. Das Restaurant ist eines der besseren in der Gegend, es bietet
italienische Gerichte und sehr guten Wein aus eigener Herstellung. Es liegt
direkt an der Hauptstraße. Schon der Eingang ist sehr stylisch, mit zwei romanischen
Säulen an jeder Seite. Innen drin erinnert alles an das alte römische Imperium,
die Ausstattung, die Dekoration und auch das Fresko an der Decke. Der
Speiseraum ist auf zwei Stockwerken verteilt.
Als ich nach oben schaue, erkenne ich meine Kollegen
an einem der Tische. Sie sind etwas lauter als die anderen Gäste und ich bereue
es, dass ich mit denen nicht sofort mitgegangen bin. Mit meinem Bruder und
meiner Mutter werden wir von dem Kellner an einen Tisch in dem unteren
Stockwerk hingesetzt und bestellen sofort etwas zu Trinken und Essen. Die ganze
Zeit bleibe ich mit meinen Gedanken eigentlich bei meinen Kollegen, deren
lautes Lachen immer wieder zu hören ist. Sie haben offensichtlich viel Spaß.
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