10.02.2015
Ein kleiner privater Pokerclub. Die meisten Spieler
sind ältere Herren und ich mit meinem Mann wurden heute zu einem Turnier
eingeladen. Es ist eine gemütliche Atmosphäre und wir haben am Tisch viel zu
lachen. Alle sind sehr nett und der Veranstalter hat für heute eine
Überraschung geplant.
In dem Turnier geht es um einen Gewinnpreis von 100
Dollar. Es sind drei Tische aufgestellt und die Leute geben sich Mühe das
Turnier zu gewinnen. In der Pause wird ein Buffet aufgestellt. Nach dem Essen
wird auf einmal das Licht gedämmt und eine Stille beherrscht plötzlich den
ganzen Raum. Alle warten darauf, was jetzt passiert. Auf einmal geht eine Tür
auf und wir erkennen den Veranstalter, wie er eine große dreistöckige Torte in
der Hand hält. Es ist eine Geburtstagstorte mit unzähligen Kerzen, die den
dunklen Raum mit Licht füllen. Wir fangen an „Happy Birthday“ zu singen und
alle Blicke richten sich auf einen der Spieler zu unserer Rechten. Als er die
Kerzen auspustet, wird das Licht wieder eingeschaltet und eine Runde Schnaps
für alle bestellt. Offensichtlich war es wirklich eine große Überraschung für
ihn. Die Tränen in seinen Augen verraten, dass er mit so etwas nicht gerechnet hat.
Er ist heute genau 80 Jahre alt geworden. Ein stolzes Alter.
Das Turnier hat sich bis spät in die Nacht gezogen.
Am nächsten Morgen wache ich deshalb sehr spät auf. Mein Mann sitzt bereits am
Frühstückstisch und unterhält sich mit meiner Mutter. Als ich dazu komme,
planen wir den Tag ein. Ich will unbedingt zu einem Treffen der Ehemaligen aus
meiner Grundschule. Alle sollen sich am Nachmittag bei einem Flohmarkt in der
Stadt treffen. Ich habe schon ein paar Tage vorher mit einer Freundin
telefoniert und wir haben uns ein kleines Spiel für das Zusammentreffen ausgedacht.
Sie macht den Entwurf und ich soll ein paar alte Schulfotos besorgen.
Nach dem Frühstück setze ich mich auch gleich an die
Arbeit und blättere die alten Fotoalben durch. Wenn ich endlich finde, was ich
gesucht habe, will ich aufstehen, werde aber von einem stechenden Schmerz
hinten am Schenkel wieder auf den Stuhl geworfen. Ich weiß nicht, was es sein
könnte und versuche ganz langsam wieder aufzustehen. Ich drehe mich hin, um die
Stelle, wo der Schmerz herkommt, anzuschauen. Ich erkenne drei Einstichstellen,
aus denen komische, etwa 8cm lange, Metallstifte herausragen. Jedes hat am Ende
zwei Ösen, die wie kleine Scherenhandgriffe aussehen. Ich versuche sie zusammen
zu drücken, da wird der stechende Schmerz aber noch größer.
Irgendwann mal ist der Schmerz so unerträglich, dass
ich nach meinem Bruder rufe, damit er mir hilft. Wenn er das Zimmer betritt und
sieht, was mit mir los ist, springt er sofort zu mir, kniet er sich hin und
untersucht die Metallstifte. Dann probiert er genau das gleiche wie ich. Ich
schreie vom Schmerz wieder auf und sehe wie das Blut an meinem Bein runter
läuft. Dann versucht er die Dinge einfach rauszuziehen. Das ist aber noch
schlimmer, denn es scheint, als ob die Stifte fest unter der Haut mit eine Art
Haken festhalten würden. Als wir nicht mehr weiter wissen, bekomme ich eine
Idee. Anstatt die Scherengriffe zusammen zu drücken, sage ich meinem Bruder er
soll sie auseinander ziehen. Er schaut mich erst einmal kurz an, dann tut er
aber, was ich ihm sage. Es funktioniert. Durch das ziehen lösen sich die Haken
und die Stifte flutschen einfach raus aus der Wunde. Ich bin heil froh, dass es
jetzt doch geklappt hat.
Als wir die komischen Dinge nachher untersuchen,
stellen wir fest, dass sie aus einem Material sind, das wir noch nie im Leben
gesehen haben. Nach ein paar Minuten werden die Stifte ganz weich und wenn das
Blut an den Enden austrocknet, fallen sie komplett auseinander. Es kommt mir
vor, wie ein Parasit von einem anderen Planeten. Vielleicht haben wir in der Nacht
einen ungebetenen Besuch aus dem All gehabt…
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