23.04.2015
Das Telefon hat mich und Steve heute geweckt. Ein
Bekannter hat angerufen, dass er uns ein paar Haustiere abgeben kann. Wenn wir
möchten können wir gleich heute bei ihm, in seinem Garten, vorbei kommen und
sie uns anschauen. Es sind zwei Otter.
Gleich nach dem Frühstück fahren wir los. Der Garten
unseren Bekannten liegt nicht weit weg und ist Teil einer Ferienanlage. Wir
parken unser Auto außerhalb und laufen ein Stück bis zum Eingang. Die Gärten
sind hinter dicken, 2 Meter hohen, grünen Hecken versteck. Zwischen den
einzelnen Parzellen sind enge Sandwege, die als Zugangswege dienen. Es ist
praktisch ein riesiges Labyrinth.
Wir laufen durch den Eingang und folgen dem Weg, den
uns unser Bekannter beschrieben hat. Nach einer Weile kommen wir an einem
großen See wieder raus. Dort ist die Hölle los. Viele Gäste und Urlauber
verbringen den sonnigen Tag dort, es ist ziemlich voll und vor allem laut. Wir
drehen um und versuchen den Weg zu dem richtigen Garten erneut zu finden.
Leider ohne Erfolg. Wir kommen an anderem Ende wieder raus und stehen genau
dort, wo wir angefangen haben.
Steve verliert langsam die Geduld und ruft unseren
Bekannten am Handy an. Er lacht nur kurz und sagt, wir sollen da bleiben, er
kommt uns abholen. Wir müssen auch nicht lange warten. Er führt uns ganz sicher
bis zu seinem Gartentor und unterwegs erklärt er uns, woran wir uns in dem
Labyrinth orientieren können. So gesehen, ist es gar nicht so schwer.
Endlich da, betreten wir den kleinen Paradise mit
einer kleinen Hütte, einem Pool und einer breiten Wiese. In dem Pool kann ich
sofort die Otter sehen, sie spielen mit einem Ball und ein paar kommen sofort
raus, um uns zu begutachten. Es sind ganz süße kleine Wesen und zu meiner
Überraschung sehr zahm und zutraulich. Wir setzen uns unter einen Sonnenschirm
an den weißen Gartentisch hin und die Frau unseren Bekannten bietet uns ein
paar Cocktails zur Erfrischung an. Wir unterhalten uns kurz und dann zeigen die
beiden uns den kleinen Otter, den wir haben könnten. Die Frau legt mir das
kleine Wesen in den Schoss und lächelt dabei. Für mich etwas überraschend, aber
wenn mich die kleinen Kulleraugen anschauen, bin ich sofort dahin geschmolzen.
Wenn der kurze Besuch vorbei ist, versprechen wir
mit Steve uns in den nächsten Tagen zu melden, wir müssen es uns noch gründlich
überlegen. Es ist doch schon was anderes, als einen Hund zu haben.
Wenn wir aus dem Labyrinth wieder raus sind,
passiert etwas sehr ungewöhnliches. Eine dunkle Wolke bedeckt den Himmel und
wir können einige ganz laute Schüsse hören. Wir bleiben sofort stehen und sehen
uns um, was da passiert. Alle Leute laufen plötzlich ganz panisch um uns herum
und fangen an sich zu verändern. Ihre Haut schrumpft, die Augen laufen rot an
und die Schreie, die sie von sich geben, werden unerträglich. Mit Steve stellen
wir uns in eine Ecke und beobachten das ganze Chaos. Wir wissen ganz genau,
dass hier etwas nicht stimmt. Das ganze kommt mir wie eine Szene aus einem
Horror Film vor.
Wenn sich die Lage etwas beruhigt, versuchen wir
ganz langsam, ohne Aufmerksamkeit der „Zombies“ zu erregen, zu unserem Wagen zu
kommen. Als wir schon fast da sind, bemerkt uns einer und alarmiert die
anderen. Plötzlich sind sie alle hinter uns her und wir laufen so schnell wie
möglich zu unserem Auto. Steve gelingt es unversehrt einzusteigen. Als ich
meine Tür hinter mir zumachen will, werde ich an meinem Fuß von einem der Wesen
erwischt. Trotzdem kann ich es doch noch wegstoßen und wir fahren los.
Wir halten erst bei meiner Mutter an. Sie sitzt in
der Küche und freut sich uns zu sehen. Sie hat ein paar Nachbarinnen zu Besuch
und sie besprechen, was da in dem Haus die letzten Tage alles los war. Ich
nehme mir das Verbandszeug aus dem Schrank und versuche die Wunde an meinem Fuß
zu verbinden. Da sehe ich wie kleine Würmer aus der Wunde austreten. Ich
erschrecke mich in dem Moment, versuche die kleinen Viecher aber alle los zu
werden. Mit einem, im Alkohol getauchten, Tuch entferne ich die Würmer nach und
nach. Dann lege ich das Verbandszeug drauf und hoffe, dass ich alle erwischt
habe.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen