21.02.2015
Ich bin Architektur Studentin. Unser Professor ist
ein sehr netter Mensch, aber strenger Lehrer. Wer bei ihm gute Note haben
möchte muss sich wirklich sehr anstrengen. Die Aufgaben werden von Vorlesung zu
Vorlesung schwerer und komplizierter.
Diesmal sollen wir die Inneneinrichtung in einer
fremden Wohnung neu entwerfen. Ich mache mich gleich an die Arbeit und habe
auch ein paar sehr coole Ideen. Im Vorlesungssaal herrscht eine Totenstille und
alle konzentrieren wir uns auf unsere Aufgabe. Jeder möchte den Professor
beeindrucken und einen besonderen, einfallsreichen Design präsentieren.
Am späten Nachmittag haben alle ihre Entwürfe
endlich fertig und abgegeben. Am nächsten Tag ist dann der Tag der Entscheidung
und das beste Design soll verkündet werden. Wir selbst nehmen es als große
Herausforderung auf und natürlich gehört es auch zur Vorbereitung auf den
großen Wettbewerb in realer Welt.
Die Überraschung ist groß, wenn unser Professor am
nächsten Tag kommt und verkündigt, dass die Entwürfe sehr gut sind und wir unsere
Ideen jetzt in Wirklichkeit umsetzen sollen. Es ist ein Teil der großen
Prüfung, die Designs so nah wie möglich den Entwürfen zu realisieren, was nicht
so einfach ist, wie man denkt.
Ein paar Tage später kommen wir alle zu der
angegeben Adresse hin, wo unsere Projekte realisiert werden sollen. Alle stehen
wir vor einem Einfamilienhaus am Rande der Stadt, mit einem großen Garten
hinten und warten auf unseren Professor. Überraschungsweise kommt er aus dem
Haus und begrüßt uns alle. Dann erklärt er, dass dies sein Haus ist, es soll
umgestaltet werden. Wir sollen uns von seiner Frau und seinem Sohn nicht
ablenken lassen, aber das wären die Bedingungen auch auf dem Markt, wenn wir
einmal selbständig sind.
Wir betreten das Haus und schauen uns erst einmal
um. Die Eingangshalle ist sehr geräumig, mit hohen Decken, rechts ist eine
schmale Treppe, die in die oberen Stockwerke führt. Jeder von uns bekommt einen
eigenen Raum, der nach unserem Entwurf umgestaltet werden soll, zugeteilt. Ich
gehe in das Zimmer des Sohns in der oberen Etage. Das Zimmer ist nicht so groß,
wie ich es mir vorgestellt habe und ich fange an zu überlegen, wie ich meine
Ideen am besten umsetzen kann.
Es dauert den ganzen Tag, alle werkeln rum,
schneiden, sägen, kleben, schrauben. Es ist sehr laut und die Frau ist
offensichtlich von dem Lärm sehr genervt. Sie läuft hin und her und versucht
sich in der Küche beim Kochen abzureagieren. Am Abend bin ich endlich mit
meinem Projekt fertig. Ich habe in dem Zimmer eine Trennwand für die Spielecke
mit einer kleinen Durchreiche aufgebaut. Die Wand ist von der Seite der
Schlafecke mit Holzstücken in verschiedenen Größen und Formen verkleidet. Somit
soll auch eine Art Schallschutz garantiert werden.
Am nächsten Tag kommen wir alle wieder zu dem Haus
zurück und bekommen erst einmal eine Führung durch alle Räumlichkeiten, damit wir
auch die Arbeit der Anderen kennenlernen. Jeder von uns muss erklären, was
verändert und eingebaut wurde und in wie weit es mit dem Entwurf übereinstimmt,
welche Schwierigkeiten es mit der Umsetzung gab usw.
Zum Schluss wird das beste Projekt von unserem
Professor verkündet. Bei der Entscheidung hat er nicht nur die Pläne, sondern
auch die Übereinstimmung mit der Umsetzung benotet. Meine Arbeit wurde von ihm
sehr gelobt, trotzdem hat er auch einiges auszusetzen. Am Ende des Tages hat er
mein Projekt als Gewinner gekürt und ich kann mir einen besseren Abschluss
nicht vorstellen.
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